Beste PLA Kleber & Schritt für Schritt Guide [+ Tabelle]

Martin

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In diesem Artikel erfährst du wie du PLA kleben kannst und welche Klebstoffe sich dafür eignen. Jeder der aufgeführten Klebstoffe wird in diesem Artikel praktisch getestet mit Schritt-für-Schritt Anweisungen.

Für das Kleben von PLA eignen sich viele Klebstoffe. Dazu gehören Sekundenkleber, Kunststoffkleber, Epoxidklebstoff, eine Heißklebepistole, Aceton, Silikon, ein 3D Stift und das PLA Schweißen

Für kleine Teile ist Sekundenkleber, für mittelgroße Teile Kunststoffkleber und für große Teile die viel aushalten müssen Epoxidklebstoff am beliebtesten, um PLA zu kleben. Die anderen Klebstoffe oder Verbindungsmethoden haben aber auch ihre eigenen Vor- und Nachteile, die sie in bestimmten Fällen zur besten Wahl machen können.

Am Anfang dieses Artikels gibt es eine Übersichtstabelle wie und womit du am besten PLA kleben kannst. Was du bei den einzelnen Schritten beachten musst und welche Kleber sich wann am besten anbieten, erfährst du danach im Detail.

Beste PLA Kleber – Übersicht

Es gibt verschiedene Kleber die sich für PLA eignen. Jedoch sind sie unterschiedlich effektiv und aufwändig. In der folgenden Übersicht siehst du auf einen Blick wann sich welcher Kleber für PLA eignet.

(Bitte nach links und rechts scrollen, um die gesamte Tabelle sehen zu können.)

SekundenkleberKunststoffkleberEpoxidklebstoff HeißklebepistoleAcetonSilikon3D StiftSchweißen (Reibung)
AnwendungKleine Teile die keine großen mechanische Kräfte aushalten müssen.Kleine bis mittelgroße Teile. Guter Allround-Kleber für PLA.Falls die Klebenaht stabiler sein soll als der Rest des Objekts…Wenn es mal schnell gehen soll. Große dekorative Objekte oder Prototypen.Kleine bis mittelgroße Flächen. “High Risk, High Reward”Mittelgroße bis große Objekte die mechanische Kräfte aushalten und dabei etwas flexibel sein müssen (z.B. Cosplay).Kleine dekorative Objekte.Umständliche Notlösung
Trocknungszeit
(abhängig von der größe der Fläche)
Einige Sekunden bis wenige Minuten.Einige Sekunden bis wenige Minuten. Vollständig ausgehärtet nach 24 Stunden.Wenige Stunden bis einige Tage.Einige Sekunden. Vollständig ausgehärtet nach 0,5-2 Stunden.Einige Minuten bis wenige Stunden.Einige StundenEinige Sekunden bis wenige Minuten.Einige Sekunden bis wenige Minuten.
Stärkehoch, aber brüchighochsehr hochmittelgar nicht bis sehr hochmittel bis hochniedrigniedrig-hoch (je nach Güte der Schweißnaht)
Flexibilitätniedrigniedrig bis mittelniedrigmittelwie PLAmittel bis hochniedrigniedrig
Sichtbarkeitniedrig bis mittelniedrigmittelhochunsichtbar bis katastrophalhochunsichtbar bis niedrighoch
Handhabungeinfacheinfachmitteleinfachumständlicheinfachmittelumständlich
Vorteile+ trocknet sehr schnell
+ sehr gute Haftung
+ kaum sichtbar
+ trocknet schnell
+ perfekte Haftung
+ fast unsichtbar
+ extrem starke Haftung (falls dein Objekt bricht, dann nicht an der Klebenaht!)
+ füllt Unebenheiten auf 
+ gut für Prototypen und große Projekte
+ sehr einfache Anwendung
+ füllt Unebenheiten auf 
+ erzeugt perfekte Verbindungen bei richtiger Anwendung und geeignetem Filament+ gut für Prototypen und große Projekte
+ sehr einfache Anwendung
+ füllt Unebenheiten auf
+ je nach Produkt sehr flexibel
+ bei erfolgreicher Anwendung nahezu unsichtbar
+ gut für dekorative Objekte
+ gute Notlösung für Projekte bei denen die Optik unwichtig ist
+ kann für bestimmte Geometrien die beste Wahl sein (lange Naht, wenig Auflagefläche)
Nachteile– brüchige Verbindung
– Gase können weiße Stellen erzeugen
– nur für kleine Teile sinnvoll
– nur für kleine und mittelgroße Teile sinnvoll– umständliche Handhabung (2-Komponenten)
– nur für mittelgroße bis große Objekte sinnvoll
– mittelmäßige Klebkraft
– nur für mittelgroße bis große Objekte sinnvoll
– Ergebnisse schwanken stark und sind vom Filament abhängig– Klebkraft schwankt zwischen Produkten
– nur für mittelgroße bis große Objekte sinnvoll
– schwache Verbindung
– Übung notwendig
– Übung notwendig- Schweißnaht wird meistens relativ dick
– viel Nacharbeit nötig für ein schönes Ergebnis
Beste WahlAmazon*Amazon*Amazon*Amazon*Amazon*Amazon*Amazon*Amazon*
Tabelle der besten PLA-Klebstoffe und ihrer Anwendungen, Eigenschaften, Vor- und Nachteile.

Wie Klebt man PLA? – Schritt für Schritt

Schritt #1: Oberflächen glätten & anrauen

Bei jeder Klebstoff Sorte gilt, das als erstes die Oberfläche vorbereitet werden muss. Bei PLA 3D Druck Teilen bedeutet dies, dass du etwaige hervorstehende Filament Kleckse entfernst und die Oberfläche etwas anraust. Besonders wenn du die Unterseite eines 3D Drucks kleben möchtest, ist dies notwendig. 

Bestimmte Druckbett Oberflächen, wie Glas zum Beispiel, erzeugen extrem glatte Flächen auf der Unterseite. Damit der Klebstoff gut halten kann, erhöhst du durch das Aufrauen der Oberfläche seine Angriffsfläche an dem Teil. Am besten kannst du dies mit relativ grobem Schleifpapier machen. 

Es gibt aber auch Druckbett Oberflächen mit Beschichtungen wie PEI, welche schon eine relativ raue Oberfläche erzeugen. Aber auch hier kann es vorteilhaft sein die Oberfläche etwas mit Schleifpapier zu bearbeiten. 

Schritt #2: Oberflächen reinigen

Je nachdem wie du die Oberfläche für den Kleber vorbereitet hast, ist es nötig sie noch von Fremdkörpern oder Schleif-Überresten zu befreien. Manchmal reicht es aus mit einem Finger das Gröbste zu entfernen, besser wäre jedoch ein feuchtes Tuch. Die Oberfläche sollte natürlich nach dem Reinigen und vor dem Auftragen des Klebstoffs komplett trocken sein. 

Eine andere Methode wäre es Isopropylalkohol zu verwenden, um auch störende Fettschichten zu entfernen. Falls die Teile die du zusammenkleben möchtest noch “druckfrisch” sind, ist dies nicht nötig. Falls du jedoch Teile die schon etwas länger herumliegen oder anderweitig verwendet wurden kleben möchtest, wäre es hilfreich hier die Fettschichten mit Isopropylalkohol zu entfernen. 

Schritt #3: Kleber auftragen

Nachdem du die Oberflächen der beiden Teile vorbereitet und gereinigt hast, kannst du nun den Kleber auftragen. Je nachdem welchen Klebstoff du verwendest, gelten hier etwas andere Regeln. Manche Klebstoffe wie Sekundenkleber benötigen nur sehr wenig Klebstoff, Silikon auf der anderen Seite benötigt manchmal mehrere Millimeter um seine volle Klebkraft zu entfalten. 

Egal welchen Klebstoff du verwendest, die Menge muss für die Klebenaht stimmen. Verwendest du zu wenig, wird die Klebung zu schwach. Verwendest du zu viel, quillt der Kleber an den Seiten heraus und könnte sich nur noch schwer entfernen lassen. 

Schritt #4:  Kleber verteilen

Wenn du mit der Menge des Klebstoffs zufrieden bist, musst du den Klebstoff so verteilen, dass er die gesamte Fläche benetzt. Bei kleinen Flächen erreichst du dies schon dadurch, dass du einen kleinen Klecks Klebstoff auf die Fläche aufträgst und die Teile zusammenpresst. 

Bei größeren Flächen solltest du den Kleber mit der Düse des Klebers verteilen oder mit einem geeigneten Werkzeug. Achte darauf, dass du nicht zu nahe an die Ränder der Klebenaht kommst, damit der Kleber nach dem Positionieren und Aufeinanderpressen der Teile genau mit der Klebenaht bündig ist und nicht überquillt. 

Schritt #5: Teile aufeinander positionieren

Bevor der Kleber aushärtet musst du die beiden Teile in der endgültigen Position positionieren. Je nachdem welchen Klebstoff du verwendet hast, musst du dich hierbei beeilen. 

Schritt #6: Teile aufeinander drücken

Bei manchen Klebstoffen reicht es wenn du die Teile aufeinander positionierst und sie dann fixierst bis der Klebstoff getrocknet ist. Meistens ist es jedoch sinnvoll die Teile leicht aneinander zu drücken, damit sich der Klebstoff richtig verteilen kann und sich gut mit der rauen Oberfläche verbindet. 

Bei diesem Schritt wirst du auch merken ob du zu viel oder zu wenig Klebstoff verwendet hast. Falls du zu wenig verwendet hast und der Klebstoff nicht bis an die Klebenaht kommt wenn du die Teile aufeinander drückst, kannst du bei manchen Klebstoffen jetzt noch nachbessern. Bei Sekundenkleber oder einer Heißklebepistole ist dies meistens nicht mehr möglich, da der Kleber schon nach wenigen Sekunden ausgehärtet ist. 

Schritt #7: Klebenaht reinigen

Falls etwas Klebstoff beim Auftragen oder beim Aufeinanderdrücken der beiden Teile daneben gegangen ist, solltest du sofort versuchen das überschüssige Material zu entfernen. Manchmal ist dafür ein Tuch geeignet, manchmal wäre ein Spachtel oder ein Messer besser. 

Bei den meisten Klebstoffen ist es leider so, dass sie sich nicht mehr ohne weiteres restlos von einer Oberfläche entfernen lassen. Daher musst du hierbei sehr schnell sein oder bei der Nacharbeit zu etwas Lösungsmittel oder mechanischen Mitteln greifen. 

Schritt #8: Warten

Bei diesem Schritt gilt es so lange zu warten bis der Klebstoff restlos ausgehärtet ist. Die Dauer die dafür nötig ist, hängt vor allem vom verwendeten Klebstoff ab. Außerdem ist die Menge entscheidend. Auch wenn du Sekundenkleber verwendet hast, kann es bei großen Mengen ein paar Minuten dauern bis alles restlos ausgehärtet ist.

Wenn du mit Klebstoffen arbeitest die generell etwas länger benötigen um komplett auszuhärten (wie Silikon oder Epoxy) und du größere Teile miteinander verbinden möchtest, brauchst du Vorrichtungen die die beiden Teile für mehrere Stunden festhalten können. 

Bei sehr großen Teilen könnten dies Klammern sein, bei kleinen oder mittelgroßen Teilen reicht manchmal die Schwerkraft aus oder du verwendest Gummibänder. 

Schritt #9: Klebenaht glätten

Je nachdem wie sorgfältig du bei den vorangegangenen Schritten gearbeitet hast, musst du die Klebenaht nach dem Aushärten des Klebers glätten. Es gibt aber auch Klebstoffe die über einige Stunden hinweg noch etwas fließen können und du die Nacharbeit sowieso durchführen musst. Aber auch bei Methoden wie dem PLA Schweißen ist eine Nacharbeit unabdingbar für ein schönes Ergebnis.

Kleinere Defekte kannst du gut mit Schleifpapier bearbeiten, bei flexiblen Klebstoffen kannst du auch feine Messer verwenden um die Klebenaht dem Objekt anzupassen. Falls größere Löcher oder Risse entstanden sind, kannst du sie danach mit etwas Füllmasse kaschieren. Ansonsten hast du auch immer noch die Möglichkeit das gesamte Objekt zu glätten. 

Schütze Deine Gesundheit!

Viele der Klebstoffe die in diesem Artikel vorgestellt werden basieren auf gefährlichen Chemikalien. Sobald diese Klebstoffe an die Luft kommen, entstehen giftige Gase. Die Gase sind zwar in kleinen Mengen relativ unbedenklich, werden aber bei häufigem oder großflächigem Gebrauch gefährlich. 

Du solltest bei der Verwendung also immer für eine ausreichende Belüftung sorgen und bei großflächiger Anwendung über einen Atemschutz nachdenken. Außerdem sind die meisten Klebstoffe und/oder deren Gase entflammbar. Besonders wenn du große Projekte mit Kleber vollendest, musst du darauf achten Zündquellen von dem Objekt fernzuhalten. 

Bester Kleber für PLA – Praktischer Test

Um die Anwendung jeder Klebstoff Sorte zu demonstrieren, habe ich PLA Testobjekte in verschiedenen Farben gedruckt. Diese werden in den jeweiligen Vorstellungen der Klebstoffe Schritt für Schritt zusammengeklebt. 

  • Blau: Sekundenkleber
  • Grün: Kunststoffkleber
  • Rot: Epoxidklebstoff
  • Silber: Heißklebepistole
  • Orange: Aceton
  • Schwarz: Silikon
  • Weiß: 3D Stift
  • Grau: Dremel

Sekundenkleber

Sekundenkleber (Cyanacrylat-Klebstoff) ist eine Art Kleber, der für seine schnelle Verklebung bekannt ist. Das macht ihn zu einer beliebten Wahl für das Kleben von PLA, da die beiden Materialien schnell eine starke Verbindung eingehen. Sekundenkleber kann aber auch zu stark sein und hässliche weiße Spuren hinterlassen. Deshalb ist es wichtig, bei der Verwendung vorsichtig zu sein.

Sekundenkleber ist ideal für kleine PLA Teile. Der Kleber härtet sehr schnell aus, bietet eine starke (jedoch unflexible) Verbindung und bildet kaum sichtbare Nähte. Wird sehr viel Sekundenkleber verwendet, können seine Dämpfe umliegendes PLA weißlich verfärben.

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Cyanacrylat-Klebstoffe funktionieren sowohl auf porösen als auch auf nicht porösen Materialien und bilden in Sekundenschnelle eine starke Verbindung. Bei PLA gilt dies auch, jedoch ist der Sekundenkleber hier am besten nur bei kleinen Teilen anzuwenden. Dies liegt hauptsächlich an diesen zwei Gründen: 

  1. Die Verbindung aus PLA und Sekundenkleber ist nicht flexibel und bricht sofort bei zu großen Kräften. 
  2. Die Dämpfe die beim Aushärten freigesetzt werden, greifen umliegendes PLA an und hinterlassen weiße Rückstände. Dieser Effekt tritt jedoch nur auf wenn die Menge der freigesetzten Dämpfe groß genug ist. 

Wenn du große PLA Flächen mit Sekundenkleber miteinander verbindest, reicht es auch nicht aus für einige Zeit die Dämpfe die beim Aushärten entstehen weg zu pusten oder für eine gute Belüftung zu sorgen. Je größer die Verbindungsstelle ist, desto länger treten diese Gase aus. So kann es sein, dass auch noch Stunden nach der Verbindungen weiße Stellen entstehen.

Wenn du größere PLA Teile miteinander verbinden möchtest, eignen sich also andere Klebstoffe wie Kunststoffkleber oder Epoxy besser. Falls du trotzdem Sekundenkleber verwenden möchtest und es zu diesen weißen Stellen gekommen ist, kannst du versuchen sie mit Isopropylalkohol* zu entfernen.

Sekundenkleber eignet sich also hervorragend für das Ausbessern von kleinen Defekten oder das Aneinanderfügen von kleinen PLA Teilen. Da dieser Kleber so schnell aushärtet und extrem hart wird, musst du bei der Verarbeitung jedoch aufpassen, dass du keinen Kleber versehentlich auf Stellen bringst die dafür nicht vorgesehen waren. Ein Tropfen Sekundenkleber der versehentlich auf eine glatte Fläche gekommen ist, kann kaum ohne Rückstände mehr entfernt werden. 

Wie man PLA mit Sekundenkleber Klebt

Oberflächen glätten & anrauen: Damit der Sekundenkleber eine gute Haftung herstellen kann, müssen beide Flächen gut aufeinander passen. Sekundenkleber wird nur sehr dünn aufgetragen, womit es kaum möglich ist Hohlräume damit zu füllen. Außerdem ist eine leicht raue Oberfläche optimal, um dem Kleber so viel Angriffsfläche zu bieten wie möglich. Ein raues Schleifpapier ist dafür ideal.

Oberflächen reinigen: Die Oberfläche muss frei von Fremdkörpern sein, damit der Sekundenkleber nicht daran haftet sondern nur an den beiden Oberflächen die miteinander verklebt werden sollen. Falls du ein Schleifpapier verwendet hast um die Oberflächen anzurauen, ist es ratsam die Oberfläche mit einem feuchten Tuch oder am besten mit Isopropylalkohol abzuwischen. Bevor du jedoch dann den Kleber auftragen kannst, muss die Feuchtigkeit komplett verdunstet sein. Ansonsten wird der Kleber nicht halten.

Kleber auftragen: Wie bei den meisten anderen Klebstoffen auch ist es wichtig nicht zu wenig und nicht zu viel Sekundenkleber aufzutragen. Wenn du zu viel auf trägst, wird der Sekundenkleber an den Nähten überquellen und die Nacharbeit erschweren oder sogar unschöne Flecken verursachen. Wenn du zu wenig aufträgst, könnte die Klebekraft zu gering sein um das Teil an Ort und Stelle zu halten.

Kleber verteilen: Den Sekundenkleber kannst du bei größeren Flächen bei denen ein kleiner Punkt nicht ausreicht mit der Düse des Klebers verteilen. Manchmal reicht es auch wenn du einen Fleck Sekundenkleber auf das Objekt aufbringst und den Kleber durch das Zusammenpressen der beiden Teile verteilst. Bei dieser Methode musst du aber vorher gut abschätzen wie viel Kleber du benötigst. Falls du den Kleber mit der Düse verteilt hast, solltest du diese danach mit einem Tuch reinigen, damit die Öffnung nicht zusammen klebt.

Teile aufeinander positionieren: Da Sekundenkleber so schnell aushärtet und seine volle Kraft schon nach wenigen Sekunden bis zu einer Minute entfaltet, musst du beim Positionieren der Teile sehr schnell und sorgfältig sein. Du musst dir schon vorher überlegen wie du sie für die Aushärtedauer positionieren kannst, damit du sie währenddessen so wenig wie möglich bewegst und sie an der gewünschten Stelle lassen kannst. 

Teile aufeinander drücken: Bei Sekundenkleber musst du die Teile gar nicht so stark aufeinander drücken. Da der Kleber so schnell aushärtet, wirst du diesen Schritt meistens überspringen, da der Sekundenkleber schon während du die Teile positioniert hast trocken ist. Falls du jedoch größere Flächen miteinander mit Sekundenkleber verklebt, solltest du sie noch für ein paar Minuten fixieren, damit auch der Kleber im Inneren der Flächen aushärten kann. 

Klebenaht reinigen: Wenn du alles richtig gemacht hast, musst du die Klebenaht gar nicht reinigen. Im besten Fall ist der Sekundenkleber nur zwischen den beiden Teilen und schließt bündig außen mit der Naht ab. Falls doch etwas zu viel Kleber zwischen den Flächen aufgetragen wurde, musst du diesen so schnell wie möglich noch im flüssigen Zustand mit einem Tuch entfernen. Pass dabei auf, dass du den flüssigen Kleber nicht außen am Objekt verschmierst. 

Warten: Da Sekundenkleber so schnell aushärtet, musst du hier wahrscheinlich gar nicht warten. Während du die Teile aufeinander presst oder sie positionierst, wird der Kleber schon getrocknet sein. Sollte dem nicht so sein, solltest du die Teile so fixieren, dass sie ein paar Minuten unbeweglich aufeinander gepresst werden. Je nachdem wie groß das Objekt ist, kannst du dies mit Gummibändern, Klammern oder anderen Hilfsmitteln erreichen. 

Klebenaht glätten: Falls du es versäumt hast herausquillenden Sekundenkleber beim Aufeinanderpressen der beiden Teile zu entfernen, oder du dabei versehentlich etwas Sekundenkleber auf deinem Objekt verschmiert hast, musst du hier noch etwas nachbessern. Da Sekundenkleber im ausgehärteten Zustand sehr brüchig und hart ist, kannst du größere Stücke ganz einfach mit einem Seitenschneider oder einer Pinzette entfernen bzw. abbrechen. Größere Flächen von verschmiertem Sekundenkleber an deinem Objekt sind etwas schwieriger zu entfernen. Hier kannst du mit einem feinen Messer arbeiten oder mit einem Lösungsmittel. 

Kunststoffkleber

Es gibt viele Arten von Klebstoff, aber einige sind speziell für die Verwendung mit Kunststoff geeignet. Manchmal wird Plastikkleber auch mit Sekundenkleber verwechselt, jedoch funktionieren diese beiden Klebstoffe sehr unterschiedlich. Die Verbindung von Sekundenkleber ist meist recht brüchig, dafür härtet er extrem schnell raus. Kunststoffkleber härtet etwas langsamer aus, verbindet die beiden Kunststoffteile aber sehr viel besser miteinander. Das PLA an der Verbindungsstelle wird mehr oder weniger geschmolzen und verbindet sich so zu einer fast untrennbaren Naht.

Spezieller Kunststoffkleber härtet fast so schnell aus wie Sekundenkleber, ist oft etwas flexibel, stellt eine sehr starke Verbindung her und hinterlässt keine weißen Stellen um die Klebenaht. Daher eignet sich Kunststoffkleber perfekt für PLA.

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Dies heißt aber nicht, dass Sekundenkleber schlechter für PLA ist als Kunststoffkleber. Die beiden Klebstoffe haben nur andere Einsatzzwecke. Sekundenkleber eignet sich hervorragend um sehr kleine Teile miteinander zu verbinden. Sobald die Flächen jedoch größer werden eignet sich Kunststoffkleber besser. 

Kunststoffkleber gibt es in verschiedenen Viskositäten von sehr flüssig bis gelartig. Für welche Viskosität du dich entscheidest ist hauptsächlich von deinen Vorlieben abhängig, meistens wird jedoch die mittlere Viskosität verwendet. Sehr flüssige Klebstoffe kommen in einer Glasflasche mit einem Pinsel zum Auftragen. 

Kunststoffkleber beginnt sofort damit die beiden Teile miteinander zu verbinden. Du solltest also beide Teile direkt griffbereit haben, um sie aufeinander zu pressen. Da Kunststoffkleber länger zum Aushärten benötigt als Sekundenkleber, solltest du kleine Teile für ungefähr 30 Sekunden aneinander pressen, damit die Verbindung von alleine hält. Wenn du große Objekte mit Kunststoffkleber verbinden möchtest, solltest du diese Dauer erhöhen. Fixiere sie mit Klammern oder Gummibändern für 20 bis 60 Minuten. Komplett ausgehärtet ist der Klebstoff jedoch erst nach 24 Stunden. 

Falls du vorhast das fertige Objekt noch weiter zu bearbeiten, es zu bemalen zum Beispiel, solltest du also diese 24 Stunden abwarten bis der Kleber komplett ausgehärtet hast. Ansonsten könnte die Verbindung entweder brechen oder noch weiter ausgasen und etwaige Beschichtung and zerstören. Und wo wir gerade bei Beschichtungen sind: Kunststoffkleber kann meistens nur Kunststoffe erfolgreich miteinander verbinden. Falls du deine PLA Teile mit einem Lack oder Farbe besprüht hast, wirst du keinen großen Erfolg mit Kunststoffkleber haben. Dann wäre Sekundenkleber oder eine andere Methode aus diesem Artikel erfolgreicher. 

Wie man PLA mit Kunststoffkleber Klebt

Oberflächen glätten & anrauen: Da sich die meisten Kunststoffkleber genauso verhalten wie Sekundenkleber, nur mit dem Unterschied dass sie etwas langsamer aushärten, musst du die Oberfläche dementsprechend auch glätten und anrauen. Ein raues Schleifpapier ist hier ausreichend, um die Oberfläche vorzubereiten. 

Oberflächen reinigen: Kunststoffkleber ist spezialisiert auf Kunststoff, wie ist der Name schon sagt. Besonders Fremdkörper die kein Kunststoff sind, stören die Klebekraft des Klebers also erheblich. Staub und die Reste vom Schleifpapier können hier sehr beeinträchtigend wirken. Bei sehr kleinen Flächen reicht es meistens aus mit einem Finger die gröbsten Reste zu entfernen, bei größeren Flächen bietet sich ein feuchtes Tuch oder Isopropylalkohol an. 

Kleber auftragen:  Je nachdem welchen Kunststoffkleber du verwendest, ist das Auftragen identisch mit Sekundenkleber. In meinem Fall ist die Applikation etwas umständlich gewesen und hat viele Fäden gezogen. Denke daran, dass Kunststoffkleber eine sehr feine Naht macht und du nicht zu viel aufträgst. 

Kleber verteilen: Am besten lässt sich der Kunststoffkleber mit der Düse der Klebstoff Tube verteilen. Falls du nur kleine Teile miteinander verbinden möchtest, reicht auch meistens der eine Klecks den du aufträgst der sich dann beim Aufeinanderpressen der beiden Teile verteilt. 

Teile aufeinander positionieren: Da Kunststoffkleber relativ schnell aushärtet und bei kleinen Mengen schon nach wenigen Sekunden, ist es wichtig die beiden Teile so schnell wie möglich genau zu positionieren. Falls du etwas größere Teile hast, musst du nicht ganz so schnell sein, da der Kleber bei großflächiger Verwendung erst nach wenigen Minuten richtig ausgehärtet ist. 

Teile aufeinander drücken: Manche Kunststoffkleber sind relativ zäh. Bei solchen Klebstoffen ist es wichtig die Teile für eine längere Zeit aufeinander zu pressen, damit sich der gelartige Kleber gut auf der Fläche verteilen und bis in die kleinsten Ritze hineinfließen kann. 

Klebenaht reinigen: Falls du doch etwas zu viel Klebstoff verwendet haben solltest, musst du in diesem Schritt den überschüssigen Klebstoff so schnell wie möglich von der Klebenaht entfernen, damit kein Tropfen davon am Objekt herunter fließen kann. 

Warten: Bei Kunststoffkleber musst du etwas länger warten als bei Sekundenkleber. Falls du nur sehr wenig verwendet hast, beschränkt sich die Aushärtung Dauer jedoch auch nur auf wenige Sekunden. Bei größeren Flächen dauert es schon einige Minuten bis du die Teile nicht mehr von außen fixieren musst. Komplett ausgehärtet ist der Klebstoff bei größeren Flächen jedoch erst nach 24 Stunden. 

Klebenaht glätten: Kunststoffkleber erzeugt eine sehr dünne Naht und wird sehr fest. Falls du trotzdem überstehenden Kleber an der Naht hast, kannst du ihn mit einem Seitenschneider abkneifen oder unregelmäßige Stellen vorsichtig mit Schleifpapier glätten. 

Epoxy

Epoxidklebstoff ist ein zweiteiliges Klebesystem, das aus einem Epoxidharz und einem Härter besteht. Wenn die beiden Teile miteinander vermischt werden, reagieren sie und bilden einen zähen, dauerhaften Kunststoff. Epoxidklebstoffe können für eine Vielzahl von Materialien verwendet werden, darunter Metalle, Kunststoffe und Verbundstoffe.

Epoxid-Klebstoffe sind im ausgehärteten Zustand extrem hart und eignen sich hervorragend dazu große PLA Teile miteinander zu verbinden. Da Epoxidharz sehr zäh ist und eine glatte Oberfläche bildet, eignet es sich nicht nur zum Kleben, sondern auch zum Ausbessern und Glätten von Oberflächen. 

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Epoxid-Klebstoff kann für kleine und große Verbindungen verwendet werden und stellt eine extrem starke Verbindung her. Immer wenn du Teile aneinander kleben möchtest die erst auseinanderbrechen wenn der Rest des PLA Objekts auch zerbröselt, bist du bei diesem Zweikomponentenkleber genau richtig. 

Der Nachteil von Epoxidharz ist, dass er relativ schwierig zu verarbeiten ist und du meistens bei diesem Zweikomponentenkleber zu viel Kleber anmischst und das meiste davon danach entsorgen musst. Diese zwei Komponenten bestehen aus dem Epoxidharz an sich und dem Härter. Diese beiden Komponenten musst du in einem bestimmten Verhältnis mischen, um den Aushärteprozess zu starten. Das Verhältnis ist auf der Verpackung angegeben und kann sich von Produkt zu Produkt unterscheiden. 

Zwar kann Epoxid-Klebstoff auch für kleine Verbindungen verwendet werden, jedoch eignet es sich aufgrund seiner Eigenschaften am besten um große Teile miteinander zu verbinden. Bei kleinen Teilen die meistens auch viel geringere mechanische Kräfte aushalten müssen als größere Teile, bieten sich eher Klebstoffe wie Sekundenkleber oder Kunststoffkleber an.

Bei der Verwendung von Epoxid-Klebstoffen ist es sehr wichtig die beiden Teile für mehrere Minuten oder sogar Stunden unbeweglich miteinander zu verbinden. Erst dann kann eine gute Verbindung entstehen. Die Dauer die für die komplette Aushärtung nötig ist, ist stark produktabhängig. Zwar sind kurze Aushärtezeiten schön wenn es schnell gehen soll, jedoch ist es bei PLA meistens besser Epoxid-Klebstoffe zu verwenden die eine lange Aushärtedauer besitzen. 

Epoxid-Klebstoffe werden beim Aushärten warm. Produkte die sehr schnell aushärten können mitunter so heiß werden, dass sie das temperaturempfindliche PLA verformen können. Besonders bei sehr großen Projekten kann dies schnell sehr ärgerlich werden wenn du die beiden Teile oder sogar das ganze Projekt neu drucken musst wenn sich ein Teil durch diese Hitze verzogen oder verformt hat. 

Wie man PLA mit Epoxy Klebt

Oberflächen glätten & anrauen: Epoxidharz Zweikomponentenkleber hat eine extrem starke Klebkraft. Oft ist es daher gar nicht nötig die PLA Oberfläche mit Schleifpapier vorzubereiten, um die Adhäsion noch weiter zu erhöhen. Meiner Meinung nach kann es aber nicht schaden und besonders bei großen Projekten ist dies mit Sicherheit eine gute Idee. Auch das Glätten der Oberfläche ist bei Epoxy nicht ganz so wichtig, da du sowieso eine relativ dicke Schicht auftragen musst. Der Klebstoff gleicht kleinere Unebenheiten und Löcher ganz von alleine aus.

Oberflächen reinigen: Falls du die PLA Oberfläche doch mit Schleifpapier gereinigt haben solltest, oder das Objekt nicht druckfrisch vom 3D Drucker kommt, solltest du die Oberfläche sorgfältig reinigen und sogar entfetten. Falls das Objekt direkt vom Drucker kommt und du die Oberfläche nur mit Schleifpapier angeraut hast, reicht ein feuchtes Tuch um den Staub vom Schleifen zu entfernen. Falls das Objekt älter ist, solltest du Öle und Fette mit Isopropylalkohol entfernen (bei leichter Verschmutzung reicht auch etwas Spüli). 

Kleber auftragen: Bevor du den Kleber auftragen kannst, musst du den Zweikomponentenkleber erst anmischen. In den meisten Fällen musst du dir dazu noch eine geeignete Oberfläche und ein Rührstab besorgen. Du kannst aber auch genauso wie ich improvisieren und ein Stück Pappe als Unterlage und ein Stück Papier zum Umrühren und als Applikator verwenden. Da bei Epoxy Kleber relativ viel Klebstoff verwendest, ist es ratsam auf beide Oberflächen Klebstoff zu verteilen, damit er schon vorab in jede kleine Ritze kommen kann.

Kleber verteilen: Je nachdem wie gut du mit deinem Applikator umgehen kannst, ist das Auftragen des Epoxidklebers relativ einfach. Schmiere ihn einfach auf die gesamte Fläche die du kleben möchtest.
Achte dabei darauf dass du etwas Abstand zum Rand lässt, der beim Aufeinanderpressen der beiden Teile mit Kleber gefüllt wird. Auch sollte die Schicht nicht allzu dünn sein. Je nachdem wie groß deine beiden Teile sind kann die Schicht alles zwischen 0,5 bis mehrere Millimeter betragen.  

Teile aufeinander positionieren: Je nachdem wie die Flächen der beiden Teile geformt sind und wie dick die Klebeschicht ist, kann dieser Schritt etwas umständlich sein. Je flacher die Teile sind und je dicker die Schicht ist, desto einfacher ist es für die beiden Teile übereinander hinweg zu gleiten. Da du hier aber relativ viel Zeit hast bis der Kleber ausgehärtet ist, kannst du dir Zeit nehmen die Teile genau aufeinander zu positionieren. 

Teile aufeinander drücken: Da Epoxy-Kleber relativ langsam aushärtet (mehrere Stunden), solltest du die Teile fest fixieren. Bei größeren Teilen bieten sich am besten Klammern dafür an, bei mittelgroßen Teilen kannst du auch Gummibänder verwenden. Bei sehr kleinen Teilen reicht meistens die Schwerkraft um alles an Ort und Stelle zu halten.
Achte beim Fixieren der Teile aber darauf, dass du sie bei dickeren Klebeschicht nicht zu stark aneinander presst. Ansonsten könnte der komplette Klebstoff an den Seiten heraus quillen.

Klebenaht reinigen: Sobald Epoxidharz Kleber ausgehärtet ist, wird es nur schwierig sein ihn wieder zu entfernen. Daher ist es wichtig, dass du die Klebenaht sofort reinigst wenn etwas daneben geht. 

Warten: Wie lange du bei Epoxy-Kleber warten musst bis die Klebenaht komplett ausgehärtet ist, ist extrem produktabhängig. Außerdem ist die Menge sehr wichtig. Generell solltest du bei PLA Epoxidklebstoffe verwenden die etwas langsamer aushärten, um hohe Temperaturen bei der Reaktion zu vermeiden.
Grob kannst du davon ausgehen, dass der Kleber nach einigen Stunden so hart ist, dass du das Objekt bewegen und es aus einer Fixierung lösen kannst. Die volle Härte ist aber erst nach mehreren Tagen erreicht. 

Klebenaht glätten: Komplett ausgehärteter Epoxy ist extrem hart. Manchmal ist er dann mit Glas zu vergleichen. Du kannst die Klebenaht durch abschleifen und polieren glätten.

Heißklebepistole

Eine Heißklebepistole ist ein Werkzeug, mit dem man Materialien miteinander verbindet, indem man einen Klebestift erhitzt und ihn dann gegen die zu verbindenden Materialien drückt. Der Klebestift wird geschmolzen und fließt durch den Lauf der Pistole, wo er durch die Düse abgegeben wird. Der Kleber kühlt dann schnell ab und verfestigt sich an der Luft, wodurch die Materialien zusammengehalten werden.

Eine Heißklebepistole eignet sich bei PLA nur für große Objekte – die Nähte sind relativ dick (1-3 mm). Dafür härtet Heißkleber innerhalb von Sekunden aus und stellt eine relativ gute Verbindung mit korrekt vorbereiteten Oberflächen her.

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Eine Heißklebepistole darf in keiner Werkstatt fehlen. Sie ist universell einsetzbar und so einfach zu bedienen, dass sie auch unter Aufsicht von Kindern verwendet werden kann. Wie der Name es schon sagt, ist die Heißklebepistole aber nicht ganz ungefährlich und kann ernste Verbrennungen verursachen.

Neben den Vorteilen, dass der Heißkleber sehr schnell aushärtet und die Bedienung extrem einfach ist, gibt es aber auch den Nachteil, dass die Verbindungsstelle oft nicht so hübsch wird. Damit Heißkleber seine volle Kraft entfalten kann, sind relativ dicke Schichten notwendig, die bei kleineren Objekten stark auffallen. Daher bietet sich die Heißklebepistole besonders für größere Objekte an oder für solche, bei denen du die Oberfläche des Objekts sowieso noch bearbeitest.

Zwar gehen wir später noch darauf an wie du mit einem 3D Stift PLA kleben kannst, jedoch kannst du auch eine Heißklebepistole wie einen 3D Stift benutzen. Dazu musst du die Kleberstangen der Heißklebepistole ausmessen und eine PLA Stange mit 100% Infill und dem gleichen Durchmesser drucken. So kannst du dir deine eigene PLA Heißklebepistole bauen. 

Die Idee hinter dieser selbst gedruckten Munition für die Heißklebepistole ist, dass du Gleiches mit Gleichem sehr gut verbinden kannst. Das flüssige PLA aus der Heißklebepistole verbindet sich sehr gut mit den beiden anderen PLA Teilen. Wenn du es richtig machst, wird sich die Verbindungsstelle fast genauso verhalten wie der Rest des Modells. Der Vorteil ist, dass die Naht solide ist und nicht teilweise hohl wie der Rest des Modells. Der Nachteil ist, dass das neue PLA auf kaltes und schon komplett erstarrtes PLA aufgetragen wird und sich so nicht ganz so gut mit dem schon vorhandenen PLA verbinden kann. 

Wie man PLA mit einer Heißklebepistole Klebt

Oberflächen glätten & anrauen: Da die Klebekraft von Heißkleber nur mittelmäßig ist, ist es ratsam die Oberfläche gut anzurauen. Verwende dazu am besten das gröbste Schleifpapier dass du finden kannst, um dem Heißkleber eine große Angriffsfläche zu bieten.

Oberflächen reinigen: Auch es ist bei Heißkleber sehr wichtig die PLA Oberfläche gut zu reinigen. Staub, Schleifreste oder fettige Fingerabdrücke können die Klebekraft noch weiter verringern. Fremdkörper kannst du gut mit einem feuchten Tuch abwischen und falls die Oberfläche sehr fettig ist, verwende etwas Spüli oder sogar Isopropylalkohol zur Reinigung.

Kleber auftragen: Je nachdem was du für eine Heißklebepistole verwendest, kann es gut sein, dass ungewollt zu viel Kleber austritt. Zwar benötigt Heißkleber eine dickere Schicht als Sekundenkleber oder andere Klebstoffe, wenn du jedoch zu viel aufträgst, wird er aus den Ritzen auslaufen.

Kleber verteilen: Verteile den Klebstoff mit der heißen Düse der Heißklebepistole auf der Oberfläche deines Objekts. Achte darauf, dass du jede Ritze erwischst, um die Klebekraft so weit wie möglich zu erhöhen.

Teile aufeinander positionieren: Da Heißkleber sehr schnell auskühlt und an Klebekraft verliert, muss es ziemlich schnell gehen beim Positionieren der beiden Teile. Je größer die Fläche ist die du kleben möchtest, desto schneller musst du dabei sein.

Teile aufeinander drücken: Wenn du schnell genug warst, und Teile aufeinander drückst, wird der Heißkleber noch etwas nachgeben bevor er aus kühl und hart wird. Presse die beiden Teile dabei stark aufeinander, damit eine gute Klebekraft hergestellt werden kann. 

Klebenaht reinigen: Da Heißkleber so schnell auskühlt und hart wird, hast du zum Reinigen der Klebenaht nur sehr wenig Zeit. Meistens macht es mehr Sinn die Klebenaht nach dem kompletten Auskühlen und Aushärten des Klebers zu glätten. 

Warten: Bei Heißkleber musst du nur einige Sekunden warten bis die Klebekraft hoch genug ist damit du die Teile wieder loslassen kannst. Vollständig ausgehärtet ist der Kleber jedoch erst nach 30 bis 120 Minuten. Die Dauer hängt hauptsächlich von der verwendeten Menge ab. Durch die kurze Aushärtedauer ist Heißkleber daher perfekt zum Basteln oder für Prototypen geeignet. 

Klebenaht glätten: Heißkleber bleibt meistens flexibel. Daher kannst du die Klebenaht relativ gut mit Schneidwerkzeugen bearbeiten, damit sie dem Verlauf der Oberfläche neben der Klebenaht entspricht. 

Aceton

Aceton ist ein Lösungsmittel, das oft zum Lösen und Kleben von PLA verwendet wird. Es sollte jedoch mit Vorsicht verwendet werden, da es den Kunststoff beschädigen kann – es löst in buchstäblich auf. Aceton kann mit einem Wattestäbchen oder einem Pinsel auf die Oberfläche der PLA aufgetragen werden.

Aceton löst PLA auf. Das PLA verflüssigt sich und härtet nach der Reaktion wieder aus. Richtig angewendet kann eine Klebung mit Aceton unsichtbar und sehr stark sein. Manche PLA Filamente besitzen jedoch Additive die die Reaktion mit Aceton stören können, was zu einer schlechten Klebung führen kann.

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Bevor du versuchst zwei PLA Teile mit Aceton zu kleben, solltest du jedoch etwas Erfahrung damit haben und die Klebung mit dem Filament am besten an einem Probestück ausprobieren. Die Ergebnisse mit PLA mit Aceton zu kleben variieren sehr stark. Wie gut die Klebung wird, hängt hauptsächlich von diesen zwei Faktoren ab:

  1. Wenn das Aceton unregelmäßig auf die Oberfläche aufgebracht wird, löst sich das darunterliegende PLA auch unregelmäßig auf. Falls an einigen Stellen zu viel Aceton aufgetragen wurde könnten sich Lücken oder Löcher an der Naht bilden. 
  2. Manche PLA Filamente enthalten Additive die nicht durch Aceton lösbar sind. Dadurch kann entweder das Kleben mit Aceton vollständig verhindert werden oder das Filament löst sich inhomogen auf oder nur schwer. Es gibt sehr große Unterschiede zwischen den verschiedenen Filamenten, sogar innerhalb desselben Produkts zwischen verschiedenen Chargen können Schwankungen auftreten.

Die Dauer bis die Klebenaht komplett ausgehärtet ist hängt davon ab wie viel Aceton du verwendet hast. Bei kleinen Mengen dauert es nur wenige Minuten bis alles ausgehärtet ist, bei größeren Teilen und mehr Aceton kann es auch mehrere Stunden dauern. Du solltest in jedem Fall beide Teile gut fixieren damit nichts verrutschen kann. 

Wie du wahrscheinlich merkst, ist das Kleben von PLA mit Aceton mit diversen Schwierigkeiten verbunden. Man könnte diese Methode als “High Risk & High Reward” bezeichnen, da es zwar relativ schwierig ist ein gutes Ergebnis zu bekommen, wenn du es aber schaffst, ist das Ergebnis besser als mit jedem anderem Kleber auf dieser Liste! 

Bei der Verwendung von Aceton musst du im besonderen Maße auf deine Gesundheit und Sicherheit aufpassen. Es ist nicht nur ungesund die Dämpfe einzuatmen, Aceton ist auch hochentzündlich. Achte also immer darauf, dass dein Arbeitsplatz gut belüftet ist und du bei größeren Projekten bei dem du viel Aceton anwendest besondere Vorkehrungen für deine Gesundheit und Sicherheit triffst.

Wie man PLA mit Aceton Klebt

Oberflächen glätten & anrauen: Aceton ist kein Kleber. Diese Chemikalie löst PLA auf und verschmilzt die beiden Teile miteinander. Um es dem Aceton noch leichter zu machen, kannst du die Oberflächen anrauen, um die Angriffsfläche zu erhöhen und die Reaktion zu beschleunigen. 

Oberflächen reinigen: Fremdkörper, Staub, Fette und Öle können die Reaktion zwischen PLA und Aceton stören. Achte also darauf, dass die Oberfläche frei davon ist und reinige sie wenn nötig. 

Kleber auftragen: Aceton ist sehr flüssig. Falls deine Aceton Flasche eine gute Portionierung bietet, kannst du das Aceton direkt auf dein Objekt träufeln. Meistens ist es aber sinnvoller direkt einen Pinsel zu verwenden. Du musst beim Auftragen von Aceton extrem vorsichtig sein, da sich PLA sofort verfärbt wenn es mit Aceton in Kontakt kommt. Du kannst diese Verfärbung auch nicht mehr entfernen, außer du kratzt die betroffene Stelle ab. 

Kleber verteilen: In den meisten Fällen ist es am einfachsten einen Pinsel zu verwenden um das Aceton auf den Oberflächen zu verteilen. Je größer die Fläche ist, desto größer sollte auch der Pinsel sein, da du nicht sehr viel Zeit dafür hast. 

Teile aufeinander positionieren: Nachdem du das Aceton auf beiden Oberflächen verteilt hast, musst du sie so schnell wie möglich aufeinander positionieren. Die Reaktionen fängt sofort an zu wirken und du solltest keine Zeit verlieren, damit sich das Aceton nicht in die Teile hinein frisst, sondern hauptsächlich die Klebenaht schmilzt und sich die flüssigen Oberflächen gut vermischen können. 

Teile aufeinander drücken: Drücke die Teile fest aufeinander, damit die beiden aufgeweichten Oberflächen sich gut miteinander vermengen können. Wie auch bei den anderen Klebstoffen kannst du dafür am besten Klammern oder Gummibänder verwenden.

Klebenaht reinigen: Bei Aceton kannst du die Klebenaht nur bedingt reinigen. Falls etwas daneben gegangen sein sollte, ist das darunter liegende PLA schon angegriffen worden. Zwar kannst du versuchen überschüssiges Aceton von der Klebenaht abzuwischen, jedoch kannst du nur den Schaden verringern. 

Warten: Je nachdem wie viel Aceton du verwendet hast, kann die Reaktion nach einigen Sekunden, Minuten oder sogar erst nach einigen Stunden abgeschlossen sein.

Klebenaht glätten: Wenn du schon viel Übung hast und alles perfekt gelaufen ist, brauchst du die Klebenaht nicht glätten, da sie unsichtbar ist. Falls die Reaktion zwischen PLA und Aceton jedoch unregelmäßig verlaufen ist, kann es sein dass die Klebenaht auch unregelmäßig ist und du hier und da etwas ausbessern musst. Löcher kannst du dabei mit Epoxidharz oder Spachtelmasse auffüllen, zu viel Material kannst du abschleifen oder polieren. 

Silikon

Silikonkleber ist eine Art Klebstoff, mit dem verschiedene Materialien miteinander verbunden werden können. Er wird häufig beim Basteln und Reparieren verwendet, da er eine Vielzahl von Materialien zusammenkleben kann. Silikonkleber kann auf Glas, Metall, Kunststoff und vielen anderen Oberflächen verwendet werden. Er kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden.

Silikon Klebstoffe benötigt ein paar Stunden zum Aushärten. Die resultierende Verbindung ist relativ stark und etwas flexibel. Die Stärke und Flexibilität sind sehr produktabhängig. Die Klebenaht wird ein paar Millimeter dick sein, damit eine gute Verbindung hergestellt werden kann. 

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Silikonkleber sind für die meisten Materialien geeignet und damit auch für PLA. Sie sind einfach zu verwenden und bieten eine gute Klebkraft. Der Nachteil ist jedoch, dass die resultierende Naht mehrere Millimeter dick sein wird, damit du eine gute Klebung herstellen kannst. Genauso wie die anderen Klebstoffe die eine solch dicke Naht erzeugen in diesem Artikel, eignet sich Silikon daher am besten für große Objekte bei denen eine solche Naht nicht so stark auffällt. Aber auch bei solchen Objekten bei denen du die Oberfläche noch bearbeiten wirst, ist Silikon gut geeignet und kann unsichtbar gemacht werden. 

Ein weiterer großer Vorteil von Silikonklebern ist, dass bestimmte Silikon Sorten auch nach dem Aushärten relativ flexibel bleiben. Je nachdem welche Ansprüche du für dein Projekt hast und welche Funktionen sie haben, könnte diese Flexibilität von Vorteil sein. 

Bei Silikonklebern ist es besonders wichtig, dass du die Oberfläche gut vorbereitest und reinigst. Lose Partikel können die Haftung von Silikonklebern stark beeinträchtigen. Falls die Oberfläche deines PLA Teils extrem glatt ist, weil du zum Beispiel auf einem Glas Druckbett gedruckt hast, solltest du die Oberfläche mit einem Schleifpapier leicht anrauen, um dem Kleber eine größere Oberfläche für die Haftung zu bieten. 

Es gibt eine große Bandbreite von Silikonklebern auf dem Markt. Die meisten davon eignen sich für PLA. Wie bei den meisten anderen Klebstoffen in dieser Liste, solltest du auch Silikon an einem Probestück testen, damit du nicht versehentlich dein Projekt zerstörst. Bei diesem Test geht es auch darum Erfahrung zu sammeln wie du richtig mit Silikon umgehst. Wenn du noch nicht so viel Erfahrung damit hast, ist es definitiv lohnenswert ein paar Tests durchzuführen. 

Wie man PLA mit Silikon Klebt

Oberflächen glätten & anrauen: Um die Haftung von Silikon zu erhöhen, solltest du die Oberflächen die damit beklebt werden sollen mit grobem Schleifpapier anrauen. 

Oberflächen reinigen: Reinige die Flächen sorgfältig und befreie sie von Staub, sonstigen Fremdkörpern und besonders von Fetten und Ölen. Letztere kannst du mit etwas Spüli oder Isopropylalkohol entfernen. 

Kleber auftragen: Beim Auftragen des Silikonklebers solltest du darauf achten, dass du eine relativ dicke Schicht benötigst um das Beste aus dem Kleber herauszuholen. 

Kleber verteilen: Verteile das Silikon auf der Oberfläche mit der Düse, sodass die komplette Fläche davon benetzt wird. Da du in den nächsten Schritten die Teile nur leicht aufeinander pressen wirst, solltest du den Kleber auch relativ nahe bis an die Ränder der Teile verteilen.

Teile aufeinander positionieren: Das Positionieren der Teile ist bei Silikon manchmal etwas schwierig, da die Schicht bei sehr großen Teilen mehrere Millimeter betragen kann und so die beiden Oberflächen sich leicht gegeneinander verschieben lassen. 

Teile aufeinander drücken: Wenn du eine relativ dicke Schicht Silikon aufgetragen hast, solltest du die Teile nur leicht aneinander drücken bis das Silikon mit der Klebenaht bündig ist. 

Klebenaht reinigen: Silikon schmiert sehr stark und kann lästige Rückstände verursachen. Wenn du sehr große Nähte hast, kannst du es mit deinem Finger und etwas Spüli versuchen. Damit kannst du die Klebenaht auch direkt sehr gut glätten. 

Warten: Da Silikon einige Stunden benötigt um komplett auszuhärten, solltest du die Teile gut fixieren, damit sich nichts während der dieser Dauer verschieben kann. 

Klebenaht glätten: Die Klebenaht bei Silikon im Nachhinein zu glätten ist nicht ganz so einfach wie noch im flüssigen Zustand. Falls du etwas im flüssigen Zustand übersehen hast oder das Silikonen während der Aushärtedauer geflossen ist, kannst du es mit einem Messer zurecht schnitzen. 

3D Stift (heißes Filament)

Ein 3D Stift extrudiert geschmolzenen Kunststoff, der sofort abkühlt und aushärtet. So kannst du 3D-Objekte erstellen, indem du sie in die Luft zeichnest. Falls der 3D Stift in der Lage ist PLA zu drucken, kannst du ihn auch als „PLA-Heißklebepistole“ zweckentfremden.

PLA kann hervorragend mit PLA geklebt werden. Ein 3D Stift eignet sich dafür ideal. Die Klebenaht kann bei sorgfältiger Anwendung unsichtbar sein, jedoch ist die Stärke der Klebung nur für dekorative Objekte ausreichend.

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Beim 3D Druck an sich wird das PLA aus der Nozzle auf noch nicht komplett ausgekühltes PLA auftragen. Dadurch ist die Schichthaftung größer als die Haftung die du mit einem 3D Stift erreichen kannst. Wenn du es auf die Spitze treiben möchtest, kannst du natürlich versuchen mit einem Fön das zu klebende Objekt etwas zu erhitzen um die Haftung zu erhöhen. Dabei besteht jedoch das große Risiko, dass sich das Objekt dabei verzieht oder sogar schmilzt. 

Die optisch besten Resultate erzielst du, wenn du dasselbe Filament für das Kleben und für das Drucken des Objekts verwendest. Wenn du dann noch die Druckrichtung, bzw. die Linienrichtung der einzelnen Schichten nachahmst, kannst du nahezu perfekte Klebenähte herstellen.

Der große Nachteil dieser Methode ist, dass die Verbindung nicht allzu stark ist und sie sich hauptsächlich für kleine bis mittelgroße dekorative Objekte eignet. Ein weiteres Problem ist, dass das aufgetragene Filament sehr schnell auskühlt und sehr schnell seine klebende Wirkung verliert. Daher musst du relativ schnell beim Auftragen sein, was größere Flächen ausschließt. Wenn du eine große Fläche auf diese Weise kleben möchtest, ist das PLA Filament an der einen Seite schon so gut wie ausgehärtet wenn du an der anderen Seite gerade das letzte bisschen aufgetragen hast. Dadurch würde eine sehr schlechte und unregelmäßige Haftung entstehen. 

Wie man PLA mit einem 3D Stift Klebt

Oberflächen glätten & anrauen: Die beiden PLA Oberflächen der beiden Teile die du mit einem 3D Stift miteinander verbinden möchtest, sollten frei von überstehenden Filament Resten und Fremdkörpern sein. Die Oberfläche etwas anzurauen kann nicht schaden, ist aber nicht zwingend nötig, da die Verbindung sowieso nicht allzu stark werden wird. 

Oberflächen reinigen: Falls du die Oberflächen doch angeraut haben solltest, musst du die Schleifrückstände und alle sonstigen Fremdkörper von der Oberfläche entfernen. 

Kleber auftragen: Versuche die Druckrichtung der ursprünglichen Teile mit dem 3D Stift nachzuahmen, damit die Naht so unsichtbar wie möglich wird. Denke dabei daran, dass die Linien nicht mehr allzu sehr zusammengepresst werden, und drucke die Linie direkt an den Rand der Fläche. 

Kleber verteilen: Um die Haftung so hoch wie möglich zu machen, solltest du die komplette Fläche mit Filament bedrucken. 

Teile aufeinander positionieren: Genauso wie bei Sekundenkleber und der Heißklebepistole musst du hier sehr schnell sein. Die gedruckten Filamentstränge kühlen sehr schnell aus und verlieren schnell ihre Haftwirkung. Daher funktioniert die 3D Stift Methode am besten mit nur kleinen Teilen und wird immer schlechter je größer die Fläche wird. 

Teile aufeinander drücken: Nutze die Zeit in der das Filament abkühlt damit die beiden Teile stark aufeinander zu pressen. So kann das noch flüssige Filament auch in die kleinsten Ritzen vordringen und die Haftungen erhöhen. 

Klebenaht reinigen: Falls das Filament doch sehr flüssig war und du beim aufeinanderpressen etwas aus den Seiten der Klebenaht herausgequollen ist, kannst du jetzt noch versuchen es im flüssigen Zustand abzuwischen. Meistens ist es aber besser das Filament auskühlen zu lassen und es danach zu glätten. 

Warten: Die Wartezeit ist bei einem 3D Stift sehr kurz. Das Filament ist innerhalb von wenigen Sekunden, manchmal aber auch erst nach einigen Minuten komplett abgekühlt. 

Klebenaht glätten: Die Klebenaht aus PLA kannst du genauso glätten wie den Rest des Modells. 

PLA Schweißen (mit Reibung)

Das Schweißen von PLA hat nichts mit Klebstoffen zu tun. Dieser Vorgang wird durch Reibungswärme ermöglicht. Beim Schweißen von PLA wird ein Stück Filament durch einen Dremel oder eine Bohrmaschine sehr schnell gedreht und auf auf die Klebe- bzw. Schweißnaht gedrückt. Die schnellen Bewegungen führen zu einer starken Reibung die das Filament zum Schmelzen bringt. 

PLA mit Hilfe von Reibung zu kleben oder zu schweißen, erzeugt meistens eine unschöne Naht und eine schlechte bis hohe Haftung – je nach Nahtgüte. Durch die vielen Nachteile eignen sich meistens andere Klebstoffe besser dafür PLA zu kleben als das Schweißen durch Reibung. 

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Um das PLA schweißen zu können benötigst du ein passendes Werkzeug das die nötige Reibungen dafür erzeugen kann. Am beliebtesten ist dafür ein Dremel oder ein vergleichbares Gerät. 

Schneide von dem Filament welches du auch für den Druck verwendet hast, ein Stück ab und spanne es in den Drehkopf des Dremels ein. Um das Filament nun zum Schweißen zu verwenden, musst du die zu klebenden Objekte aufeinander pressen und dann das Stück Filament im Dremel bei einer schnellen Rotation auf die Schweißnaht drücken. Wenn du alles richtig gemacht hast, verschmelzen die drei Materialien miteinander. 

Die Schweißnaht an sich kann relativ stabil sein, jedoch kannst du die Methode prozessbedingt nur außen am Objekt anwenden und die Flächen die sich im Inneren berühren kannst du nicht miteinander verschweißen. Dadurch ist die gesamte Stärke der Klebung meistens schlechter als bei richtigen Klebstoffen die die gesamte Fläche nutzen.

Es gibt noch ein paar andere Wege wie du zwei PLA Teile durch Wärme miteinander verbinden kannst. Reibung ist dabei nur eine Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit besteht darin die beiden Teile mit einem Föhn vorsichtig zu erhitzen und dann aneinander zu pressen. Wie du dir vorstellen kannst, ist diese Methode jedoch sehr schwierig und nicht wirklich reproduzierbar. 

Eine andere Möglichkeit ist es einen flachen Schraubendreher zu erhitzen und das PLA punktweise damit zu erwärmen bis es sich mit dem anderen Teil verbinden kann. Aber auch diese Methode ist in seiner Anwendungen schwierig, die Ergebnisse schwanken stark und es können nur kleine Teile auf diese Weise verbunden werden.

Wie man PLA durch Schweißen Klebt

Oberflächen glätten & anrauen: Zur Vorbereitung der Schweißung kannst du die Naht von überstehenden Filament Resten befreien. Anrauen musst du die Oberfläche nicht unbedingt. 

Vorbereitung: Spanne nun ein kurzes Stück Filament in deinen Dremel ein. Das Stück darf nicht zu lang sein, da es sich sonst durch die Drehkräfte nach außen biegt. Übe etwas mit einer niedrigen Geschwindigkeit, sobald du das Filament gut führen kannst, erhöhe die Drehgeschwindigkeit auf das Maximum. 

Schweißen: Damit die drei PLA Teile miteinander verschmelzen, musst du das Filament nicht auf die Schweißnaht pressen. Leichtes Drücken und die hohe Drehgeschwindigkeit reichen aus um alle drei Filamente zu schmelzen. Sobald der Schmelzvorgang beginnt, ziehst du das Filament langsam über die Schweißnaht. Bewege das Filament aber nicht zu schnell, da die Temperatur sonst wieder zu gering wird und das Filament erstarrt. Dieser Teil des Schweißens erfordert etwas Übung, womit es am sinnvollsten ist an einem Probestück zu üben. 

Warten: Die Schweißnaht ist innerhalb von Sekunden ausgehärtet. Die volle Härte sollte schon nach wenigen Minuten erreicht sein.

Schweißnaht glätten: Wenn dein Objekt einen dekorativen Zweck erfüllen soll, ist das PLA Schweißen wahrscheinlich nicht die richtige Methode gewesen. Falls du die Schweißnaht trotzdem etwas glätten möchtest, kannst du dies mit Schleifpapier am besten erledigen. 

Glätten von PLA Klebenähten

Je nachdem welchen Klebstoff du verwendet hast, ist es nötig die Naht zu glätten, wenn du ein schönes Endresultat erzielen möchtest. Bei Teilen ohne dekorativen Zweck, kannst du diesen Schritt überspringen, solange die Klebenähte nicht so dick sind, dass sie Bewegungen oder andere Funktionen behindern. 

Das Glätten von PLA Klebenähten kann auf verschiedenste Arten und Weisen durchgeführt werden. Dabei kann entweder nur die Naht, der Bereich um die Naht herum oder das komplette Objekt bearbeitet werden.

Schleifen & Polieren: Die einfachste Methode eine Klebenaht von überschüssigem Kleber zu befreien ist das Schleifen und/oder Polieren. Der Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass es teilweise recht lange dauern kann um ein gutes Ergebnis zu erzielen und die umliegenden Bereiche in Mitleidenschaft gezogen werden können. 

Schneiden: Eine Alternative zum Schleifen ist es ein Messer oder eine Kneifzange zu verwenden um harte Klebstoffe zu entfernen. Manchmal ist so das Ergebnis besser als wenn du zu Schleifpapier gegriffen hättest. Besonders bei Sekundenkleber oder Kunststoffkleber bietet sich diese Methode an, da bei diesem Klebstoffen meistens nur eine geringe Menge daneben geht. Besonders bei Sekundenkleber können auch feine Schichten manchmal mit einem scharfen Gegenstand vorsichtig von der Oberfläche abgekratzt werden. 

Lack oder Epoxidharz: Falls du nicht nur die Klebenaht an sich sondern auch das restliche Modell glätten möchtest, bieten sich bestimmt Lacke oder Epoxidharz Beschichtungen an. Dadurch kann eine sehr glatte und homogene Oberfläche erzeugt werden. Der Nachteil ist jedoch, dass der ganze Prozess ziemlich lange dauert und für feine Details ungeeignet ist. 

Verwandte Fragen

Kann man PLA mit Aceton kleben?

PLA kann mit Aceton geklebt werden. Kleben ist aber eigentlich nicht der richtige Ausdruck dafür, da Aceton das PLA auflöst. Die beiden angeätzten und viskosen PLA Oberflächen lassen sich dann zusammenfügen. 

Das Endergebnis ist aber stark davon abhängig wie gut sich das jeweilige PLA Filament mit Aceton lösen lässt und wie viel Übung du damit hast. Die Klebenaht ist dann entweder unsichtbar und extrem stark oder der Versuch ist katastrophal gescheitert.

Kann man PLA schweißen?

PLA lässt sich durch Reibung schweißen. Dazu wird ein kurzes Stück PLA Filament in einen Dremel oder einer Bohrmaschine eingespannt und in Rotation versetzen. Das schnell rotierende Ende des Filaments wird dann fest auf die Schweißnaht gepresst, wodurch sich die anderen beiden Teile und das Filament stark erhitzen. Die drei PLA Komponenten verschmelzen dann zu einem. 

Die Schweißnaht ist meistens jedoch sehr unansehnlich und hält nicht allzu großen Belastungen stand. 

Funktioniert eine Heißklebepistole bei PLA?

PLA kann mit einer Heißklebepistole geklebt werden. Diese Methode eignet sich besonders für mittelgroße bis große Objekte. Die Anwendung einer Heißklebepistole ist sehr einfach und der Kleber härtet innerhalb von wenigen Sekunden. Bis die komplette Fläche ausgehärtet ist, dauert es jedoch etwas länger. 

Da die resultierende Klebenaht jedoch mehrere Millimeter dick ist, könnte das Endresultat nicht perfekt sein was die optischen Eigenschaften angeht. Daher ist Heißkleber am besten für Prototypen oder Objekte geeignet die entweder nachbearbeitet werden oder bei denen die Optik nicht wichtig ist. 

Welcher Kleber funktioniert bei PLA?

PLA kann mit einer ganzen Reihe von verschiedenen Klebstoffen geklebt werden. Dazu zäglen Sekundenkleber, Kunststoffkleber, Epoxid-Klebstoffe, Heißklebepistole, Aceton, Silikon und das PLA Schweißen (mit Reibung). 

Fazit

In diesem Artikel hast du gelernt mit welchen Klebstoffen du PLA kleben kannst. Jeder dieser Klebstoffe hat eine Berechtigung und kann unter bestimmten Umständen beste Wahl sein. 

Nichtsdestotrotz ist Kunststoffkleber in den meisten Fällen die beste Wahl, Sekundenkleber die zweite Wahl und wenn etwas bis in alle Ewigkeit halten soll, kommt Epoxid-Zweikomponentenkleber zum Einsatz.


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