Creality Ender-3 V3 Review – Wird CoreXZ der neue Standard?

Martin

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Ich habe den Creality Ender-3 V3* in den vergangenen Wochen ausführlich getestet. In diesem detaillierten Review teile ich meine Erfahrungen mit ihm und zeige dir, was es mit dem neuen CoreXZ-System auf sich hat!

Review Zusammenfassung

Der Ender-3 V3 ist ein ausgezeichneter 3D-Drucker für Anfänger und erfahrene Nutzer! Er ist nicht nur extrem schnell, er ist auch sehr benutzerfreundlich. 

Ich hatte jedoch Schwierigkeiten den V3 so zu kalibrieren, dass er einwandfreie 3D-Druck liefert. Ich musste mehrere Zyklen der wichtigsten Kalibrierungen durchführen, um die Druckqualität auf ein akzeptables Niveau zu bekommen. Dies könnte für Anfänger abschreckend wirken.

Das hier sind meine Highlights des Ender-3 V3:

Geschwindigkeit

Bis zu 600 mm/s, normal sind 300 mm/s. Beschleunigung bis 20000 mm/s². 3DBenchy in 15 Minuten!

Qualität

Hohe Druckpräzision dank Input Shaping und stabiler Bauweise.

CoreXZ-System

Core-XY gibt es schon ewig in der 3D-Drucker Welt; CoreXZ ist neu und potenziell revolutionär.

Benutzerfreundlichkeit

Einfache Bedienung mit Selbstkalibrierung und einfachem Nozzle-Tausch.

Gesamtbewertung:
4,3/5

Vorteile

Hohe Druckgeschwindigkeit
Gute Druckqualität
Hohe Filamentkompatibilität
Einfache Montage & Bedienung
Neues CoreXZ-System

Nachteile

× Muss sorgfältig kalibriert werden

Der Creality Ender-3 V3 führt die legendäre Ender 3 Serie fort und das mit einem komplett neuen Bewegungssystem, einem CoreXZ-System. Damit ist er extrem schnell und stabil, mit Geschwindigkeiten von bis zu 600 mm/s.

Meine Erfahrung mit dem Creality Ender-3 V3

Erfahrungen mit dem Ender-3 V3 sind hauptsächlich positiv. Was mir besonders an ihm gefallen hat, ist das neue CoreXZ-Bewegungssystem, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob dies auch der Grund meiner einzigen Kritik an diesem 3D-Drucker ist.

Dieses neuartige Bewegungssystem ist von anderen 3D-Druckern bekannt, bei denen es in horizontaler Ebene für die X- und Y-Achse verwendet wird, um eine hohe Druckgeschwindigkeit mit einer hohen Druckqualität zu erreichen. 

Bei den ersten Druckversuchen kam es durchweg zu Druckfehlern, die auf Schwingungen im System hinwiesen. Sie sahen ähnlich aus wie Ringing oder Ghosting. Ich konnte die Druckfehler jedoch in den Griff bekommen durch eine penible Kalibrierung inklusive PID Tuning und einer Reduzierung der Druckgeschwindigkeit.

Abgesehen von dieser ersten frustrierenden Phase meines Tests, hatte ich noch sehr viel Spaß mit dem Ender-3 V3. Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist die hohe Benutzerfreundlichkeit, der einfache Aufbau trotz des komplizierten Bewegungssystems und die von Creality gewohnte hohe Qualität.

TIPP: Wie du deinen 3D-Drucker kalibrieren kannst, um jedes Mal perfekte Ergebnisse zu bekommen, lernst du in meinem 3D-Druck Kurs: FDM 3D-Druck: Der umfassende Kurs von A bis Z

(Der Kurs vermittelt alles, was du für den FDM 3D Druck wissen musst, in über 60 Lektionen. Der Kurs bringt Anfängerin kürzester Zeit auf mein Level!)

Fazit und Empfehlung

Was seine Features und den Preis angeht, liegt er ziemlich genau zwischen dem Creality Ender-3 V3 KE und dem Creality K1.

  • Falls du ein Anfänger bist und nach deinem ersten 3D-Drucker suchst, würde ich dir tatsächlich eher zum V3 KE raten, da er die gleiche Druckqualität aufweist, aber mit weniger Aufwand. Die einzige Ausnahme wäre, wenn du direkt mit speziellen Projekten anfangen möchtest, die den Einsatz von Carbon Filamenten erforderlich machen.
  • Falls du mit temperaturempfindlichen Filamenten wie ABS drucken möchtest, könnte der Sprung zum K1 mit seinem geschlossenen Gehäuse sinnvoll sein. Dann kannst du auch größere Objekte drucken, ohne Gefahr zu laufen, Druckfehler wie Warping zu begegnen.

Falls du also die hohe Druckgeschwindigkeit schätzt, dich etwas Kalibrier-Aufwand nicht abschreckt und du mit abrasiven Filamenten drucken möchtest, ist der Creality Ender-3 V3 gut für dich geeignet.

Aufbau & Einrichtung

Der Aufbau des Ender-3 V3 ist erstaunlich einfach, wenn man das komplizierte CoreXZ-System berücksichtigt. Dieses ist nämlich schon vormontiert im Rahmen verbaut. Die Montage ist dadurch in nur wenigen Schritten erledigt:

  1. Filamenthalter anbringen
  2. Rahmen an Basis anschrauben
  3. Touchscreen installieren
  4. Kabel verbinden

Die Montage ist damit auch von Menschen ohne technische Erfahrung in nur wenigen Minuten schaffbar.

Beim erstmaligen Starten des Ender-3 V3 durchläuft er eine Reihe an Selbstkalibrierungen. Dabei prüft er, ob alle relevanten Bauteile funktionieren, nivelliert das Druckbett automatisch und führt das Input Shaping durch. Und danach musst du nur noch das Filament laden und deine eigenen Kalibrierungen durchführen.

Druckbett

Der Ender-3 V3 ist mit einem PEI Druckbett ausgestattet. Es ist flexibel und magnetisch. Die meisten 3D-Drucker verfügen heutzutage über ein solches Druckbett, da es für die meisten Filamente eine ausgezeichnete Haftung bietet.

Jedoch hätte ich mir hier auch das glattere PEI Druckbett von Creality gewünscht, wie es z.B in der K1 Serie von Creality verbaut ist.

CoreXZ

Foto des CoreXZ-Bewegungssystems des Creality Ender-3 V3.
Foto des CoreXZ-Bewegungssystems des Creality Ender-3 V3.

Das CoreXZ-Bewegungssystem steuert die Bewegungen der X- und Z-Achse über ein komplexes System von Zahnriemen. Die Zahnriemen werden automatisch gespannt und können den Druckkopf mit hoher Präzision auch bei sehr hohen Druckgeschwindigkeiten und Beschleunigungen positionieren.

Durch dieses System sind Druckgeschwindigkeiten von bis zu 600 mm/s und Beschleunigungen von unfassbaren 20000 mm/s² möglich. Solch hohen Beschleunigungen habe ich bisher noch bei keinem 3D-Drucker gesehen.

Ich bin sehr gespannt, ob sich das CoreXZ-System durchsetzt und in Zukunft mehr kartesische 3D-Drucker mit diesem System sehen werden!

Filamentkompatibilität

Der Ender-3 V3 ist mit diesen Filamenten kompatibel: PLA, ABS, PETG, TPU, PLA-CF, PETG-CF, CR-Carbon

Er ist also mit allen Standardfilamenten inklusive flexiblen Filamenten kompatibel. Dazu kann er durch seine Tri-Metall „Unicorn“ Düse auch sehr abrasive Filamente wie solche mit Carbonfasern drucken.

Slicer

Wie alle 3D-Drucker von Creality, wird der Ender-3 V3 standardmäßig mit Creality Print bedient. Dieser Slicer befindet sich auch auf dem mitgelieferten USB-Stick.

Ich habe für den Ender-3 V3 aber auch Profile für die Slicer Cura, PrusaSlicer und Orca Slicer erstellt und auf ihn abgestimmt. Hier findest du die jeweiligen Guides dazu:

Druckgeschwindigkeit

Eines der größten Aushängeschilder des Ender-3 V3 ist natürlich seine hohe Druckgeschwindigkeit. Obwohl er mit bis zu 600 mm/s drucken kann, habe ich die besten Ergebnisse mit 250 bis 300 mm/s erzielt. Diese Geschwindigkeiten sind relativ üblich unter modernen 3D-Druckern.

Was aber definitiv (noch) nicht üblich ist, sind seine enormen Beschleunigungen von bis zu 20000 mm/s². Durch diese hohen Beschleunigungen spart der Ender-3 V3 viel Druckzeit, da seine Richtungswechsel schneller sind!

Druckqualität

Wie schon erwähnt, hatte ich anfangs etwas Probleme mit der Druckqualität. Ich habe dann eine umfassende Kalibrierung inklusive der Anpassung der Drucktemperatur, der Retraction und eines PID Tunings durchgeführt. Danach war die Druckqualität sehr gut.

Um die Druckqualität zu testen, habe ich diverse Objekte mit feinen Details gedruckt.

Wie du in den Bildern entnehmen kannst, ist die Druckqualität wirklich hervorragend und selbst kleinste Details werden einwandfrei abgebildet. Druckfehler wie Stringing tauchten nach der Kalibrierung fast gar nicht mehr auf.

Die Tri-Metall „Unicorn“ Nozzle kannte ich schon aus dem Creality K1C, dennoch wollte ich den Druck mit Carbon Filament auch mit dem Ender-3 V3 testen:

Auch dieser Drucktest verlief einwandfrei und zeigt die hohe Filamentkompatibilität des Ender-3 V3.

Benutzerfreundlichkeit

Der Touchscreen und das Menü sind identisch mit denen der K1-Serie. Dies ist aber keineswegs etwas Schlechtes, eher im Gegenteil. Der Touchscreen funktioniert einwandfrei und das Menü sehr übersichtlich.

Die eingebaute Tri-Metall „Unicorn“ Nozzle lässt sich relativ einfach wechseln (obwohl du dies wahrscheinlich sehr lange nicht tun musst, da diese Nozzle sehr widerstandsfähig gegenüber Abrieb ist).

Um die Nozzle zu demontieren, musst du nur das Gehäuse des Druckkopfs entfernen, den Silikonschutz abnehmen und dann die Nozzle einfach rausschrauben. 

Tatsächlich etwas merkwürdig finde ich den Filamenthalter, der anscheinend nicht ohne „Krücke“ auskommt. Nachdem du das Filament geladen hast, musst du eine weitere Vorrichtung mit eingebauter Federung an den Halter befestigen. Dies hindert das Filament daran, sich während des Druckvorgangs zu verheddern.

Auf mich macht diese Konstruktion den Anschein, als wenn es sich um eine schnelle Notlösung handelt. Diese Vorrichtung ist zudem noch 3D-gedruckt, was den Eindruck noch verstärkt. Aber anscheinend ist sie effektiv, da es während meines gesamten Tests zu keinem einzigen Fehler durch verheddertes Filament kam.

Der Creality Ender-3 V3 führt die legendäre Ender 3 Serie fort und das mit einem komplett neuen Bewegungssystem, einem CoreXZ-System. Damit ist er extrem schnell und stabil, mit Geschwindigkeiten von bis zu 600 mm/s.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Das Druckvolumen des Ender-3 V3 beträgt 220 × 220 × 250 mm. Damit kannst du mittelgroße Objekte an einem Stück drucken. Diese Größe ist relativ normal unter Einstiegs-3D-Druckern.

Der Ender-3 V3 kann auch flexible Filamente verarbeiten, da er einen Direct Drive Extruder besitzt. Damit ist die Gefahr, dass sich das Filament auf dem Weg zum Hotend verheddert minimal.

Der Ender-3 V3 nivelliert sein Druckbett komplett automatisch. Du musst keine manuelle Nivellierung durchführen. Unter dem Druckbett gibt es noch nicht einmal Stellschrauben. Ein großer Pluspunkt für Anfänger.

Der Ender-3 V3 kann über WLAN gesteuert werden. Außerdem lässt er sich auch über die Creality Cloud App bedienen.

Der Ender-3 V3 wird standardmäßig mit Creality Print als Slicer verwendet. Diese Software ist relativ benutzerfreundlich, hat aber nicht so viele Features wie andere Slicer. Weiter oben in diesem Artikel habe ich Guides verlinkt, mit denen du den Ender-3 V3 auch mit anderen Slicern bedienen kannst.


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