Cura Coasting – Was ist es und sollte ich es aktivieren?

Martin

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Cura Coasting im Slicer Cura ist im 3D-Druck eine besonders nützliche Funktion. Denn mit ihr kannst du Fehlern wie dem Stringing entgegenwirken. Voraussetzung dafür ist, dass du die Option richtig einsetzt und die passenden Einstellungen vornimmst.

Wie wird Cura Coasting eingesetzt und worauf ist dabei zu achten?

Cura Coasting wird in den meisten Fällen eingesetzt, um Stringing zu vermeiden. Das Modell erhält dadurch eine glatte Oberfläche, wobei sich Fehldrucke in Grenzen halten.

Damit du mit Cura Coasting Stringing vermeidest, ist es wichtig, dass du die Funktion richtig anwendest. Diesbezüglich dient dir jener Artikel als Hilfestellung. Du erfährst hier, worauf du beim Cura Coasting achten musst. Dies kommt dir vor allem als Anfänger, der mit dem 3D-Druck und den Funktionen seines Geräts noch nicht vollständig vertraut ist, zugute.

Testdrucke

Wie bei den meisten Änderungen an den Druckeinstellungen gilt, dass man diese irgendwie testen muss. Falls du noch kein geeignetes Testobjekt parat hast, um deinen 3D Drucker zu kalibrieren, kannst du in diesem Artikel unsere Favoriten sehen und gelangst zu ihren jeweiligen Dateien:

Cura Coasting

Der Nutzen des Coasting bei Cura dient in erster Linie zur Bekämpfung von Stringing. Dafür ist es notwendig, die Retraction beim 3D-Druck sauber auszuführen. Dafür ist es essentiell, dass der Feeder die volle Kontrolle über das Filament hat. 

Konkret heißt das, dass nach dem Stopp-Befehl kein verflüssigtes Material mehr aus der Düse tropft. Ansonsten könnten sich zu Beginn der Leerfahrt beim Drucken Fädchen bilden. Dies stellt insbesondere bei Bowden-Systemen ein häufiges Problem dar. Manchmal führt dieses am Modell auch zu Pickeln oder Bollen.

Mit dem Cura Coasting kannst du diesbezüglich Abhilfe schaffen. Der Begriff „Coasting“ heißt übersetzt, „ausrollen lassen“. Dies ist mit dem Leerlauf eines Pkws vergleichbar. Der Filamentvorschub wird in diesem Fall vor dem Ende der Schicht frühzeitig gestoppt, um den Druck vom Hotend zu nehmen. 

Das noch flüssige Material, welches aus der Düse nachtropft, kommt dann zum Schließen der Lücke zum Einsatz. Beginnt anschließend der tatsächliche Leerlauf, tropft kein Filament mehr nach. Es verringert sich dadurch automatisch das Risiko des Stringing.

Am praktischsten hat sich bisher der Wert 0,064 mm³ als Coasting Volumen erwiesen. Experimentiere mit diesem Wert indem du ihn in 0,01 mm³ Schritten änderst und Probedrucke durchführst. 

Die Einstellung “Minimum Coasting Volume Before Coasting” solltest du dabei bei 0,8 mm³ belassen.

Anwendung

Bei Cura arbeitest du beim Coasting mit dem Volumen des Materials. Allerdings stehst du dabei vor der Herausforderung, selbst auszurechnen, welcher Wert passend ist. Anders als von Ultimaker angegeben, hat sich in diesem Fall auch die Gleichung „Düsengröße * Geschwindigkeit“ als nützlich erwiesen – alternativ empfiehlt es sich, die Düsengröße hoch drei zu nehmen. 

Allerdings solltest du diese Angaben nicht ohne eine vorherige Überprüfung übernehmen. Es hier stets vom verwendeten Filament und deinem Drucker ab, für welchen Wert du dich entscheidest, da sonst Unter-Extrusion bei zu viel Coasting entsteht.

Setze diesbezüglich auf Probedrucke, um Fehler zu vermeiden. Mitunter kann es zu Beginn ein wenig dauern, bis du die richtige Einstellung für dich findest.

Setzt du das Coasting zu hoch an, weist dein Modell am Ende der Layer kleine Löcher auf. Denn in diesem Fall steht dir nicht ausreichend Material zum Auffüllen aller Schichten zur Verfügung. Dies wird dir in der Regel bereits in der Slicer-Software angezeigt. Dies hat den Vorteil, dass du das Problem noch vor dem Druck erkennst und rechtzeitig gegensteuern kannst.

Löcher beim Coasting (Quelle: reddit)

Wie ist vorzugehen, wenn das Cura Coasting keinen Effekt hat?

Nimmst du die erforderlichen Einstellungen vor und tritt danach trotzdem noch Stringing auf, solltest du die Düse des 3D-Druckers genau unter die Lupe nehmen. Ist dies beispielsweise beschädigt oder ausgefressen, kann es ebenfalls zu Fehlern kommen. In diesem Fall ist es ihr oftmals nicht mehr möglich, das verflüssigte Material zurückzuhalten – auch das Coasting kann dabei nicht mehr helfen. Du kommst hier um den Austausch des Teils nicht herum.

Auch dann, wenn die Düse des 3D-Druckers verstopft ist, kann es zu Nachflussproblemen kommen. In diesem Fall ersparst du dir aber den Austausch des Ersatzteils. Es reicht hierbei die Reinigung desselben aus. Willst du dir das Szenario ersparen, säubere die Düse einfach nach jedem Druck. Auf diese Weise stellst du sicher, dass du dein Gerät bei Bedarf sofort in Betrieb nehmen kannst. Lange Wartezeiten bleiben dir damit erspart.

Investiere in einen hochwertigen 3D-Drucker

Willst du mit deinem Gerät ansehnliche Ergebnisse erzielen, musst du in ein Gerät guter Qualität investieren. Dadurch stellst du sicher, dass dir eine Vielzahl an Optionen und Funktionen zum Bearbeiten deines Modells zur Verfügung steht. Außerdem lassen sich kostspielige Produkte in der Regel leichter bedienen und es kommt weniger häufig zu Druckproblemen und Problemen mit Einstellungen wie Cura Coasting.

Auf einen Artikel hochwertiger Machart solltest du zudem dann setzen, wenn du Modelle für den professionellen Gebrauch anfertigst. Denn in diesem Fall kommt der Drucker häufig und intensiv zum Einsatz. Handelt es sich um ein robustes Gerät, stellst du sicher, dass dir dieses für längere Zeit erhalten bleibt. So ersparst du dir den zeitnahen Neukauf und letzten Endes zusätzliche Ausgaben.

Mit einem „guten“ 3D-Drucker hast du zudem den Vorteil, dass das Gerät selbst bei einer Massenproduktion beste Resultate liefert. Du musst in puncto Qualität also nicht mit Abstrichen rechnen.

In diesem Kontext ist jedoch auch anzumerken, dass hochwertige Modelle etwas teurer sind. Du musst in diesem Fall Ausgaben ab 500 Euro in Kauf nehmen. Drucker für den professionellen Gebrauch können sogar mehr als 700 Euro kosten.

Suchst du hingegen nur nach einem Modell, mit dem du dich ohne eine große finanzielle Investition mit dem 3D-Druck vertraut machen kannst, ist dir ein günstigeres Produkt zu empfehlen. Du musst dich in diesem Fall aber mit einer eingeschränkten Funktionalität zufrieden geben. Allerdings haben Anwender heutzutage die Möglichkeit, ihren Drucker bei Bedarf zu erweitern. So kannst du ihn im Nachhinein mit einem beheizten Druckbett ausstatten. Dadurch hast du mehr Optionen, wenn es um die Bearbeitung der Filamente geht.

Verwandte Fragen

Wie lassen sich Fehler im 3D-Druck rechtzeitig erkennen?

Du musst dich nicht nur auf dein Know-How und die Einstellungen in der Slicer-Software verlassen, wenn es um die Qualität des 3D-Drucks geht. Setze in diesem Fall unbedingt auf Probedrucke. An ihnen siehst du, ob sich beim Ausdrucken des Materials Fehler einschleichen. Auch Stringing erkennst du auf diese Weise rechtzeitig. Entspricht das Ergebnis hier nicht deinen Vorstellungen, kannst du rechtzeitig Änderungen an den Einstellungen vornehmen.

Keinesfalls solltest du ohne jene Maßnahme in die Massenproduktion gehen. Dies gilt umso mehr, wenn du mit dem betreffenden Filament noch nicht gearbeitet hast. Du weißt dabei nämlich oftmals nicht, wie dein Drucker auf dieses reagiert. Sind mehrere Produkte beschädigt, machst du als Unternehmer mitunter Verluste. Wirke diesem Szenario durch bedachtes Vorgehen entgegen.

Worauf müssen Einsteiger achten?

Gehörst du in puncto 3D-Druck zu den Anfängern, gibt es einige Aspekte, die du berücksichtigen musst. Zuallererst solltest du zu einem Gerät greifen, das zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Mache dich anschließend mit dein wichtigsten Eigenschaften und Einstellungen des Druckers vertraut.

Fertige zu Beginn Probedrucke an, um Fehler rechtzeitig aufzuspüren. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn du mit dem betreffenden Filament noch nicht allzu vertraut bist. Stelle im Vorfeld außerdem sicher, dass dein Gerät dazu imstande ist, das Material deiner Wahl zu bearbeiten. Anfänger sollten zu Beginn eher zu PLA* greifen.

Für das Gelingen eines Drucks, ist die richtige Ausrichtung des Druckbetts essenziell. Diesbezüglich sind vor allem zu Beginn oft mehrere Versuche erforderlich. Im Zweifelsfall ist dies Installation eines Nivelliersensors notwendig – dies gilt vor allem dann, wenn du beim 3D-Druck auf eine automatische Nivellierung des Druckbetts setzen willst.

Fazit – wirke Fehldrucken entgegen

Kommt es bei deinem 3D-Druck zu Fehlern, ist dies für dich erst einmal mit einem großen Ärgernis verbunden. Denn in diesem Fall kann es sein, dass das Modell unbrauchbar wird. Du musst dieses dann unter Umständen noch einmal ausdrucken. 

Für dich ist dies mit einem erheblichen Mehraufwand und mit zusätzlichen Ausgaben verbunden. Mit dem Cura Coasting wirkst du diesem Szenario entgegen. Hältst du dich an die obige Anleitung, gehört das Stringing beim 3D-Druck bald der Vergangenheit an.


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