Elegoo Neptune 3 – Praktisches Review & Druckqualität Tests

Martin

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Der Elegoo Neptune 3* scheint der perfekte 3D Drucker für Einsteiger zu sein. Er verfügt über viele Features die bei anderen low-budget 3D Druckern beliebte Upgrades sind und hier im niedrigen Preis schon enthalten sind.

In diesem praktischen Test habe ich ihn mir genauer angeschaut, damit du die richtige Kaufentscheidung treffen kannst.

Es gibt mittlerweile schon den Nachfolger, den Neptune 4. Die neue Version kommt mit Klipper als Firmware und einer innovativen Schichtlüftung, die zusammen eine hohe Geschwindigkeit von 250 mm/s ermöglichen,

Kurz Zusammengefasst

  • Perfekter Drucker für Einsteiger
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Premium Features: Automatische Druckbett Nivellierung & PEI Druckbett

Wer Sollte den Elegoo Neptune 3 Kaufen?

Der Elegoo Neptune 3 ist der perfekte Anfänger 3D Drucker. Er ist sehr günstig und hat dafür Features, die normalerweise nur in teureren Geräten vorkommen. Der Einstieg in den 3D Druck ist mit diesem 3D Drucker kinderleicht.

(Tipp: der höhere Preis des Neptune 3 Pro lohnt sich!)

Vor- & Nachteile
> Elegoo Neptune 3

PRO:

  • Automatische Druckbett Nivellierung
  • Sehr gute Druckbett Haftung
  • Double Gear Bowden Extruder
  • Abnehmbares Display
  • Größtenteils vormontiert
  • Kompakt

CON:

  • Kein Direct Drive Extruder

Technische Spezifikationen
> Elegoo Neptune 3

GERÄT

  • Technologie: FDM (Fused Deposition Modeling)
  • Größe: 442 x 452 x 530 mm
  • Gewicht: 8,1 kg

DRUCKEN 

  • Druckvolumen: 220 x 220 x 280 mm
  • Genauigkeit: ± 0,1 mm
  • Nozzle: 1 x 0,4 mm
  • Druckgeschwindigkeit: 30-180 mm/s (40-60 mm/s ist Standard)
  • Maximale Nozzle Temperatur: 260 °C
  • Maximale Druckbett Temperatur: 100 °C
  • Druckbett: Flexibel, magnetisch und mit PEI beschichtet
  • Druckbett Nivellierung: Automatisch
  • Resume Print: Ja
  • Filament Sensor: Ja
  • Kamera: Nein

SOFTWARE 

  • Slicer: Cura, Elegoo Cura
  • Konnektivität: Micro SD Karte

Lieferumfang
> Elegoo Neptune 3

Der Lieferumfang des Elegoo Neptune 3 beinhaltet alles für die Montage und für einen ersten Testdruck.

Du benötigst kein zusätzliches Werkzeug für die Montage und es liegt eine kleine Menge an PLA Filament bei. Die Menge ist aber gerade so viel, dass du damit 1-2 kleine Testdrucke machen kannst. Du solltest also beim Kauf direkt noch mehr Filament kaufen.

Hier sind alle Teile des Lieferumfangs des Neptune 3:

  • Vormontierte Drucker Teile
  • Schraubenschlüssel
  • Schraubendreher
  • Inbussschlüssel
  • Kabelbinder
  • USB Kabel
  • Stromkabel
  • Ersatzteile
  • Spachtel
  • Filament Zange
  • USB-Micro-SD Adabter
  • Micro SD Karte mit digitaler Bedienungsanleitung, Slicer, USB Treiber, Testmodelle und einem Montage Anleitungsvideo

Montage
> Elegoo Neptune 3

Da der Elegoo Neptune 3 teilweise vormontiert geliefert kommt, besteht die die Montage aus nur wenigen Schritten und ist innerhalb von 10 bis 20 Minuten erledigt. 

Als ersten Schritt musst du den Rahmen mit der vormontierten X-Achse und dem Druckkopf an die 3D Drucker Basis montieren. Dazu brauchst du die 4 beiliegenden Schrauben (je zwei pro Seite), die du von unten durch die Basis in den Rahmen schraubst. Als nächstes wird das Netzteil am Rahmen befestigt. Danach musst du nur noch das Display und den Filamenthalter montieren. 

Dadurch, dass der Elegoo Neptune 3 so klein und leicht ist, lässt er sich auch einfach verstauen. Um dies noch einfacher zu machen befindet sich ein praktischer Handgriff am oberen Ende des Rahmens. Er wird an zwei Stellen mit dem Rahmen verschraubt.

Zum Schluss musst du nur noch die Kabel der einzelnen Module miteinander verbinden. Sie sind jeweils mit Schrumpfschläuchen beschriftet, sodass du sie nicht falsch verbinden kannst.

Die komplette Montage wird mit leichten nachzuvollziehenden Bildern und Texten in der Bedienungsanleitung erklärt. Dort finden sich auch Tipps falls das Druckbett oder die X-Achse locker auf der Schiene sitzen sollte. 

Features
> Elegoo Neptune 3

Der Elegoo Neptune 3 hat mehr Features die man bei seinem Preis erwartet. Besonders die automatische Druckbett Nivellierung und das PEI Druckbett stechen hier heraus.

Automatische Druckbett Nivellierung

Das Druckbett des Elegoo Neptune 3 hat keine Drehschrauben für eine manuelle Nivellierung. Die Nivellierung geschieht automatisch an 16 Punkten durch einen Dehnungsmessstreifen-Drucksensor im Druckkopf. Nur die Z0-Position muss einmal in der Mitte mit einem Stück Papier kalibriert werden.

Der Dehnungsmessstreifen-Drucksensor im Druckkopf des Elegoo Neptune 3 tastet während der Nivellierung automatisch 16 Punkte auf dem Druckbett am, um die Neigung während des Drucks zu kompensieren. Da das Druckbett unbeweglich montiert ist und es keine Drehschrauben auf der Unterseite gibt, können keine großen Neigungen entstehen. Die kleinen Neigungen können komplett durch die automatische Nivellierung ausgeglichen werden.

Da der Elegoo Neptune 3 wahrscheinlich hauptsächlich von Anfängern gekauft wird, ist dies ein geniales Feature. Neulinge haben oft Schwierigkeiten mit der manuellen Druckbett Nivellierung mit der Papiermethode an 4-5 Stellen. So brauchst du nur einen Knopf drücken und im Anschluss nur noch die Z0-Position kalibrieren.

Die Z0-Position wird mit einem Stück Papier eingestellt. Das Prinzip ist das gleiche wie bei der manuellen Druckbett Nivellierung. Du musst ein Stück Papier zwischen die Nozzle und das Druckbett legen und den Abstand so einstellen, dass etwas Reibung entsteht wenn du das Stück Papier bewegst. Wenn die Nozzle zu nah am Druckbett ist, wird die erste Schicht stark gequetscht und wird zu breit. Ist der Abstand zu groß, haftet das Filament vielleicht nicht richtig am Druckbett, da es nur auf das Druckbett draufgelegt und nicht gepresst wird.

Double-Gear Bowden Extruder

Der Elegoo Neptune 3 besitzt einen “Double Gear Metall Bowden Extruder”. Durch seine zwei Zahnräder kann er das Filament sehr präzise zum Druckkopf befördern, was sich positiv auf die Druckqualität auswirkt. Die Spannung auf das Filament lässt sich über eine Schraube einfach einstellen. 

Bowden-Extruder sind eine beliebte Wahl für 3D-Drucker, weil sie ein kompakteres Design bieten. Dies wird dadurch erreicht, dass sich der Extruder (also der Filament-Antrieb) vom Druckkopf entfernt auf der X-Achse befindet. Dies ermöglicht ein geringeres Gewicht des Druckkopfs und ermöglicht höhere Druckgeschwindigkeiten.

Schwere Extruder mit Direktantrieb können Vibrationen verursachen, die zu Druckfehlern führen. Diese Vibrationen können durch das Gewicht des Extruders oder des Motors oder durch die Wechselwirkung zwischen dem Extruder und dem Rahmen des Druckers verursacht werden. Diese Vibrationen können Probleme verursachen, wie eine schlechte Schichthaftung, Ringing/Ghosting und sogar übersprungene Schritte im Druckprozess.

Mittlerweile sind zwar die meisten Direct Drive Extruder so leicht, dass keine Vibrationen mehr entstehen, jedoch können trotzdem höhere Druckgeschwindigkeiten mit Bowden Extrudern erreicht werden, dank des geringen Gewichts.

Unterstützt PLA/ABS/TPU/PETG

Der Elegoo Neptune 3 ist mit seinem Bowden-Extruder für den Druck mit PLA, ABS und PETG Filamente geeignet. Flexible Filamente wie TPU sind zwar auch möglich, können sich aber (recht selten) im Bowden Schlauch verheddern.

PLA: Der Neptune 3 ist perfekt für PLA geeignet. Sein Bowden Extruder kann es präzise zur Nozzle fördern und die Haftung auf dem Druckbett ist ideal. Ich musste bei keinem meiner Drucke ein Raft oder Klebstoffe wie Magigoo oder Blue Tape benutzen. Da der Neptune 3 hauptsächlich für Anfänger interessant ist, ist es auch gut so, dass PLA auf diesem Drucker perfekt gedruckt werden kann. 

ABS: Dank der hohen Temperaturen die der Drucker und das Druckbett erreichen können, kannst du mit dem Neptune 3 auch ABS drucken. Ich habe auch einen Testdruck mit ABS erfolgreich drucken können, jedoch wirst du für größere Drucke eine warme und homogene Umgebungstemperatur sicherstellen müssen. ABS neigt dazu sich während des Abkühlens stark zusammenzuziehen, was zu Warping und Rissen im Objekt führen kann. Du kannst eine warme und homogenen Umgebungstemperatur erreichen, indem du ein 3D Drucker Zelt oder ein Draft Shield verwendest. 

PETG: Solange ein 3D Drucker die nötigen Temperaturen erreicht und das Filament trocken genug ist, kann er auch PETG drucken. Für ersteres ist beim Neptune 3 gesorgt und zweiteres stellst du mit der richtigen Lagerung oder einem Filament Trockner her. PETG ist stark hygroskopisch und nimmt Wasser aus der Umgebungsluft auf. Dies führt zu Stringing und kann dir deinen Druck zerstören.

TPU: Theoretisch kann der Neptune 3 auch TPU drucken. Das Ergebnis wird wahrscheinlich auch passabel sein – ich habe es nicht selber ausprobiert. Das Problem könnte jedoch sein, dass sich das flexible Filament im Bowden Schlauch zwischen dem Extruder und dem Druckkopf verheddern kann. Außerdem ist die Strecke so lang, dass sich das Filament durch die Extrusionsbewegungen zusammenziehen und dehnen kann, was zu einer ungenauen Extrusion führt. Mein Tipp für TPU mit einem Bowden Extruder: Stelle die Druckgeschwindigkeit sehr langsam ein und verwende für die Druck- und Bewegungsgeschwindigkeit dieselben Werte. 

Magnetisches, Flexibles Druckbett

Der Elegoo Neptune 3 verfügt über ein magnetisches Druckbett mit einer PEI Beschichtung. Dadurch kann es nach dem Druck einfach abgenommen und gebogen werden, um das Druckobjekt zu entfernen. Die Beschichtung erzeugt eine sehr gute Haftung und hat sich für verschiedenste Filament Arten bewährt. 

Ein PEI-Druckbett ist eine Druckoberfläche, die in 3D-Druckern verwendet wird. Es besteht aus einer magnetischen Federstahlplatte mit einer PEI-Schicht darauf. Das PEI hilft dem Filament, am Bett zu haften und verhindert, dass es sich verzieht. Das Ergebnis sind bessere Drucke mit weniger Verformungen.

Bei vielen low-budget 3D Druckern sind günstige, schlecht haftende Druckbett Oberflächen verbaut. Bei solchen Druckern muss ich regelmäßig die Druckbett Haftung künstlich durch Klebstoffe wie Magigoo oder mit Blue Tape erhöhen. Eine PEI Oberfläche ist daher ein sehr beliebtes Upgrade für solche 3D Drucker. Dass der Neptune 3 trotz des geringen Preises ein magnetisches PEI Druckbett hat, ist ein sehr großer Vorteil. 

Neben der Beschichtung an sich ist auch die Homogenität der Temperatur des Druckbetts ein entscheidende Faktor für die Druckbett Haftung. Wenn das Druckbett nicht überall dieselbe Temperatur hat, können Teile des Objekts weniger gut darauf haften. Um dies zu testen habe ich die Temperatur des Druckes an 25 Stellen mit einem kontaktlosen Thermometer, einem Pyrometer, gemessen. 

Da die PEI Oberfläche sehr reflektierend ist, habe ich jedoch nur die magnetische Platte darunter gemessen um aussagekräftige Werte zu bekommen. Insgesamt ist das Druckbett homogen genug um keine Probleme mit der Druckbett Haftung zu bekommen. Selbst ABS sollte hiermit keine Probleme haben.

4,3-Zoll abnehmbarer Touchscreen

Der 4,3-Zoll große Touchscreen des Elegoo Neptune 3 lässt sich vom Drucker abnehmen und ist dann nur noch mit einem Kabel verbunden. Das Menü ist sehr übersichtlich und intuitiv zu verstehen. Es enthält alle wichtigen Einstellungen die du mit wenigen Klicks erreichst. 

Das Menü ist wie folgt aufgeteilt:

  • Drucken: Hier siehst du die einzelnen Druckdateien und kannst den Druck starten.
  • Prepare: Hier kannst du die Achsen bewegen, die Temperatur einstellen und das Filament wechseln.
  • Settings: In diesem Menü findest du diverse Einstellungen wie die manuelle Eingabe der Temperatur, das Deaktivieren der Motoren (damit du Druckkopf und Druckbett per Hand bewegen kannst), die Spracheinstellungen und andere Optionen.
  • Leveln: Hiermit wird die automatische Druckbett Nivellierung gestartet.

Zwar nützt mir die Funktion, dass man den Touchscreen vom 3D Drucker lösen kann, persönlich nicht sehr viel, da der 3D Drucker auf einer Werkbank steht die leicht zu erreichen ist, jedoch kann ich mir vorstellen, dass es in manchen Situationen nützlich sein kann. Besonders dann wenn du dich am Anfang mit allen Funktionen vertraut machen möchtest und dich vor den 3D Drucker setzt, ist es praktischer das Menü in den Händen zu halten wie ein Smartphone.

Automatische Filamentzufuhr und -entnahme

Beim Elegoo Neptune 3 lässt sich das Filament entweder manuell oder über das Menü automatisch laden und wechseln. Im Menü lassen sich auch die Parameter dafür definieren, also die Geschwindigkeit und Strecke der Extruder Bewegung. 

Ich selber wechsle und lade das Filament jedoch immer manuell und verwenden dieses Untermenü so gut wie nie. Trotzdem kann es recht praktisch sein wenn du nur schlecht an den Extruder heran kommst. Um das Filament manuell zu laden oder zu wechseln musst du nämlich über einen Hebel am Extruder die Spannung auf das Filament wegnehmen. Es kann also komfortabler sein das Filament nur schnell einzusparen und es dann über das Menü bis zum Druckkopf zu fördern. 

Filament Sensor

Der Elegoo Neptune 3 verfügt über einen Filament Sensor der direkt vor dem Extruder sitzt. Er detektiert, ob Filament vorhanden ist oder nicht und pausiert den Druck falls das Filament zur Neige geht. 

Ein 3D-Drucker mit einem Filamentsensor kann erkennen, wenn das Filament zur Neige geht. So musst du keine Zeit und kein Filament verschwenden, indem du druckst, nur um festzustellen, dass deinem Drucker mitten im Druckauftrag das Filament ausgeht.

Sobald der Filament Sensor kein Filament mehr detektiert, pausiert der Sensor den Druck, damit du das Filament wechseln kannst. Das einzige was der Filamentwechsel am Ende an deinem Druckobjekt zurücklassen könnte ist ein kleiner Klecks an der Außenkante, wenn der Druck unvorteilhafterweise an einer Wand unterbrochen wurde. Falls der Druck im Infill pausiert wurde, wirst du wahrscheinlich gar nicht sehen, dass zwischendurch das Filament ausgegangen ist (außer natürlich du verwendest dann ein andere Filament Farbe). 

Resume Print

Mit dem Resume Print Feature des Elegoo Neptune 3 wird ein Druck fortgesetzt nachdem er unerwartet durch einen Stromausfall unterbrochen wurde. 

Dieses Feature ist mittlerweile bei jedem neu veröffentlichten 3D Drucker vorhanden. Sobald das Netzteil nicht mehr mit Strom versorgt wird, speichert der Drucker noch schnell den Druckfortschritt bevor er ausgeht. Sobald er wieder mit Strom versorgt wird, druckt er genau an der Stelle weiter wo er unterbrochen wurde. 

Einfache Montage

Der Elegoo Neptune 3 ist teilweise vormontiert und ist innerhalb von 10-20 Minuten aufgebaut. Alle nötigen Werkzeuge die für die Montage benötigt werden und eine gute Anleitung sind im Lieferumfang enthalten.

Um Produktionskosten zu sparen kommen viele low-budget 3D Drucker als Bausatz zu dir nach Hause. Trotz seines geringen Preises ist der Neptune 3 jedoch größtenteils vormontiert und muss nur noch zusammengesetzt werden.

Ich habe für die Montage etwa 10 Minuten gebraucht, habe aber zwischendurch auch Fotos gemacht. Bei der Montage können keine Fehler passieren, womit auch Anfänger keine Probleme damit haben sollten.

32-Bit Silent Motherboard

Der Neptune 3 von Elegoo hat ein 32-Bit Motherboard mit leisen Schrittmotor Treibern. Es gibt also kein nervig lautes Piepen bei jeder Bewegung der Schrittmotoren.

Die lautesten Geräusche kommen daher nicht vom Motherboard, sondern von den Lüftern am Druckkopf und dem Netzteil. Falls du den Neptune 3 mit elektronischen Upgrades versehen möchtest, ist in der Bedienungsanleitung eine übersichtliche Darstellung des Motherboards mit allen Anschlüssen enthalten.

Riemenspanner

Über jeweils eine Drehschraube an der X- und Y-Achse des Neptune 3 kann die Spannung der Riemen leicht eingestellt werden.

Die richtige Riemenspannung für einen 3D-Drucker ist wichtig, um die beste Druckqualität zu erzielen. Wenn die Riemen zu fest gespannt sind, können sie die Lager und Riemenscheiben verschleißen. Wenn sie zu locker sind, kann sich der Drucker nicht genau bewegen und die Drucke sind ungenau.

Die richtige Spannung hast du dann gefunden, wenn die Riemen anfangen einen hohen Ton von sich zu geben wenn du sie wie eine Gitarrensaite mit dem Finger schnippst.

Handhabung
> Elegoo Neptune 3

Benutzeroberfläche: Die Bedienung über den Touchscreen ist sehr komfortabel. Bei manchen günstigen 3D Druckern ist der Touchscreen oft nicht gut kalibriert und ist entweder zu empfindlich oder man muss ihn öfter berühren bis er die Berührung als Klick wahrnimmt. Der Touchscreen des Neptune 3 reagiert jedoch exakt auf deine Eingaben und fühlt sich so fast wie ein Smartphone an – besonders wenn du ihn in der Hand hältst. 

Drucken: Das Drucken ist mit dem Neptune 3 ist buchstäblich kinderleicht. Das Filament wird automatisch geladen, das Druckbett wird auch automatisch nivelliert und die Druckqualität ist gleichmäßig und reproduzierbar gut.

Druckbett Haftung: Die Druckbett Haftung des PEI Druckbetts ist ideal für die meisten Filamente. Bei all meinen Testdrucken hatte ich keinerlei Probleme mit der Haftung und musste nicht zu Klebstoffen wie Magigoo greifen.

Aufheizzeiten
> Elegoo Neptune 3

Im Menü des Touchscreens befinden sich vorgefertigte Temperaturen für PLA und ABS. Um die Aufheizzeiten zu testen habe ich die Modus für PLA verwendet mit den Temperaturen von 200 °C für die Nozzle und 50 °C für das Druckbett. Der Neptune 3 brauchte lediglich 2 Minuten um beide Temperaturen stabil zu erreichen. Dies ist ziemlich schnell und vor allem dem kleinen Druckbett zuzuschreiben. 

Lautstärke
> Elegoo Neptune 3

Laut Elegoo liegt der Geräuschpegel des Neptune 3 unter 50 Dezibel. Ich habe dies selbst nachgemessen und kann bestätigen, dass der höchst gemessene Wert knapp unter 50 Dezibel liegt. Im Mittel ist er nur 39 Dezibel laut, was einem leisen Gespräch gleichkommt. 

Stromverbrauch
> Elegoo Neptune 3

Der Stromverbrauch des Neptune 3 ist relativ gering. Während des Drucks kommt er im Schnitt auf 30 bis 40 Watt. Nur wenn er zwischendurch die Nozzle oder das Druckbett aufheizen muss, erreicht er bis zu 300 Watt für eine kurze Zeit.

Druckgeschwindigkeit
> Elegoo Neptune 3

Durch den relativ leichten Druckkopf erreicht der Elegoo Neptune 3 hohe Druckgeschwindigkeit. Aber auch wenn in den technischen Spezifikationen eine maximale Druckgeschwindigkeit von 180 mm/s angegeben wird, sind 40-60 mm/s wesentlich realistischer. Diese hoch angegebene Druckgeschwindigkeit ist eher eine Angabe für die Bewegungsgeschwindigkeit. Drucken solltest du viel langsamer, da du sonst starke Ungenauigkeiten beim Druck erhältst.

Slicer
> Elegoo Neptune 3

Der Elegoo Neptune ist mit Cura und dem Elegoo Cura Klon kompatibel. 

Der Elegoo Cura Slicer ist ein Slicer, der speziell für die Verwendung mit Elegoo 3D-Druckern entwickelt wurde. Er basiert auf dem Open-Source-Slicer Cura, wurde aber etwas modifiziert. So gut wie alle Einstellungen sind mit Cura identisch, nur wurde die Benutzeroberfläche etwas abgewandelt.

Im Elegoo Cura Slicer ist auch ein vorgefertigtes Standardprofil für den Neptune 3, damit du direkt mit dem Drucken starten kannst. Wenn du lieber mit Cura arbeitest, kannst du die Einstellungen aber auch einfach aus dem Profil im Elegoo Cura Slicer kopieren und sie in ein neues Cura Profil einfügen. 

Druckqualität – Praktischer Test
> Elegoo Neptune 3

Ich habe ein paar Testobjekte gedruckt, um zu sehen, wie der Elegoo Neptune 3 abschneidet. Die Ergebnisse waren insgesamt gut, besonders für PLA. Neben PLA habe ich auch PETG und ABS ausprobiert.

Buddha

Dies war das Testobjekt was sich auf der Micro SD Karte befand. Es war schon gesliced und musste nur noch gestartet werden. Ich habe dafür grünes PLA Filament von Eryone verwendet. Das Ergebnis ist sehr gut und alle Details sind sehr gut ausgeprägt. 

XYZ Cube

Nachdem ich den vorgefertigten Buddha gedruckt hatte, wollte ich selber das Standardprofil aus dem Slicer ausprobieren. Dies habe ich mithilfe des XYZ Kalibrierwürfels gemacht. 

Das Ergebnis war ziemlich gut, sodass ich zu komplexeren Modellen und anderen Materalien fortschreiten konnte. 

3D Benchy

Nachdem ich nach dem ersten Druck wusste, dass der Neptune 3 sehr gut mit PLA drucken kann, wollte ich auch ABS ausprobieren. Da die Nozzle und das Druckbett die nötigen Temperaturen erreichen können und das Druckbett eine sehr gute Haftung bietet, sollte ein kleines 3D Benchy aus ABS funktionieren. Und das hat es auch. 

Falls du beabsichtigst größere Modelle mit dem Neptune 3 aus ABS zu drucken, rate ich dir jedoch zu einem Gehäuse, um die Umgebungstemperatur des Objekt gleichmäßig hoch zu halten, damit es sich nicht während des Drucks nicht verziehen kann. 

Stitch

Aus weißem PLA habe ich Stitch gedruckt der viele Details und runde Flächen bietet. Ich war besonders erstaunt über das Gesicht und den Bereich zwischen den Armen und Beinen. Eigentlich hätte ich erwartet dass dazwischen sehr viel Stringing auftreten würde. Dies war hier überhaupt nicht der Fall und die Runden Oberflächen wurden makellos gedruckt.

Lediglich an den Ohren gab es teilweise etwas unter Extrusion. Wahrscheinlich muss ich hier die Drucktemperatur und die Retraction nochmal auf das verwendete Filament kalibrieren. 

Cub3bot

Diesen Cub3bot habe ich aus silbernen PLA gedruckt. Die Druckqualität ist größtenteils in Ordnung, jedoch gibt es teilweise etwas Z-Banding, was ich aber auf ein inhomogenes Filament zurückführe und nicht auf den 3D Drucker. Solche Ergebnisse hatte ich mit diesem Filament auch bei anderen 3D Druckern die ansonsten perfekt drucken. 

Conical Honeycomb Vase

Natürlich wollte ich auch einmal den Vasenmodus mit dem Neptune 3 ausprobieren. Auch wollte ich noch PETG testen. Das Ergebnis ist diese Conical Honeycomb Vase aus weißem PETG.

Lohnt sich der Elegoo Neptune 3?

Der Elegoo Neptune 3* lohnt sich für jeden der einen günstigen Einsteiger 3D Drucker mit Features sucht die es normalerweise nur in teureren Geräten gibt. Er ist der ideale 3D Drucker für Anfänger und eignet sich hervorragend für PLA.

Es gibt mittlerweile auch den Neptune 3 Pro. Die Pro-Variante hat einige Features, die ihn weitaus besser machen als die Basis-Version. Hier geht es zum ausführlichen Test des Neptune 3 Pro.

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