Snapmaker J1s Review: Eine geniale, aber knifflige Maschine

Martin

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Der Snapmaker J1s* ist eine hochqualitative 3D-Drucker mit Doppel Extruder (IDEX). Ich habe ihn ausführlich getestet und zeige dir in diesem detaillierten Review meine Ergebnisse und mein Fazit.

Denn neben den zwei Extrudern, hat er auch viele andere interessante Features wie die Vibrations-Kompensation, was eine hohe Druckgeschwindigkeit mit einer guten Druckqualität verspricht.

Sobald man ihn gut auf das verwendete Filament kalibriert hat, sind die Druckergebnisse und die Möglichkeiten des IDEX-Systems in Kombination mit dem Luban Slicer wirklich beeindruckend. Am Ende dieses Artikels zeige ich dir meine Ergebnisse, vorher gehen wir jedoch etwas intensiver auf seine einzelnen Funktionen ein.

Wer sollte den Snapmaker J1s kaufen?

Die Geräte von Snapmaker haben eine professionelle Qualität. Das heißt aber nicht, dass er nicht für Hobbyisten gut geeignet wäre. Ganz im Gegenteil – für alle mit hohen Ansprüchen und speziellen Druckprojekten, die zwei Extruder oder exotisches Filament benötigen, gibt es kaum eine bessere Wahl als den Snapmaker J1s!

Der Snapmaker J1/J1s ist ein IDEX 3D-Drucker mit Vibrations-Kompensierung. Das bedeutet, dass er mit zwei Extrudern zwei verschiedene Filamente in einem Druck verwenden kann – und das mit einer hohen Druckgeschwindigkeit!

Druckvolumen: 300 × 200 × 200 mm³
Geschwindigkeit: 350 mm/s
Extruder: 2 × Direct Drive
Druckbett: PEI beschichtetes Glas
Nivellierung: Automatisch
Firmware: Marlinbase
Nozzle Temp.: 300 °C
Druckbett Temp.: 100 °C
Konnektivität: WLAN, USB-Kabel/-Stick
Pros:
IDEX (2 Extruder)
Geschlossenes Druckvolumen
CoreXY Bauweise
Professionelle Qualität
Schnell
Cons:
× Knifflige Kalibrierung der Retraction

Ein kurzer Überblick über den Snapmaker J1s

Zwei Filamente in einem Druck!

Vibrations-Kompensation wird immer beliebter bei neuen 3D-Druckern. Dies liegt hauptsächlich daran, dass damit viel höhere Druckgeschwindigkeiten möglich sind bei einer noch besseren Druckqualität. Durch diese Software können die Vibrationen, die im Druckkopf bei hohen Druckgeschwindigkeiten entstehen, kompensiert werden. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis ein guter IDEX 3D-Drucker mit Vibrations-Kompensation auf dem Markt kam.

Daher war ich sehr gespannt, was diese Kombination in der Praxis erschaffen kann. Und da ich auch schon den Snapmaker Artisan getestet hatte, war ich mir sicher, dass es großartig wird!

Das Druckvolumen von 300 × 200 × 200 mm³ liegt etwa im Mittelfeld. Große Objekte kannst du mit dem Snapmaker J1s nicht an einem Stück drucken. Für die meisten Projekte ist das Volumen aber groß genug.

Am meisten interessiert mich natürlich die Geschwindigkeit, mit der der Snapmaker J1s mit zwei Filamenten drucken kann. Bei den meisten anderen IDEX 3D-Druckern, die ich bisher verwendet hatte, hat ein Druck ewig gedauert im Vergleich zu einem Druck aus nur einem Filament. Natürlich muss auch er die Extruder zwischendurch tauschen, aber mit einer Geschwindigkeit von bis zu 350 mm/s sollte die Druckzeit insgesamt trotzdem wesentlich schneller sein als bei IDEX 3D-Druckern ohne Vibrations-Kompensation.

Was mich bei Snapmaker bisher immer beeindruckt hat, war neben der qualitativ hochwertigen Verarbeitung die benutzerfreundliche Bedienung. Nicht nur der Bildschirm am Drucker selbst, sondern auch der hauseigene Slicer (Snapmaker Luban) heben sich aus der Masse deutlich ab.

Besonders bin ich gespannt auf die Funktion normale STL Dateien für den Druck mit zwei Filamenten vorzubereiten! Diese können nämlich mit einem intelligenten Pinsel angemalt werden. Die bemalten Bereiche werden dann dem zweiten Filament zugeordnet – sehr spannend und praktisch!

Meine kurze Einschätzung des Snapmaker J1s lautet wie folgt:

Ich denke, dass der Snapmaker J1s* für lange Zeit die beste Empfehlung sein wird für Anwender, die einen hochqualitativen Doppel-Extruder-3D-Drucker suchen. Und falls dazu noch exotische Filamente gedruckt werden sollen, die ein geschlossenes Druckvolumen und hohe Temperaturen benötigen, führt wahrscheinlich lange Zeit kein Weg am Snapmaker J1s vorbei!

Und nun zum praktischen Teil!

Verpackung und Lieferumfang des Snapmaker J1s

Kompakt und sicher verpackt.

Der Snapmaker J1s kommt gut verpackt in einem allein tragbaren Paket an. Alle beweglichen Teile sind vor Transportschäden geschützt und der komplette Lieferumfang ist geschickt innerhalb des Gehäuses untergebracht.

Die Benutzerfreundlichkeit, die von Snapmaker an den Tag gelegt wird, ist wirklich lobenswert. Denn selbst für das Auspacken des 3D-Druckers und all seinen Bestandteilen gibt es eine Anleitung!

Zwar kann der Schein natürlich trügen, jedoch wird schon beim Auspacken der einzelnen Komponenten und des 3D-Druckers selbst klar, dass man es hier mit einem hochwertigen Produkt zu tun hat. Auch scheint Snapmaker bei den Werkzeugen und dem Zubehör auf Qualität zu setzen.

Im Lieferumfang ist alles enthalten, um direkt mit den ersten Testdrucken anzufangen. Erfreulich ist auch, dass im Lieferumfang nicht nur kleine Filament-Proben enthalten sind, sondern richtige Filament-Rollen.

So wird der Snapmaker J1s aufgebaut

Der J1s besitzt eine Gehäuse-Lüftung, die angeschraubt werden muss.

Zwischen dem J1 und dem J1s unterscheidet sich die Montage nur darin, dass der J1s noch eine Lüftung im Gehäuse besitzt, die selbst installiert werden muss. Außerdem wird er schon komplett vormontiert geliefert, wobei du beim normalen J1 noch die vordere Tür und die Seitenwände selbst montieren musst.

Danach müssen nur noch die Transportsicherungen entfernt werden und du kannst mit den Anweisungen auf dem Bildschirm starten!

Druckbett des Snapmaker J1s und Nivellierung

Das Druckbett des Snapmaker J1s hat zwei Seiten. Die eine Seite ist mit einer PEI-Beschichtung versehen, die andere Seite ist eine glatte Glasoberfläche. Die meisten Filamente werden auf der PEI-Beschichtung besser haften, einige Filamente haften jedoch besser auf Glas.

Das Druckbett lässt sich auf bis zu 100 °C aufheizen und wird durch einen Schnappmechanismus befestigt.

Die Druckbett-Haftung ist für die meisten Filamente auf der PEI-Beschichtung ziemlich gut. Bei manchen Objekten mit einer sehr filigranen ersten Schicht musste ich jedoch teilweise auf 3DLac* zurückgreifen, da sich die Ecken manchmal abgelöst haben.

Das Druckbett ist auf einem stabilen Rahmen, der aus einem Guss gefertigt wurde, befestigt. Es wird über drei Stellschrauben nivelliert.

Die Nivellierung wird sehr detailliert durch das Menü unterstützt. Sie ist so einfach gestaltet, dass man hier nichts falsch machen kann.

Während der Druckbett Nivellierung werden die drei Stellschrauben unter dem Druckbett so angepasst, bis der orangefarbene Balken im Display in der Mitte ist. Du musst den Abstand zwischen der Nozzle und dem Druckbett also nicht selbst mit einem Stück Papier abschätzen, so wie bei den meisten anderen 3D-Druckern.

Auf der Druckplatte sind drei Punkte, an denen jeweils die Nozzles beider Extruder ihren Abstand zur Druckplatte eigenständig messen. Der dabei gemessen Abstand wird durch den orangefarbigen Balken im Menü dargestellt.

Dadurch wird auch sichergestellt, dass beide Extruder denselben z-Offset besitzen.

Diese Art der Druckbett Nivellierung hat mich überrascht. Damit kann wirklich jeder das Druckbett fehlerfrei justieren!

IDEX Kalibrierung & Vibrations-Kompensation

Bei einem 3D-Drucker mit zwei Extrudern ist es enorm wichtig, dass sie sich relativ zueinander so genau wie möglich bewegen. Um die z-Achse haben wir uns schon bei der Nivellierung und der Justage des z-Offsets gekümmert. Im nächsten Schritt wird die xy-Ebene kalibriert.

Dazu gibt es in der Druckplatte ein Viereck, in dem die Extruder abwechselnd die Außenkanten des Vierecks mit der Nozzle ertasten. Der gesamte Vorgang läuft automatisch ab, der Snapmaker J1s kalibriert seine xy-Ebene komplett automatisch!

Nachdem alle Achsen beider Extruder kalibriert wurden, wird noch innerhalb des Set-ups ein Objekt zur Prüfung gedruckt. Ist eine Kalibrierung nicht genau genug, wird dies direkt ersichtlich sein.

Am Ende der Kalibrierung innerhalb der Montage kommt der wichtigste Punkt: die Vibrations-Kompensation.

Auch hier wird wieder ein vorgefertigtes Testmodell gedruckt. Die Vibrations-Kompensation wird innerhalb des Modells mit unterschiedlichen Parametern versehen. Am Ende des Drucks kannst du dann die Ebene mit den besten Ergebnissen auswählen, um die Kompensation zu verbessern.

Druckvolumen des Snapmaker J1s

Das Druckvolumen des Snapmaker J1s beträgt 300 × 200 × 200 mm³. Im Vergleich zu kartesischen 3D-Druckern mit nur einem Extruder, liegt dieses Volumen im oberen Mittelfeld. Unter 3D-Druckern mit zwei Extrudern, einer CoreXY Struktur und einem geschlossenen Druckvolumen, ist dieses Druckvolumen jedoch schon ziemlich groß.

Das Druckvolumen ist groß genug, um auch mittelgroße Objekte an einem Stück zu drucken.

Um auch exotischere Filamente zu verarbeiten, lässt sich das Gehäuse schließen. Es gibt zwar keine eingebaute Heizung, jedoch in der J1s Version des Druckers eine eingebaute Lüftung.

Das Gehäuse des Snapmaker J1s

Das hochwertige Gehäuse des Snapmaker J1s besteht aus einer Aluminiumlegierung und ist äußerst stabil gebaut, um Vibrationen zu vermeiden. Über die Türen an der Front und den Deckel an der Oberseite lässt sich das Gehäuse öffnen und schließen. Der Deckel wird durch Magneten arretiert.

Für Filamente wie PLA, die eine starke Kühlung benötigen, ist es ratsam, das Gehäuse offenzulassen und die Lüftung zu aktivieren. Andere Filamente, wie ABS benötigen jedoch eine warme Umgebung ohne Lüftung, bei der das Gehäuse geschlossen werden sollte.

Zusammen mit den relativ hohen Temperaturen, die beide Extruder und das Druckbett erreichen können, können dadurch verschiedenste Filamente verarbeitet werden.

Verschiedenste Teile des 3D-Druckers sind aus einem Guss gefertigt. Die Basis, der obere Teil und die Aufhängung der Druckplatte sind jeweils aus einem Stück gegossen. Dies verbessert die Stabilität des 3D-Druckers und führt zu einer besseren Druckqualität bei hohen Druckgeschwindigkeiten.

Und damit die beiden Druckköpfe genau positioniert werden können, laufen sie auf qualitativ hochwertigen Linearschienen. Beide Druckköpfe bewegen sich auf der gleichen Linearschiene, kommen sich aber während des Drucks nicht in die Quere.

Die zwei Extruder des Snapmaker J1s

Eines der größten Verkaufsargumente des Snapmaker J1s sind natürlich die beiden Direct-Drive-Extruder mit dem du mit zwei unterschiedlichen Filamenten gleichzeitig drucken kannst.

Dadurch, dass ein Direktantrieb für beide Extruder gewählt wurde und diese bis zu 300 °C erreichen können, wird eine hohe Filament-Kompatibilität erreicht. Daher kannst du die verschiedensten Filamente miteinander kombinieren, wie etwa einen Reifen, der im Inneren aus ABS besteht und das Gummi aus TPU Filament.

Natürlich ist es auch möglich, mit einem sich auflösenden Support-Material zu arbeiten. Mit dem Snapmaker J1s kannst du mit einem Extruder das Objekt drucken und mit dem anderen Extruder das Support-Material. Wenn die Supports aus PVA oder HIPS bestehen, lassen sich die Supports nach dem Druck einfach auflösen. So sind im Prinzip alle erdenklichen Geometrien druckbar!

Die beiden Druckköpfe bewegen sich im CoreXY-Struktur durch ein ausgeklügeltes System aus Zahnriemen auf Linearschienen. So können sie sich unabhängig voneinander auf der x-Achse bewegen. Dadurch ergeben sich folgende Druckemodi:

  1. Default Mode: In diesem Modus arbeiten beide Extruder an einem Objekt. So kannst du ein Objekt aus zwei verschiedenen Filamenten drucken.
  2. Backup Mode: Bei diesem Modus verwendest du das gleiche Filament auf beiden Extrudern. Sollte das Filament des einen Extruders aufgebraucht sein, springt zweite Extruder ein und vollendet das Objekt. Dieser Modus ist nur für große Objekte sinnvoll, die besonders solide und nur aus einer Filament-Sorte gedruckt werden.
  3. Copy Mode: In diesem Modus wird das Objekt auf beiden Seiten des Druckbetts gleichzeitig von beiden Extrudern gedruckt. Praktisch für Massenfertigungen.
  4. Mirror Mode: Bei diesem Modus wird ein Objekt gespiegelt auf der anderen Seite gleichzeitig vom anderen Extruder gedruckt.

Ein 3D-Drucker mit zwei Extrudern braucht ein System, um unnötiges Austreten von heißem Filament des nicht aktiven Extruders zu vermeiden. Beim Snapmaker J1s ist dies durch ein kleines „Gummipad“ unter der Nozzle gelöst. Ist der Extruder gerade nicht im Einsatz, wird er dort geparkt, um das Austreten von heißem Filament zu vermeiden.

Mit dem Snapmaker J1s kompatible Slicer

Offiziell ist der Snapmaker J1s mit dem hauseigenen Slicer „Luban“ und mit Slicern von Drittanbietern kompatibel. Mit letzterem sind Cura, PrusaSlicer, etc, gemeint.

Ich habe den Snapmaker J1s nur mit Luban getestet. Der Slicer ist in meinen Augen wirklich benutzerfreundlich gestaltet und bietet alle Einstellungen, die man auch aus anderen Slicern kennt. Dazu gibt es aber noch ein paar geniale Features wie dem Aufmalen von Bereichen, die mit dem zweiten Extruder gedruckt werden sollen!

3D-Drucker mit zwei Extruder sind nicht allzu sehr verbreitet. Daher ergibt sich auf das Problem, dass man zumindest im Hobbybereich nicht viel Objekte findet, die für einen IDEX Drucker geeignet sind oder dessen Möglichkeiten ausschöpfen.

Daher finde ich das Zuweisen von Extrudern für bestimmte Flächen des Objekts mittels Pinsel oder einer intelligenten Auswahl genial! Damit können auch ganz normale STL Dateien aus verschiedenen Filamenten gedruckt werden, ohne die STL-Datei kompliziert selbst anpassen zu müssen.

Alle Objekte mit mehr als einer Farbe, die ich in diesem Review zeige, habe ich mit diesem Feature bearbeitet.

Testdrucke und Kalibrierung des Snapmaker J1s

Jedes einzelne Filament muss genauestens kalibriert werden, damit kein Stringing oder Blobs auftreten. (Link zum Model der Eule)

Meistens haben 3D-Drucker viele kleine Dinge, die mich stören und auch oft ein bis zwei größere Probleme. Beim Snapmaker J1s gab es tatsächlich nur eine einzige Sache, die mich etwas gestört hat und wo ich Verbesserungspotenzial sehe. Die Einstellungen für die Drucktemperatur und die Retraction müssen penibel kalibriert werden, damit perfekte Ergebnisse möglich sind.

TIPP: Wie du deinen 3D-Drucker kalibrieren kannst, um jedes Mal perfekte Ergebnisse zu bekommen, lernst du in meinem 3D-Druck Kurs: FDM 3D-Druck: Der umfassende Kurs von A bis Z

(Der Kurs vermittelt alles, was du für den FDM 3D Druck wissen musst, in über 60 Lektionen. Der Kurs bringt Anfängerin kürzester Zeit auf mein Level!)

Natürlich bin ich kein Anfänger, was das angeht, jedoch hat es einige Durchgänge benötigt, bis ich eine akzeptable Druckqualität erreichen konnte. Vielleicht rechnet Snapmaker damit, dass die Zielgruppe für diesen Drucker gut kalibrieren kann. Für Anfänger ist er dadurch nämlich nur bedingt geeignet.

Nach einer genauen Kalibrierung kann sich die Druckqualität aber definitiv zeigen lassen!

Lautstärke des Snapmaker J1s beim Drucken

Die Lautstärke des Snapmaker J1s ist nicht sehr laut, aber auch nicht unbedingt leise. Sie liegt ungefähr im Mittelfeld, was man bei CoreXY 3D-Druckern mit zwei Extrudern erwarten kann.

Druckgeschwindigkeit des Snapmaker J1s

Dank der Vibrations-Kompensation, der stabilen Bauweise und der effektiven Kühlung, kommt der Snapmaker J1s auf Druckgeschwindigkeiten von bis zu 350 mm/s und auf Beschleunigungen von bis zu 10000 mm/s².

Wenn du dich aber an die voreingestellten Parameter im Slicer halten möchtest, druckst du hauptsächlich bei einer Geschwindigkeit von 150 bis 200 mm/s. Für ein 3DBenchy benötigt der Snapmaker J1s dabei über eine halbe Stunde.

Zum Vergleich druckt der Creality K1 oder der QIDI X-Max-3, die mit 600 mm/s drucken können, ein 3DBenchy innerhalb von etwa 13 bis 14 Minuten. Für einen IDEX 3D-Drucker, schlägt sich der Snapmaker J1s aber trotzdem einwandfrei.

Druckqualität des Snapmaker J1s (Bilder von 3D-Drucken)

Auf dem lokalen Speicher und das Snapmaker J1s sind Testobjekte gespeichert. Unter anderem der oben abgebildete Hai. Die Druckqualität ist okay, aber nicht perfekt.

Dann dachte ich mir, dass ich das blaue Filament mit Weiß tausche (auch PLA vom selben Hersteller) und ein anderes Objekt gedruckt. Ich habe die gleiche Druckqualität erwartet, was ein Fehler war…

Wie du im ersten Bild sehen kannst, hätte ich das neue Filament kalibrieren müssen. Bevor ich das jedoch gemacht habe, wollte ich etwas anderes testen. Das weiße Filament war schon etwas älter und wurde an der freien Luft gelagert. Es konnte daher sein, dass das Ergebnis durch Feuchtigkeit hervorgerufen wurde. Manche Drucker reagieren sehr empfindlich auf feuchtes Filament.

Daher habe ich das graue Filament durch lila Filament ersetzt (auch vom selben Hersteller) und es vorher getrocknet.

Aber wie du sehen kannst, war dies anscheinend nicht das Problem. Daher bin ich dann meinem eigenen Rat gefolgt und habe das nächste Filament genauestens kalibriert, bevor ich ein neues Projekt gestartet habe.

Die Kalibrierung hat sich definitiv gelohnt. Bei diesem Druck gab es keinerlei Anzeichen mehr von Stringing oder Klecksen. Die Linien, die du auf dem zweifarbigen blau/gelben Filament sehen kannst, sind keine Druckfehler, sondern Unregelmäßigkeiten im Filament.

Auch wenn die Kalibrierung des Snapmaker J1s mehr Zeit in Anspruch nimmt als bei den meisten anderen 3D-Druckern, ist die am Ende erreichbare Druckqualität ausgezeichnet!

J1 vs. J1s

Das hier sind die Unterschiede zwischen dem Snapmaker J1 und dem J1s:

  • Und J1s ist komplett vormontiert. Beim normalen J1 musst du die Türen und die Seitenfenster selbst montieren.
  • Der J1s kommt mit einem zusätzlichen Lüfter, der die gerade gedruckte Schicht effektiv kühlt. Für bestimmte Filamente, wie PLA führt er zu einer besseren Druckqualität und höheren Geschwindigkeiten.
  • Den Lüfter des J1s bekommst du auch als Upgrade Kit für den normalen J1.

Ist der Snapmaker J1s der richtige 3D-Drucker für dich?

Was mir am Snapmaker J1s wirklich gut gefallen hat:
Qualitativ hochwertige Verarbeitung und Materialien
Das IDEX System mit den beiden Extrudern funktioniert perfekt
Stabile CoreXY Bauweise
Relativ hohe Druckgeschwindigkeit
Ausgefeilte und benutzerfreundliche Bedienung

Die Nachteile des Snapmaker J1s:
× Knifflige Kalibrierung der Retraction und der Drucktemperatur

Der Snapmaker J1s* hat mich in diesem praktischen Test definitiv überzeugt. Er ist zwar nicht perfekt, da er für perfekte Ergebnisse sorgfältig kalibriert werden muss, aber dieser Nachteil fällt wahrscheinlich unter die Kategorie „Meckern auf hohem Niveau“.

Trotzdem ist er deswegen kein wirkliches Plug-&-Play Gerät, welches für absolute Anfänger geeignet ist. Aber das ist auch wahrscheinlich nicht die Zielgruppe von Snapmaker. Aber auch wenn du ein absoluter Anfänger bist und gewillt bist etwas Zeit in die Kalibrierung zu investieren, wirst du sehr viel Spaß und Erfolg mit dem Snapmaker J1s haben!

Der Snapmaker J1/J1s ist ein IDEX 3D-Drucker mit Vibrations-Kompensierung. Das bedeutet, dass er mit zwei Extrudern zwei verschiedene Filamente in einem Druck verwenden kann – und das mit einer hohen Druckgeschwindigkeit!

Druckvolumen: 300 × 200 × 200 mm³
Geschwindigkeit: 350 mm/s
Extruder: 2 × Direct Drive
Druckbett: PEI beschichtetes Glas
Nivellierung: Automatisch
Firmware: Marlinbase
Nozzle Temp.: 300 °C
Druckbett Temp.: 100 °C
Konnektivität: WLAN, USB-Kabel/-Stick
Pros:
IDEX (2 Extruder)
Geschlossenes Druckvolumen
CoreXY Bauweise
Professionelle Qualität
Schnell
Cons:
× Knifflige Kalibrierung der Retraction

Wichtiges Zubehör für einen FDM 3D-Drucker

Hydroscopische Filamente wie PETG oder Nylon absorbieren Wasser aus der Luft. Dies führt zu Druckfehlern. Ein Filamenttrockner trocknet das Filament vor dem Druck.

Die meisten Filament müssen trocken gelagert werden, um Druckfehler wie Stringing zu vermeiden. Eine Vakuumverpackung mit Trocknungsmittel ist perfekt dafür geeignet.

Vakuumbeutel zur Aufbewahrung von Filamenten:

Trockenmittel Silica Gel Packs:


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