Mingda Magician Max | Praktischer Test | Lohnt er sich?

Martin

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Die Magician Reihe von Mingda erhält mit dem Magician Max* noch einen weiteren sehr hochwertigen 3D Drucker und diesmal mit einem sehr großen Druckvolumen. 

Nachdem ich schon seinen kleinen Bruder, den Magician X getestet hatte, waren meine Erwartungen hoch. Lese in diesem Review und praktischem Test, warum meine hohen Erwartungen zum größten Teil erfüllt wurden und welche Druckqualität du erwarten kannst. 

Kurz Zusammengefasst

  • Großes Druckvolumen von 320 x 320 x 400 mm, stabilisiert durch eine doppelte Z-Achse. 
  • Durch den Direct Drive Extruder kann er auch sehr gut flexible Filamente verarbeiten. 
  • Die Druckbett Nivellierung ist komplett automatisch, das Druckbett ist fest montiert ohne Drehschrauben. 
  • Die Haftung auf dem Glas Druckbett ist für die meisten Filamente gut bei einer geringen Druckgeschwindigkeit für die erste Schicht von 5-10 mm/s. 

Wer Sollte den Magician Max Kaufen?

Jeder der große Objekte an einem Stück mit einer verlässlich guten Druckqualität drucken möchte ist mit dem Magician Max gut beraten. Er verfügt über alle Features die für die meisten Filamente benötigt werden um gute Ergebnisse zu erzielen. 

Vor- & Nachteile
> Mingda Magician Max

PRO:

  • Großes Druckvolumen
  • Automatische Druckbett Nivellierung 
  • Dual Gear Direct Drive Extruder 
  • Sehr leise 
  • Professionelles Design und ordentliche Kabelführung
  • Doppelte Z-Achse 

CON:

  • Kein PEI Druckbett (wäre ein kleines Upgrade für manche Filamente)

Technische Spezifikationen
> Mingda Magician Max

GERÄT 

  • Technologie: FDM (Fused Deposition Modeling)
  • Montage: Fast komplett vormontiert
  • Größe: 555 x 430 x 660 mm
  • Gewicht: 10 kg
  • Bedienung: 3,5-Zoll farbiger Touchscreen

DRUCKEN 

  • Extruder: Direct Drive, Double Gears
  • Druckvolumen: 320 x 320 x 400 mm
  • Genauigkeit: 0,1 mm
  • Anzahl Nozzle: 1
  • Nozzle Durchmesser: 0,4 mm
  • Max. Nozzle Temperatur: 260 °C
  • Max. Druckbett Temperatur: 110 °C
  • Filamente: PLA, ABS, PETG, TPU
  • Filament Durchmesser: 1,75 mm
  • Druckbett: Texturiertes Glasdruckbett
  • Druckbett Nivellierung: Automatisch
  • Resume Print: Ja
  • Filament Sensor: Ja

SOFTWARE 

  • Konnektivität: SD-Karte, USB, USB-C
  • Slicer: Cura (empfohlen)

Lieferumfang
> Mingda Magician Max

Im Lieferumfang des Mingda Magician Max ist wie gewohnt alles enthalten um nach wenigen Minuten schon mit dem ersten Testdruck zu starten. Neben allen benötigten Werkzeugen für die Montage ist auch ein sehr übersichtliches und verständliches Benutzerhandbuch und eine SD-Karte die die digitale Version des Handbuchs, ein Testmodell und den Cura Slicer enthält. 

Außerdem ist im Lieferumfang noch eine kleine Probe von PLA Filament enthalten, damit du den ersten Testdruck damit drucken kannst. Das Filament wird es jedoch nicht viel mehr als ein bis zwei Testdrucke reichen, weshalb du dir mehr Filament direkt zum Drucker kaufen solltest. 

Für die Größe des Druckers ist das Paket in dem er kommt relativ klein. Außerdem sind alle Bestandteile im Inneren des Pakets sehr gut durch Styropor gesichert. Hier wäre auf Dauer ein Umstieg auf ein umweltfreundlicheres Material wie Pappe schön.

Montage und Druckbett Nivellierung
> Mingda Magician Max

Die Montage ist binnen weniger Minuten erledigt. Da der Drucker fast komplett vormontiert geliefert wird, besteht die Montage aus nur wenigen Schritten. Außerdem ist das Montieren des Rahmens an die Basis durch Montagehilfen in die der Rahmen eingesetzt wird, erleichtert. 

Anscheinend ist diese Konstruktion auch so stabil, dass sie das große Druckvolumen ausreichend unterstützt. Auch bei sehr hohen Objekten die das gesamte Druckvolumen ausreizen, konnte ich keine Ungenauigkeiten oder Vibrationen feststellen.

Die letzten Schritte der Montage bestehen jetzt nur noch daraus den Filament Halter am Rahmen einzuklipsen und die Kabel zu verbinden. Bei der Verbindung der Kabel sind keine Fehler möglich, da sie so verlegt wurden, dass sie nur in die vorgesehenen Steckplätze hinein passen. 

Die Druckbett Nivellierung ist beim Mingda Magician Max komplett automatisch. Im Menü gibt es einen Button der “Leveling” heißt. Sobald du darauf klickst heizt der Drucker selbständig die Nozzle auf 150 °C und das Druckbett auf 50 °C auf und fängt an das Druckbett an mehreren Stellen zu nivellieren. 

Das einzige was du dann noch machen musst ist, bei deinem nächsten Druck den Z-Offest mit den sogenannten Babysteps während der ersten Schicht einzustellen. Stelle den Abstand so ein, dass die erste Schicht leicht auf das Druckbett gepresst wird und nicht locker darauf gelegt wird. 

Features
> Mingda Magician Max

Der Magician Max verfügt über viele Features die die Benutzung vereinfachen und das 3D Drucken so fehlerfrei wie möglich machen.

Großes Druckvolumen

Der Mingda Magician Max hat ein sehr großes Druckvolumen von 320 x 320 x 400 mm. Damit lassen sich auch sehr große Objekte an einem Stück drucken. 

Beachte dabei aber, dass ein Druck je nachdem wie fein du die Schichthöhe eingestellt hast auch mal mehrere Tage benötigt. Bei solch großen Objekten solltest du darauf achten, dass du genügend Filament für das Modell zur Verfügung hast. Du brauchst dir aber keine Sorgen machen, dass das Filament zwischendurch ausgeht, da er einen Filament Sensor besitzt und den Druck pausiert sobald das Filament ausgegangen ist. 

Das große Volumen ist durch den stabilen Rahmen ausreichend vor Vibrationen und Positionierungenauigkeiten geschützt. Andere 3D Drucker mit einem ähnlichen Druckvolumen wie der Creality CR-10 Smart Pro verwenden Diagonalstreben um das große Druckvolumen bzw. den hohen Rahmen zu stabilisieren. Mingda hat meiner Meinung nach eine etwas elegantere Variante realisiert und die Verbindung des Rahmens zur Basis verstärkt. Dadurch hat der Rahmen keine Chance zu wackeln oder dem Gewicht des Druckkopfs nachzugeben.

Automatische Druckbett Nivellierung

Der Magician Max verfügt über eine automatische Druckbett Nivellierung an 16 Punkten auf dem Druckbett. Die Nivellierung wird über das Menü gestartet und ist nach wenigen Minuten erledigt.

Dank der stabilen Bauweise des Druckbetts und des Rahmens muss die Nivellierung nur sehr selten wiederholt werden. Das Druckbett besitzt keine Drehschrauben um es manuell einzustellen zu können. Alleine durch diese Tatsache hebt sich der Mingda Magician Max stark von DIY Bausätzen ab und nimmt dir sehr viel Frustration und Bastelarbeit ab. 

Das einzige was du noch selbst machen musst, ist den Z-Offset einzustellen. Mingda empfiehlt es mit den Z-Offset während des Drucks einzustellen. Du kannst während des Drucks über das Menü und die Z-Achse in kleinen Schritten nach oben und unten fahren und so den Z-Offset einstellen und abspeichern. Im Prinzip schaust du dir während der Drucker die erste Schicht druckt an wie er die Linien auf das Druckbett legt. Je nachdem ob die Linien zu stark platt gedrückt oder nur lose drauf gelegt werden, musst du den Abstand erhöhen oder verringern. 

Ich persönlich finde diese Art der Druckbett Nivellierung sehr angenehm und praktisch, da sie sehr schnell durchgeführt ist und du noch nicht einmal ein Stück Papier brauchst. 

Glas Druckbett

Der Mingda Magician Max verfügt über ein großes Glas Druckbett mit einer texturierten Oberfläche und einer maximalen Druckfläche von 320 x 320 mm. Bei niedrigen Druckgeschwindigkeiten für die erste Schicht ist Druckbett Haftung ausreichend für alle Filamente.

Der Vorteil an einem Glas Druckbett ist die glatte Unterseite des gedruckten Objekts. Außerdem ist es sehr einfach die fertigen Objekte vom Druckbett zu lösen sobald es komplett abgekühlt ist. Der Nachteil von Glas Druckbetten ist jedoch die teilweise suboptimale Druckbett Haftung. Vor allem für sehr filigran ersten Schichten ist es sehr wichtig den Z-Offset richtig einzustellen. 

Außerdem solltest du die Druckgeschwindigkeit für die erste Schicht reduzieren. Ich gehe meistens auf Nummer sicher und stelle die Druckgeschwindigkeit für die erste Schicht auf 5-10 mm/s ein. Dann haftet alles sehr gut! 

Doppelte Nozzle Kühlung

Im Druckkopf des Mingda Magician Max sind zwei Teile Lüfter verbaut. Sie kühlen die Nozzle und das gedruckte Teil effektiv von zwei Seiten. 

Durch diese doppelte Kühlung können hohe Druckgeschwindigkeiten bei manchen Filamenten erreicht werden ohne, dass die Genauigkeit darunter leidet. Für manche Filamente, wie ABS, solltest du die Kühlung jedoch ausstellen damit es nicht reißt wenn es sich so schnell abkühlt. 

Dual Gear Direct Drive Extruder

Im Druckkopf des Magician Max sitzt der Direct Drive Extruder direkt über der Nozzle. Er besitzt zwei Zahnräder mit denen das Filament zur Nozzle gefördert wird. 

Bei vielen anderen 3D Druckern ist der Extruder nur mit einem aktiven Zahnrad ausgestattet, was bei hohen Geschwindigkeiten manchmal zu dazu führen kann, dass das Filament durchrutscht oder die Kontrolle über das Filament generell nicht präzise ist. 

Durch die Positionierung des Direct Drive Extruders direkt über der Nozzle, ist der Weg den das Filament nach dem Extruder zurücklegen muss nur minimal, was perfekt für flexible Filamente ist. Diese haben dann nämlich nicht mehr die Chance sich auf dem Weg zur Nozzle zu verheddern oder die Extrusionsbewegungen durch ihre Flexibilität auszugleichen. 

Doppelte, Synchronisierte Z-Achse

Das große Druckvolumen des Magician Max wird durch eine doppelt angetriebene Z-Achse stabilisiert. Dadurch wird die Positioniergenauigkeit der X-Achse in Z-Richtung erhöht und Vibrationen werden minimiert.

Die zwei Z-Achsen die jeweils mit einem eigenständigen Motor angetrieben werden, sind zusätzlich noch mit einem Zahnriemen am oberen Ende des Rahmens verbunden. Dadurch werden sie synchronisiert und ihre Bewegungen noch stärker stabilisiert. 

Am oberen Ende des Rahmens befindet sich auch ein praktischer Handgriff mit dem der 3D Drucker für seine Größe relativ einfach zu bewegen ist. Mit seinen 10 kg brauchst du dafür aber trotzdem noch die zweite Hand die das Gewicht der Basis trägt.

Beinahe “Plug & Play”

Der Magician Max hat einen modularen Aufbau wird fast komplett vormontiert geliefert. Er ist binnen weniger Minuten aufgebaut und betriebsbereit. 

Als ich vor ein paar Jahren meinen ersten 3D Drucker als DIY Bausatz aufgebaut habe, war die Montage noch ein Nachmittags-Projekt und am nächsten Tag ging es dann weiter mit der Kalibrierung. Mittlerweile haben die Hersteller von 3D Druckern es verstanden wie sie die Zeit zwischen Auspacken und dem ersten Testdruck extrem verkürzen können.

Auch Anfänger werden in die Montage des Magician Max innerhalb von maximal 15 Minuten abgeschlossen haben. Und dank der komplett automatischen Nivellierung ist es auch sehr einfach den ersten Testdruck erfolgreich abzuschließen. 

Vielfältige Anschlussmöglichkeiten

An der Front des Magician Max befinden sich diverse Anschlussmöglichkeiten für Datenträger oder für die Verbindung an einen Computer.

Geliefert wird der Magician Max mit einer SD-Karte. Einen Steckplatz für eine Micro-SD-Karte gibt es jedoch nicht. Ich finde es gibt aber generell praktischer mit einer SD-Karte zu hantieren als mit einer Micro-SD-Karte. Ich bin zwar nicht gerade grobmotorisch, jedoch ist das Ein- und Ausstecken der SD-Karte in den Drucker und den USB-Adapter viel einfacher und nicht so fummelig.

3,5-Zoll-Touchscreen

Der Magician Max verfügt über einen 3,5-Zoll großen Touchscreen mit einem farbigen Display.

Das Menü ist klar strukturiert und du findest so gut wie alle Einstellungen die du für den Druck benötigst auf der ersten Seite des Menüs. Das zweifarbige Design des Menüs ist sehr ansprechend und und die Berührungen auf dem Touchscreen führen zu präzisen Eingaben. 

Zwar könnte der Touchscreen etwas größer sein, jedoch ist seine Positionierung in der Drucker Basis meiner Meinung nach genau richtig, um Platz zu sparen. Der Magician Max ist an sich schon groß genug und ein Display an der Seite des 3D Druckers wäre Platzverschwendung. 

Eingebautes Werkzeugfach und SD-Kartenhalter

In der Basis des Magician Max befindet sich einen Werkzeugfach und 2 SD-Kartenhalter. 

Zwar sind dies nicht wirklich die spannendsten Features, jedoch helfen sie dabei den Arbeitsplatz ordentlich zu halten. Besonders die Werkzeuge die man eher weniger benötigt sind hier gut verstaut und trotzdem griffbereit. 

Leiser Betrieb

Der Magician Max arbeitet sehr leise mit einer durchschnittlichen Lautstärke von unter 40 Dezibel. Er erreicht maximal 50 Dezibel.

Die Schrittmotor-Treiber die im Motherboard verbaut sind sind sehr leise und unhörbar. Dadurch sind die Bewegungen nur bei sehr hohen Geschwindigkeiten durch die Bewegungen der Achse etwas lauter. Die verbauten Lüfter sind von akzeptabler Qualität und werden auch nach meiner Testphase nicht merklich lauter. 

Automatische Filamentzufuhr

Beim Magician Max lässt sich das Filament entweder manuell oder über das Menü laden oder wechseln.

Falls du die Variante über das Menü wählst, heizt der 3D Drucker das Hotend auf die Schmelztemperatur des Filaments auf und fördert es dann auf Knopfdruck zur Nozzle. Du musst zwar trotzdem noch das Filament einmal manuell in den Anfang des Extruders stecken damit er es greifen kann, der Rest funktioniert dann aber auf Knopfdruck. 

Filament Sensor, Riemenspanner & Resume Print

Der Magician Max verfügt über einen Filament Sensor im Druckkopf, jeweils einen Riemenspanner für die X- und Y-Achse und das Resume Print Feature, das nach einem Stromausfall den Druck an der gleichen Stelle fortführt.

Diese drei Features sind mittlerweile ein Must-Have für neue 3D Drucker und sind daher zu einem Standard geworden. Dass der Filament Sensor im Druckkopf verbaut ist, finde ich sehr praktisch, da es ein Durchfädel-Vorgang spart. Bei anderen 3D Druckern befindet sich der Filament Sensor direkt unter dem Filamenthalter – z.B. bei den neueren Direct Drive 3D Druckern von Creality (Ender 3 S1, CR-10 Smart Pro, etc.). Die Variante von Mingda sieht viel eleganter und professioneller aus. 

Auch die Riemenspanner sind sehr praktisch um die Spannung nach der Montage richtig einzustellen. Meistens müssen sie etwas nachgezogen werden. 

Aufheizzeiten
> Mingda Magician Max

Die Nozzle des Mingda Magician Max heizt innerhalb von 1,5 Minuten auf 200 °C auf. Das Druckbett benötigt für 60 °C 5 Minuten. Die Druckbett Temperatur Homogenität ist für ein solch großes Druckbett akzeptabel. 

Die meisten mittelgroßen 3D Drucker haben Aufheizzeiten von zwei bis drei Minuten für PLA Temperaturen (200 °C für die Nozzle und 60 °C für das Druckbett). Du die Aufheizzeit für das Druckbett hängt maßgeblich von seiner Größe und dem Material ab. Das Druckbett des Magician Max ist sehr groß und aus Glas. Dadurch dauert es sehr viel länger es aufzuheizen als bei einer dünnen PEI Schicht zum Beispiel. 

Bei einem so dicken und Druckbett wie diesem solltest du auch noch ein paar Minuten länger warten nachdem die Temperatur erreicht wurde. Die Temperatur braucht ein bisschen um sich homogen über die gesamte Fläche zu verteilen. Ich habe die Temperatur mit einem kontaktlosen Pyrometer an 25 Punkten auf dem Druckbett gemessen. 

Die höchste Temperatur lag in der Mitte des Druckbetts bei 61,9 °C. Die niedrigste lag in einer Ecke bei 57,7 °C. Das ist eine ziemlich große Differenz von 4,2 °C. Wenn du bei großen Objekten bei der ersten Schicht mit einer langsamen Geschwindigkeit druckst, sollte die Druckbett Haftung für die meisten Filamente trotzdem ausreichen um diesen Unterschied auszugleichen. Eventuell kann es nötig sein bei Filamenten die sich zusammenziehen wie ABS etwas Klebstoff wie Magigoo zu benutzen. 

Stromverbrauch
> Mingda Magician Max

Im Standby-Modus, also im Menü und ohne aufgeheizte Nozzle oder Druckbett, verbraucht der Magician Max nur 11 Watt. Während der Aufheizphase verbraucht er aufgrund des großen Druckbetts über 300 Watt und während des Drucks 120 bis 140 Watt.

Diese Werte sind recht normal für ein so großes Druckbett. Wenn du große Objekte druckst, musst du damit rechnen, dass du den Drucker mehrere Tage laufen lassen musst. Die Stromkosten halten sich dabei dann aber zum Glück in Grenzen. 

Slicer
> Mingda Magician Max

Der empfohlene Slicer für den Magician Max ist Cura. 

Zum Zeitpunkt dieses Reviews gab es noch kein Standardprofil für den Mingda Magician Max in Cura. Meistens dauert es ein paar Wochen oder sogar Monate bis ein geeignetes Standardprofil hinzugefügt wird. Bis dahin musst du dir ein eigenes Profil anlegen. 

Auf der mitgelieferten SD-Karte befinden sich Profile für verschiedene Filamente, welche einen guten Startpunkt für weitere Kalibrierungen bieten. Außerdem wird im Handbuch beschrieben welche Maschinenparameter du eingeben musst. 

Es ist bei jedem neuen 3D Drucker immer eine gute Idee die wichtigsten Parameter für das verwendete Filament zu kalibrieren. Dazu zählen vor allem die Drucktemperatur, die Retraction und die Flussrate. Diese drei Parameter lassen sich aber recht einfach kalibrieren und du benötigst nur wenig Filament und Zeit dafür. 

Ich verwende dazu meistens das Calibration Shapes Plugin in Cura. Dort gibt es diverse Kalibrierobjekte die du direkt aufrufen kannst ohne dir online etwas herunterladen zu müssen. 

Druckqualität
> Mingda Magician Max

Die Druckqualität des Mingda Magician Max beträgt 0,1 mm. Die Qualität ist sehr verlässlich und reproduzierbar.

Um die Druckqualität praktisch zu testen habe ich diverse Modelle gedruckt.

Testobjekt auf SD-Karte

Auf der mitgelieferten SD-Karte war ein Testobjekt das bereits gesliced war. Wie gewohnt ist die Qualität solcher Testobjekte sehr gut. Mingda weiß offensichtlich wie man Dateien für den Magician Max vorbereitet. Das einzige was hier nicht gut gelungen ist sind die Supports und das Raft – man kann sie kaum vom Objekt lösen. 

Cali Dragon

Der Cali Dragon (Link zum Objekt) Eignet sich sehr gut als Kalibrierobjekt. Er provoziert diverse Druckfehler, wodurch man damit seine Kalibrierung überprüfen kann. Das Ergebnis ist sehr gut und zeigt mir, dass der 3D Drucker und dass Slicer Profil bereit sind für kompliziertere und größere Modelle.

Articulated Fish

Print-in-place Objekte mit beweglichen Teilen zeigen, ob die Flussrate richtig eingestellt ist und es noch sonstige Extrusionsprobleme gibt. Sollte es zu schwereren Extrusionsproblemen kommen, wäre die Bewegung eingeschränkt oder unmöglich, da die einzelnen Teile miteinander verklebt wurden.

Ich habe mich als erstes für diesen Fisch entschieden (Link zum Objekt). Nach dem Druck musste ich nur noch die vorgefertigten Supports der Rückenflosse entfernen. Die Bewegung der einzelnen Teile war sofort gegeben ohne etwas nacharbeiten zu müssen. Auch war ich sehr zufrieden mit der Druckbett Haftung, und das trotz der relativ filigranen ersten Schicht. 

Articulated Tardigrade

Als nächstes habe ich ein etwas größeres und komplizierteres Modell gedruckt – den Articulated Tardigrade oder auch Wasserbär oder Bärtierchen auf Deutsch (Link zum Objekt).

Da ich mich mit den vorherigen Objekten langsam an diese Komplexität heran gearbeitet hatte, wusste ich vorher schon dass der Druckkopf gut gelingen wird. Alle Extremitäten können sich frei bewegen und es kam so gut wie gar nicht zu Druckfehlern. Auch ist die Druckqualität allgemein sehr gut geworden, die Oberfläche ist sehr glatt.

Das Regenbogen Filament welches ich verwendet habe* erzeugt nochmal einen weiteren interessanten optischen Effekt. 

Spin Vase

Um das große Druckvolumen des Mingda Magician Max auszureizen habe ich diese Spin Vase im Vasenmodus von Cura gedruckt (Link zum Objekt).

Für die erste Schicht habe ich eine Druckgeschwindigkeit von 5 mm/s gewählt, um die Haftung so gut wie möglich zu machen. Bei solch großen Modellen kann es sonst häufig dazu kommen, dass sich das Objekt später von der Druckplatte lösen kann und so zerstört wird. Dies war in diesem Fall zum Glück nicht passiert und die Vase ist mehr oder weniger perfekt. Auch im oberen Bereich der Vase gab es keinerlei Fehler die auf eine instabile Z-Achse hinweisen würden. 

Mingda Magician Max vs. Mingda Magician X

Preis prüfen bei:

Der Mingda Magician Max verfügt im Prinzip über die gleichen Features wie sein kleiner Bruder der Mingda Magician X. Der einzige Unterschied ist, dass sein Druckvolumen wesentlich größer ist.

  • Druckvolumen Magician X: 230 x 230 x 260 mm
  • Druckvolumen Magician Max: 320 x 320 x 400 mm

Abgesehen davon sind die beiden Geräte quasi Klone voneinander. Selbst die Montage ist identisch. Die Kaufentscheidung zwischen diesen beiden 3D Druckern wird also durch das Druckvolumen gefällt. Wenn du dir die Möglichkeit offen halten möchtest auch mal größere Objekte an einem Stück zu drucken, solltest du dich für den Magician Max entscheiden. 

Mingda Magician Max vs. Creality CR-10 Smart Pro

Die größten Unterschiede zwischen dem Mingda Magician Max und dem Creality CR-10 Smart Pro liegen in der Druckbett Oberfläche (Magician Max: Glas; CR-10 Smart Pro: PEI flexibel), der Drucktemperatur (260 °C vs. 300 °C) und ein paar Luxus Features des CR-10 Smart Pro (Kamera, LED-Leiste).

Druckvolumen: Die beiden Druckvolumina der beiden 3D Drucker sind sehr vergleichbar. Das Druckbett des Magician Max ist in beide Richtungen um 2 cm größer. Das Druckvolumen des Magician Max beträgt 320 x 320 x 400 mm, das Druckvolumen des CR-10 Smart Pro beträgt 300 x 300 x 400 mm. 

Druckbett Nivellierung: Die Druckbett Nivellierung beim Magician Max ist meiner Meinung nach besser als beim CR-10 Smart Pro. Und damit meine ich vor allem die Benutzerfreundlichkeit. Beim Magician Max ist die Nivellierung komplett automatisch und du brauchst das Druckbett nicht mit Drehschrauben einstellen. Beim CR-10 Smart Pro kannst du das Druckbett entweder manuell nivellieren oder es mit dem CR Touch automatisch nivellieren lassen. Beide Verfahren resultieren in einer sehr genauen Nivellierung. 

Druckbett: Was die Druckbett Oberfläche angeht, liegt der CR-10 Smart Pro etwas vorne. Er verwendet ein Federstahl Druckbett mit einer PEI Beschichtung. Dadurch lässt es sich nach dem Druck abnehmen und durchbiegen. So lassen sich die Druckobjekte sehr leicht entfernen. Auch ist die Aufheizzeit schneller und die Druckbett Haftung für die meisten Filamente etwas besser als bei Glas. Damit die Druckbett Haftung gut genug ist, musst du bei einem Glas Druckbett die Druckgeschwindigkeit für die erste Schicht extrem reduzieren oder manchmal sogar Klebstoffe wie Magigoo benutzen. 

Extruder: Beide 3D Drucker verwenden einen Direct Drive Extruder. Beim Magician Max ist im Druckkopf sogar noch der Filament Sensor mit eingebaut, beim CR-10 Smart Pro hängt er unter dem Filamenthalter. Der Sprite Direct Drive Extruder des CR-10 Smart Pro ist gut für die meisten Filamente geeignet und hat sich schon bei sehr vielen anderen 3D Druckern von Creality bewährt. Aber auch der Extruder des Magician Max verarbeitet zuverlässig und genau alle Filamente, und besonders flexible Filamente. Der große Vorteil des CR-10 Smart Pro liegt aber darin, dass sein Extruder bis auf 300 °C aufheizen kann. Der Magician Max kommt nur auf 260 °C. 

Doppelte Z-Achse: Mittlerweile verfügen alle 3D Drucker mit einem solch großen Druckvolumen über eine doppelte Z-Achse. Anders ist es nicht möglich eine vibrationsfreie Bewegung zu garantieren und die Positioniergenauigkeit auch am oberen Ende der Z-Achse genau zu halten. 

Kamera & LED-Leiste: Im Lieferumfang des CR-10 Smart Pro ist auch eine kleine Kamera enthalten mit der du den Druck über die Creality Cloud App von überall aus überwachen kannst. Besonders für große Objekte ist dies sehr praktisch um zu überprüfen ob während des Drucks alles glatt läuft oder nicht. Und damit du während der Überwachung des Drucks das Licht in dem Raum nicht anlassen musst um etwas mit der Kamera sehen zu können, verfügt er auch über eine LED Leiste die den Druckraum beleuchtet. Der Magician Max verfügt nicht über diese Features.

Bedienung: Die Bedienung des CR-10 Smart Pro ist über den etwas größeren Touchscreen angenehmer als beim Magician Max. Außerdem lässt er sich auch über die Creality Cloud App bedienen und überwachen. 

Mingda Magician Max vs. Artillery Sidewinder X2

Die Features und die Performance des Mingda Magician Max und des Artillery Sidewinder X2 sind sehr miteinander vergleichbar. Die Verarbeitung und die Verlässlichkeit sind ist beim Magician Max jedoch etwas höher und der Extruder besitzt zwei Zahnräder aus Metall, der Sidewinder X2 hat hier seine einzige Schwachstelle. Er verfügt über ein Kunststoff Laufrad, dass nach einer langen Laufzeit ausgetauscht werden muss. 

Druckvolumen: Das Druckvolumen des Magician Max beträgt 320 x 320 x 400 mm, das Druckvolumen des Artillery Sidewinder X2 beträgt 300 x 300 x 400 mm. Es ist zwar unwahrscheinlich dass dieser kleine Unterschied die Kaufentscheidung beeinflusst, trotzdem kannst du mit dem Magician Max etwas größere Objekte drucken. 

Druckbett Nivellierung: Die Druckbett Nivellierung beider 3D Drucker wird durch einen eingebauten Sensor durchgeführt. Ich habe beide 3D Drucker schon über eine längere Zeit verwendet und kann keinen Unterschied in der Genauigkeit der Nivellierung feststellen. Der einzige größere Unterschied besteht hier darin, dass du den Sidewinder X2 auch manuell nivellieren kannst. Unter dem Druckbett befinden sich Drehschrauben mit denen du die Neigung einstellen kannst. 

Druckbett: Beide 3D Drucker verfügen über einen Glas Druckbett. Die Oberfläche ist jeweils leicht texturiert um die Druckbett Haftung noch weiter zu erhöhen. 

Extruder: Der Direct Drive Extruder des Magician Max verwendet zwei Förderräder aus Metall. Im Extruder des Sidewinder X2 ist jedoch eines davon aus Plastik. Nach einer gewissen Zeit nutzt sich dieses Rad ab. 

Doppelte Z-Achse: Auch der Sidewinder X2 verfügt über eine doppelte Z-Achse, um die Positionierung und Bewegung der X-Achse auch am oberen Ende der Z-Achse zu stabilisieren und vibrationsfrei zu halten. 

Bedienung: Der Sidewinder X2 verfügt über einen etwas kleineren Touchscreen als der Magician Max. Er hat einen 2,7-Zoll großen Touchscreen der in der Druckerbasis integriert ist. Im Gegensatz dazu hat der Magician Max einen 3,5 Zoll großen Touchscreen. Ich persönlich finde das Menü beim Magician Max auch etwas intuitiver und schöner. 

Fazit – Lohnt sich der Magician Max?

Ich habe den Magician Max* nun schon einige Zeit in Betrieb und kann sagen, dass er sich definitiv für jeden lohnt der große Objekte mit einer hohen Genauigkeit und wenig Aufwand drucken möchte. Die Benutzerfreundlichkeit des Druckers ist wirklich ausgezeichnet und durch seine einfache Bedienung eignet er sich auch sehr gut für Anfänger. 

Der einzige Nachteil wäre vielleicht das fehlende PEI Druckbett. Viele Anwender schwören auf ihr PEI Druckbett für verschiedenste Filamente. Solange die Druckgeschwindigkeit der ersten Schicht sehr gering ist, sollte es kaum Probleme mit der Druckbett Haftung geben. Falls du trotzdem nicht mit dem Glas Druckbett klar kommen solltest, wäre dies eventuell ein Upgrade wert. PEI Druckbetten gibt es als günstige Upgrades zu kaufen. 

Ähnliche 3D Drucker

Creality CR-10 Smart Pro

Der Creality CR-10 Smart Pro ist ein großformatiger 3D Drucker mit einem Druckvolumen von 300 x 300 x 400 mm, einem Direct Drive Extruder und einem flexiblen PEI Druckbett. Er hat diverse Anschlussmöglichkeiten und kann auch über die Creality Cloud App bedient und über eine Kamera dadurch überwacht werden. 

Artillery Sidewinder X2

Der Artillery Sidewinder X2 hat ein großes Druckvolumen von 300 x 300 x 400 mm, eine automatische Druckbett Nivellierung, ein Glas Druckbett und einen Direct Drive Extruder. Damit eignet er sich für alle Standard Filamente inklusive flexiblen Filamenten. 


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