Ist UV-Resin / Kunstharz Giftig? (hart/flüssig/gasförmig)

Martin

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Im Bereich der 3D-Drucker für den Heimgebrauch gibt es zwei verschiedene Technologien, die relevant sind. Entweder entscheidest du dich für einen Drucker, der mit Filamenten arbeitet. Oder du entscheidest dich für einen Resin-Drucker.

Resin-Drucker enthalten keine Filament-Spule. Sie erhitzen also keinen Kunststoff, den sie über eine Düse ausgeben. Stattdessen wird dein Bauteil über eine Lichtquelle in einem Resin-Tank aufgebaut. Dort, wo das Licht auf das Kunstharz oder Resin trifft, härtet es aus.

Das Problem: Kunstharz ist gesundheitlich nicht ganz unbedenklich. Das sogenannte Resin sollte nicht mit der nackten Haut in Kontakt kommen. Denn die Haut nimmt es auf. Das führt zu Irritationen. Aber wie giftig ist 3D-Drucker Resin?

Der beim 3D-Druck verwendete UV-Kunstharz/Resin ist für Mensch und Umwelt sehr giftig. Du musst deinen gesamten Körper und die Umwelt beim Umgang mit Kunstharz schützen. Auch die Entsorgung muss sachgemäß erfolgen, um Kontaminationen und Schädigungen von Mensch und Natur zu vermeiden.

Ausgehärtetes UV-Kunstharz ist nicht giftig und sogar lebensmittelecht. Die flüssigen Giftstoffe sind nun hart und können nicht mehr durch die Haut eindringen. Jedoch kann UV-Licht auch hartes Kunstharz zersetzen. Die zersetzten Bestandteile sind giftig.

UV-Resin ist Toxisch

UV-Resin ist ein Kunstharz, das normalerweise in flüssiger Form vorliegt. Das Kunstharz härtet unter UV-Licht aus. Darauf basiert die Technologie der 3D-Drucker, die mit Resin arbeiten.

Flüssiges Kunstharz für den 3D Druck ist giftig und kann über die Haut in den Körper eindringen. Resin schadet deiner Gesundheit. Und nicht nur deiner Gesundheit: Die gesamte Druckumgebung ist davon betroffen.

Was viele Menschen nicht wissen: Resin löst beim ersten Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten noch keine schweren Reaktionen aus. Vermutlich siehst du nichts und spürst auch kein Jucken oder Brennen. 

Setzt du dich selbst aber wiederholt dem Kunstharz oder dessen Dämpfen aus, wird dein Körper irgendwann sehr empfindlich darauf reagieren. Das ist mit einer Kontaktallergie vergleichbar, die sich erst im Laufe der Zeit aufbaut.

Kunstharz wird in der Industrie und im Handwerk gerne verwendet. Denn das Material erlaubt viele interessante Anwendungen, ohne die der Komfort des modernen Lebens gar nicht denkbar wäre. Da der Kontakt mit dem Resin anfangs unproblematisch ist, hat man den Arbeitsschutz lange vernachlässigt.

Heute weiß man: Der Körper wird bei wiederholter Exposition sehr empfindlich. Nach Jahren reagiert die Haut sehr heftig auf Resin. Wenige Dämpfe in der Luft reichen dann schon aus, um heftige Kopfschmerzen auszulösen. 

Diese Sensibilität ist irreversibel: Einmal davon betroffen, kannst du nie wieder ohne heftige Schmerzen mit dem Material arbeiten.

Du kannst eine solche Sensibilität vermeiden, indem du verantwortungsvoll und vorsichtig mit dem Material umgehst: 

  • Vermeide Kontakte mit der Haut 
  • Trage eine persönliche Schutzausrüstung 
  • versuche Resin-Dämpfe außerhalb des Druckers zu vermeiden

Dann kannst du sicher mit Kunstharz arbeiten, ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen zu riskieren.

Ein vorsichtiger und vor allem umsichtiger Umgang mit dem Kunstharz schützt also nicht nur dich, sondern auch Tiere und die Umwelt.

Licht Härtet Kunstharz

UV-Resin kann extrem schädlich sein. Andere Technologien des 3D-Drucks sind sicherer. Trotzdem ist der Resin-Drucker auch für die Bereiche Schule, Bildungsstätten und Hobby geeignet. Um die Gefahren beim Resin-Druck zu verstehen, musst du wissen, wie genau die Technologie funktioniert.

Die Toxizität des Kunstharzes liegt in den chemischen Eigenschaften des Materials begründet. Beim Druckprozess härtet das Resin aus, wenn du UV-Licht direkt auf das Material richtest. Erst das ausgehärtete, feste Resin ist nicht mehr toxisch.

Solange das Resin flüssig oder weich ist, darfst du es nicht anfassen. Denn in diesem Zustand lässt der spezielle chemische Zustand des Materials es sehr schnell in die Haut eindringen. Bei ausgehärtetem, festem Material ist das nicht mehr der Fall. 

Ausgehärtetes Kunstharz ist sogar lebensmittelecht.

3D-Druck mit Resin ist dann sicher, wenn direkter Kontakt mit der Haut vermieden wird. Das bedeutet: Stelle sicher, dass deine Haut nicht mit dem Kunstharz in Kontakt kommt!

Du benutzt deinen Resin-Drucker nicht nur einmal im Leben, sondern regelmäßig. Deshalb ist es sinnvoll, wenn du dir einfach Verhaltensweisen für eine höhere Sicherheit angewöhnst. 

Beachte deshalb die Sicherheitshinweise des Herstellers bei jeder Anwendung. Prävention ist das Beste!

Zu Viel UV-Licht Zerstört Resin

UV-Resin härtet zwar unter dem Licht aus und ist in diesem fixierten Zustand nicht mehr toxisch. Aber zu viel UV-Licht, eine zu lange oder zu heftige Einstrahlung, zerstören das Material. 

Setzt du dein Bauteil also zu lange dem UV-Licht aus, beispielsweise in der Nachbearbeitung deines Druckstücks, riskierst du Schäden. 

Als eine Faustregel kannst du davon ausgehen, dass eine Exposition für etwa sechs Minuten völlig ausreicht, um auch größere Druckstücke aus Resin komplett aushärten zu lassen.

Unwissenheit

Resin-Drucker werden im Bereich Bildung und Ausbildung gerne eingesetzt. Die Geräte stehen also nicht nur in Privathaushalten. Sie sind auch in Schulen, Jugendtreffs, Fab Labs und Hochschulen zu finden.

Trotzdem sind die gesundheitlichen Folgen bei Kontakt mit Resin in der Regel nicht bekannt. Oft genug werden Themen wie die persönliche Schutzausrüstung und Arbeitsschutz einfach nicht angesprochen.

Das mag verschiedene Gründe haben – immerhin sollen die jungen Menschen den Umgang mit dem Drucker lernen. Wer sich erst mit Sicherheitshinweisen und Schutzvorkehrungen befassen muss, verliert schnell das Interesse.

Die 3D-Druck-Technologien haben sich in den letzten Jahren wahnsinnig schnell weiterentwickelt. Die ersten Drucker waren von gut zehn Jahren noch sehr, sehr teuer und nur für industrielle Anwendungen interessant. Die Firmen haben auf den Arbeitsschutz geachtet, im privaten Bereich wird das vernachlässigt.

Während die gesundheitliche Aufklärung am Arbeitsplatz von den Unternehmen gut gehandhabt werden kann, ist das zu Hause anders. Die Hersteller von 3D-Druckern informieren zwar, dass der Umgang mit Resin nicht ganz unbedenklich ist. Mehr passiert aber nicht.

Du musst dich also selbst schlau machen, wie du dich beim Drucken mit Resin schützen kannst. In kleinen Büros, Schulen und privaten Räumen ist die gesundheitliche Gefahr, die von Resin ausgeht, anders zu bewerten. Die meisten Unfälle mit UV-Resin passieren im Hobby-Bereich, weil die Toxizität des Materials falsch eingeschätzt wird.

Es ist eine unheilvolle Kombination: Die Chemikalie Kunstharz ist sehr gefährlich. Anfangs zeigen Kontakte mit Resin keine gesundheitlichen Folgen. Und die meisten Menschen wissen nichts davon, dass das Kontaktgift erst nach einer gewissen Zeit wirkt. Diese drei Parameter kommen zusammen und stellen eine ernste Gefahr dar!

UV-Resin und Umwelt

Resin ist nicht nur für den Menschen gefährlich, sondern auch für andere lebende Organismen, inklusive Haustiere und wild lebende Tiere. 

Da 3D-Drucker zu Hause nicht in einem hermetisch abgeriegelten Umfeld eingesetzt werden (Küchentisch statt Labor), kann das Material in die Druckumgebung entweichen und nach draußen getragen werden.

Der wichtigste Punkt ist: Wie entsorgst du Kunstharz korrekt und sicher? 

In der Flasche bleibt immer etwas Resin zurück. Du reinigst dein Werkzeug, den Tank und andere Gegenstände. Kunstharz ist toxisch, du darfst Reste und Reinigungsmaterialien also nicht einfach in den Müll werfen!

Einfach mit Wasser abspülen ist auch eine schlechte Idee: Resin zerstört die Ökosysteme über das Wasser. Wird Kunstharz über das Abwassersystem entsorgt, tötet es Tiere und Pflanzen überall dort, wo es mit ihnen in Kontakt kommt. Und das ist das gesamte System des Wasserkreislaufes.

Soweit betrifft das das noch flüssige und nicht ausgehärtete Resin. Aber Kunstharz zersetzt sich auch, wenn es zu lange mit UV-Licht in Kontakt kommt. Das passiert unter anderem dann, wenn ausgehärtetes Kunstharz starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird.

Aus diesem Grund solltest du Modelle, die du aus Resin gedruckt hast, auf keinen Fall im Freien verwenden. Direktes Sonnenlicht enthält einen zu hohen Anteil an UV-Licht. Die Druckmodelle stellen deshalb im Garten, im Hof oder auf der Fensterbank eine Gefahr für die Umwelt dar.

Denn direktes Sonnenlicht reicht aus, um das Plastik zu zersetzen. Auch in diesem Fall gelangen Partikel in die Umwelt. 

Bei der Arbeit mit Kunstharz müssen folgende Dinge beachtet werden:

  • die Gefahr, die von dem flüssigen Resin selbst ausgeht
  • wie Reste und Abfälle sicher entsorgt werden können
  • wie du die persönliche Schutzausrüstung sicher entsorgst
  • Resin und Druckprodukte aller Art von Tieren fernzuhalten

Sicher mit Resin Arbeiten

Jetzt ist klar, wie toxisch Resin für Mensch und Umwelt ist. Wie kannst du mit so einem Material sicher arbeiten? Klar ist: Du musst dich selbst schützen, und du bist für den Schutz deiner Umwelt verantwortlich.

Lies als erstes alle Sicherheitshinweise, die der Hersteller deines 3D-Druckers für dich zusammengestellt hat. Das mag langweilig sein. Wenn du die Hinweise vor jedem Einsatz des Geräts liest, hat das aber einen positiven Effekt: Du wirst sie dir merken und im Umgang mit dem Gerät immer verantwortungsvoll handeln.

Beachte, dass du die Umgebung des Druckers vorbereitest. Du solltest in einem geschützten Umfeld drucken. Haustiere sollten beim Drucken nicht im Raum befinden, kleine Kinder ebenfalls nicht.

Als nächstes bereitest du dich selbst und deine Ausrüstung vor. 

Schutzausrüstung für den Umgang mit Resin:

  • chemikalienbeständige Handschuhe für die Hände (besser mehrere Lagen übereinander tragen)
  • chemikalienbeständige Schutzbrille (Labor-Brille), um die Augen zu schützen
  • Kleidung, die deine Haut an Armen, Beinen und Rumpf möglichst vollständig bedeckt
  • idealerweise ein Einweg-Overall oder ein Schutzkittel

Wichtig ist, dass du die stark bedeckende Kleidung und die persönliche Schutzausrüstung immer trägst, wenn du mit dem Resin und dem 3D-Drucker arbeitest. Das gilt also nicht nur für den Druck selbst, sondern auch für den Auf- und Abbau des Druckers und die Nachbearbeitung der Druckstücke sowie bei sämtlichen Reinigungsarbeiten!

Achte darauf, dass du in einem gut durchlüfteten Raum arbeitest. Denn die Dämpfe des Kunstharzes solltest du auf keinen Fall einatmen! Eine Atemschutzmaske aus dem Baumarkt (FFP2 oder FFP3) ist sinnvoll.

Stelle den Drucker grundsätzlich nur in Räumen auf, die du gut durchlüften kannst. Noch besser ist ein klimatisierter Raum, dessen Abluft gefiltert wird. Wenn du eine Werkstatt mit einer Abluftanlage über dem Arbeitstisch hast, ist das ideal. Filteranlagen mit Aktivkohle werden oft empfohlen, denn die können die Dämpfe aus dem 3D-Drucker gut absorbieren.

Umwelt Schützen

Du solltest auf jeden Fall verhindern, dass Kunstharz in dein Umfeld und in die Umwelt gelangt. Denn Resin ist eine toxische Substanz – also behandle es auch so! Das bedeutet konkret: Halte deinen Arbeitsplatz so sauber wie nur eben möglich.

Wann immer du mit Resin arbeitest, schützt du die Oberflächen und verhinderst, dass Material tropft, staubt oder krümelt. Alle Abfälle, die beim 3D-Druck anfallen (flüssig, fest, staubförmig) entsorgst du auf sichere Art und Weise. Beachte dabei die Vorschriften zur Problemabfallentsorgung in deiner Region!

Wenn du deine Druckteile nachbearbeitest, legst du deine Arbeitsfläche mit einer Schutzfolie aus. Arbeite grundsätzlich mit Mundschutz und Handschuhen. Lege Küchen- oder Toilettenpapier und eine Mülltüte bereit.

Nach dem Druck

Ist der Druck selbst abgeschlossen, bist du noch längst nicht fertig. Du brauchst eine Unterlage für den Tisch oder die Arbeitsplatte, wenn du deine Druckteile nachbearbeitest. Aber bevor es an die Nachbearbeitung geht, versorgst du deinen 3D-Drucker.

Im Tank befindet sich nach dem Drucken noch überschüssiges Resin. Das schüttest du vorsichtig durch ein Sieb zurück in die Flasche, es kann wiederverwendet werden. Auf der Druckplattform und dem Druckstück selbst ist ebenfalls noch flüssiges Resin. Das lässt du in den Tank abtropfen.

Dazu solltest du die Druckplatte schräg über den Tank hängen. Als passionierter 3D-Druck Fan kannst du die die dafür nötige Konstruktion bei Thingiverse finden und selbst produzieren. Wichtig: Arbeite immer mit Handschuhen, Brille und Mundschutz, auch beim Aufräumen!

Ist die Plattform abgetropft, wischst du die übrigen Anhaftungen mit Küchenpapier ab. Toilettenpapier tut es auch. Leg das Papier sofort in die Mülltüte, damit kein flüssiges Resin von dem Papier auf deine Arbeitsfläche gelangt! Dein Druckobjekt und andere Anhaftenden trennst du mit Spachtel oder Klinge von der Druckplattform.

Die Druckteile werden anschließend in einen Behälter mit Isopropanol gegeben. Schwenke den Behälter so lange, bis sich durch die Bewegung der Harzfilm von der Oberfläche gelöst hat. Alternativ spülst du die Druckplatte zusammen mit dem noch anhaftenden Druckobjekt in Isopropanol. So sinkt auch dein Verbrauch an Papiertüchern. Bedenke, dass du dafür einen größeren Reinigungsbehälter benötigst!

Für ein gutes Druckergebnis ist es wichtig, dass du alles überschüssige Resin aus den Ecken und Ritzen herauswäschst. Das Isopropanol-Bad ist also nicht ausreichend. In der Regel musst du mit einer weichen Zahnbürste oder einem Pinsel nachhelfen. Auch dieses Werkzeug muss anschließend gründlich gereinigt werden!

Reinigungsflüssigkeit

Beim Abspülen reichert sich Resin im Isopropanol an. Du hast also als Ergebnis eine Mischung aus Kunstharz und Alkohol. Damit dein Druckstück wirklich sauber wird, ist eine zweite Spülung in einem frischen Isopropanol-Bad sinnvoll. Hier wird sich weniger Resin anreichern.

Benutzt du eine sogenannte Wash-and-Cure Station (beispielsweise von Anycubic), muss diese Station sauber gehalten werden. Die Wash-and-Cure Station ist deshalb empfehlenswert, weil sie deinen Verbrauch an Papiertüchern enorm reduzieren kann. Bedenke: Auch hier arbeitest du grundsätzlich mit Mundschutz, Brille und Handschuhen! Denn es ist immer noch flüssiges Resin im Spiel.

Verunreinigtes Isopropanol kannst du wiederverwenden. Dazu lässt du den Behälter mit der Waschlösung einfach stehen, bis sich das Resin am Boden abgesetzt hat. Das oben befindliche Isopropanol kann noch einmal verwendet werden. Den Bodensatz entsorgst du fachgerecht.

Wichtig: Flüssiges Resin wird sehr, sehr schnell durch die Haut absorbiert und gelangt fast umgehend in den Körper. Deshalb solltest du Kontakt mit der Haut unbedingt vermeiden. In Isopropanol gelöstes Resin wird sofort von der Haut aufgenommen! Deshalb bitte immer den Kontakt vermeiden und besonders sorgfältig mit dem Isopropanol umgehen!

Isopropanol

Isopropanol ist ein Alkohol und damit leicht entzündlich. Du solltest die Dämpfe der Reinigungsflüssigkeit nicht einatmen, Hände und Augen solltest du im Umgang ebenfalls schützen. Und du darfst Isopropanol nicht einfach am Waschbecken oder in der Toilette entsorgen.

Bei anderen Alkoholen wie Bioethanol und Spiritus ist das genauso. Diese beiden Chemikalien riechen dazu noch extrem unangenehm und sind ebenfalls leicht brennbar. 

Wasser Abwaschbares Resin

Einige Hersteller empfehlen Wasser abwaschbares Resin*. Der Vorteil: Du wäscht dein Druckstück und die Druckplatte nach dem Druck in einem Behälter mit Wasser. Das ist schon einmal angenehmer und umweltverträglicher als die Arbeit mit Isopropanol. 

Aber unter dem Wasserhahn abwaschen darfst du die Werkzeuge und dein Druckstück immer noch nicht, denn Kunstharz ist immer noch giftig.

Das bedeutet: Das Wasser, das du zur Reinigung verwendet hast, musst du immer noch separat entsorgen, genauso wie das Isopropanol. Du benötigst also in jedem Fall Behälter, in denen du die verunreinigte Flüssigkeit sicher aufbewahren kannst. 

Übrigens bringst du das Resin über eine Bestrahlung mit UV-Licht dazu, aus der Reinigungsflüssigkeit auszuflocken.

Gießt du die Flüssigkeit anschließend durch einen Resinfilter* in einen anderen Behälter, hast du wieder eine brauchbare, saubere Reinigungsflüssigkeit zur Verfügung. Den im Sieb verbleibenden Rest führst du der Problemabfallentsorgung zu. 

Bedenke: Selbst das Sieben und Umfüllen erledigst du mit Mundschutz, Brille und Handschuhen!

Abfälle Entsorgen

Oft wird geraten das übrig gebliebene Resin auszuhärten und dann im normalen Müll zu entsorgen. Aber besser ist es, die beim Drucken übrig gebliebene Reste und das aus dem Isopropanol gefilterte Kunstharz über den Wertstoffhof oder das Schadstoffmobil zu entsorgen. Das kann kostenpflichtig sein.

Deshalb lohnt es, die Rückstände und Abfälle in dicht verschließbaren Behältern zu sammeln, bis sich die Entsorgung wirklich lohnt. Und das gilt auch für das Isopropanol oder andere für die Nachbehandlung genutzten Flüssigkeiten. Mit der Zeit wird die Flüssigkeit etwas grau, weil sich Resin darin anreichert.

Isopropanol kann also auch nicht ewig immer weiter verwendet werden. Die angegraute Flüssigkeit hinterlässt auf dem Druckstück irgendwann graue und weiße Flecken. Dann ist es Zeit, auch diese Flüssigkeit zu entsorgen. 

Isopropanol kann entweder aus dem geöffneten Behälter verdunsten (das dauert eine Weile und riecht sehr unangenehm), oder es wird ebenfalls über den Wertstoffhof oder das Schadstoffmobil entsorgt.

Zusammen mit den Überresten und benutzten Reinigungstüchern entsorgst du auch die benutzten und mit Resin verschmutzten Einmalhandschuhe sowie den Schutzkittel oder den Einweg-Overall. 

Trage keine Schutzkleidung, die du in der Waschmaschine waschen würdest. Denn beim Waschen gerät das Kunstharz wieder in den Wasserkreislauf – und das willst du unbedingt verhindern.

Nicht in den Hausmüll

Bei Kunstharz oder Resin, fachlich korrekt auch als Epoxidharz bezeichnet, darf auf keinen Fall über den Hausmüll oder das Abwasser entsorgt werden. Die Abfallentsorgung muss immer über den Wertstoffhof oder das Schadstoffmobil erfolgen. Denn Resin ist ein sogenannter Problemstoff.

Und das gilt auch für ausgehärtetes Resin, das weit weniger gefährlich ist als Kunstharz in flüssigem Zustand. Achte darauf, dass du verschmutzte Reinigungslappen und Papiertücher nicht in den Hausmüll gibst, sondern in einem separaten Müllsack oder einem geschlossenen Behälter sammelst. Diese Reinigungstücher müssen ebenfalls über den Wertstoffhof entsorgt werden!

Bei Werkzeug solltest du dir genau überlegen, ob es wirklich das kostenintensive Werkzeug sein muss. Manchmal tun es billige Zahnbürsten und Pinsel ebenfalls. Und die dürfen dann einfach mit den Reinigungslappen entsorgt werden. Du gefährdest deine Gesundheit und die Umwelt so unter Umständen weniger als mit einer ausführlichen Reinigung.

Bei größeren und vor allem kostenintensiven Werkzeugen wie Scheren und Spachteln dagegen ist die Reinigung empfehlenswert.

Wichtig zu wissen: Auf englischsprachigen Webseiten liest man bisweilen, dass kontaminierte Gegenstände und Flüssigkeiten UV-Licht ausgesetzt werden sollen. Dann härtet das Kunstharz aus, und die Gegenstände können im normalen Hausmüll entsorgt werden (wie jedes andere Plastik). Das mag in einigen Ländern der Fall sein – in Deutschland ist das nicht so!

Symptome beim Kontakt mit Kunstharz

Menschen sind verschieden. Wie genau deine Haut auf den Kontakt mit Resin reagiert, wissen wir nicht. Das sind mögliche Symptome bei einem Kontakt mit Kunstharz oder den Dämpfen, die es freisetzt:

  • tränende Augen
  • geschwollene Augen
  • Augenbrennen
  • Hautrötungen
  • allergische Kontaktekzeme: Pickel, Risse in der Haut, Quaddeln, großflächige Entzündungsreaktionen
  • Jucken oder Brennen auf der Haut
  • Schmerzen auf der Haut
  • Verätzungen
  • Atemprobleme: gereizte Atemwege, extremes Brennen der Schleimhäute, Luftnot, Schwellungen der Atemwege

Tritt eines der Symptome auf (oder mehrere), solltest du sofort einen Arzt aufsuchen! Setzt du dich selbst den Dämpfen von Resin aus, reagierst du möglicherweise auch mit Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit. Die häufigsten Symptome sind allerdings wirklich Ekzeme, vor allem an Händen, Armen und Beinen sowie Gesicht und Nacken.

Möglicherweise treten die Symptome bei dir erst nach mehrfachem Arbeiten mit Kunstharz nach einem längeren Zeitraum auf. Werde also nicht leichtsinnig, wenn du die ersten paar mal Drucken ohne Schäden überstanden hast!

Wer beruflich mit Kunstharz arbeitet, trägt in der Regel mehrere Lagen Schutzkleidung und mehrere Schichten Einmalhandschuhe übereinander. Denn ist eine Lage mit dem Kunstharz benetzt, muss sie entsorgt werden.

Um dich und dein Umfeld vor Kontakt mit dem flüssigen Resin zu schützen, muss die fleckige Schutzausrüstung eigentlich sofort entsorgt werden – und zwar in einem anschließend fest verschließbaren Müllsack, damit das Harz mit nichts im Haushalt in Berührung kommen kann.

Erste Hilfe bei Kontakt mit Kunstharz

Solltest du trotz aller Schutzmaßnahmen in Kontakt mit dem Resin kommen, ist schnelle Hilfe nötig: 

  • Entferne kontaminierte Kleidung sofort. 
  • Wasche deine Haut gründlich mit einer milden Seife und Wasser ab. 
  • Idealerweise spülst du die betroffenen Hautstellen für etwa 15 Minuten mit lauwarmem Wasser.

Wichtig: Verwende niemals sehr warmes oder heißes Wasser. Denn das hilft nicht, um Kunstharz von der Haut zu waschen. Im Gegenteil: Die Wärme bringt die Poren der Haut dazu, sich zu öffnen. Dadurch kann das Kunstharz noch leichter in den Körper eindringen.

Kontakt mit Sonnenlicht und UV-Licht solltest du unbedingt vermeiden. Denn das Resin reagiert mit dem UV-Licht. Es wird nicht aushärten und sich leicht von der Haut lösen, sondern du wirst dir die Haut komplett verätzen.

Klebt das Resin fest, löse es mit einem wasserlosen Reiniger (nicht ins Waschbecken entsorgen, sondern in einer Schüssel auffangen). Sollte es zu Hautirritationen oder Unwohlsein kommen, suche einen Arzt oder eine Ärztin auf.

Bei Augenkontakt spülst du deine Augen sofort für 20 bis 30 Minuten mit klarem Wasser aus. Ziehe die Augenlider häufig zurück und rufe einen Notarzt. Solltest du Hilfe bekommen, beachte: Auch die Ersthelfer sollten Handschuhe, Atemschutz und Schutzkleidung sowie eine Brille tragen, um sich selbst nicht zu gefährden.

Kunstharz Sicher Lagern

Um Kontaminationen und Kontakte im Haushalt zu vermeiden, solltest du dein Resin fachgerecht lagern. Temperaturen zwischen 15 Grad Celsius und 27 Grad Celsius sind ideal. Die geschlossenen Flaschen mit Resin solltest du nicht neben Wärmequellen oder Oxidationsmitteln lagern.

Achte darauf, dass die Flaschen keiner starken Licht- oder Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Idealerweise bewahrst du sie in geschlossenen Behältern auf, die luftdicht sind und in einem dunklen und kühlen, aber gut zu lüftenden Raum stehen.

Verhalten bei versehentlichem Austreten von Kunstharz

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Kunstharz in die Umwelt oder in deine Wohnung gelangen, musst du sofort reagieren:

  • Trage Schutzkleidung, Handschuhe, Atemschutz und Brille.
  • Lösche alle Zündquellen und lüfte den Bereich sofort.
  • Vermeide direkten Kontakt mit verschüttetem oder ausgelaufenem Material.
  • Geringe Mengen kannst du mit Papiertücher aufnehmen.
  • Reinige alle kontaminierten Flächen gründlich.
  • Entsorge Schutzkleidung, Reinigungstücher und kontaminierte Gegenstände über die Problemabfallentsorgung.

Gibt es Alternativen zu Toxischem Resin?

Kunstharz ist grundsätzlich toxisch. Du vermeidest die damit verbundenen Risiken natürlich nur umfassend, wenn du nicht mit dem Material arbeitest. 

Aber es gibt auch ein paar Alternativen: Einige Hersteller haben Formen von Resin entwickelt, die zwar nicht harmlos sind, aber die Umwelt immerhin weniger schädigen:

Diese Formen von Resin sind allesamt ebenfalls toxisch. Sie dürfen nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Du solltest bei der Arbeit mit diesen Materialien grundsätzlich deine Schutzausrüstung tragen. Denn bei Kontakt mit der Haut drohen die gleichen Folgen wie bei herkömmlichem Kunstharz.

Aber die Dämpfe, die diese angeblich biologischen Alternativen freisetzen, sind nicht ganz so gefährlich. Es reicht also unter Umständen aus, den 3D-Drucker beim Arbeiten direkt vor dem offenen Fenster aufzubauen. Du kannst auf spezielle Lüftungssysteme am Arbeitsplatz verzichten, die HEPA-Filter und Kohlefilter beinhalten. Die Atemschutzmaske benötigst du dennoch.

Drucke aus Resin in deinem Wohnumfeld

Da sich auch ausgehärtetes Kunstharz unter UV-Licht mit der Zeit zersetzt und Schäden in der Umwelt anrichtet, solltest du folgende Objekte auf keinen Fall aus Resin drucken:

  • Dekorationen für den Garten
  • Dekorationen und Blumentöpfe für den Balkon
  • Gegenstände für dein Aquarium
  • Spielzeug für deine Haustiere
  • Kinderspielzeug

Resin ist zwar lebensmittelecht, aber frag dich selbst: Willst du deinen Kaffee in der Morgensonne auf dem Balkon aus einem Becher aus Kunstharz trinken? 

Dem Kaffee tut das Resin vermutlich nichts – das Tageslicht wird aber mit der Zeit trotzdem das Kunstharz zersetzen. Und dann können Spuren davon in besagten Kaffee gelangen. Das siehst du nicht, denn die Zersetzung beginnt langsam.

Fazit: Sicherer Umgang ist möglich, aber aufwändig

UV-Resin ist ein tolles Material und erlaubt dir im 3D-Druck ganz erstaunliche Dinge. Wenn du dich an die Sicherheitsvorkehrungen hältst, ist der Umgang mit dem Material auch relativ sicher. 

Zur persönlichen Schutzausrüstung bei der Arbeit mit Kunstharz gehören Schutzbrille, Atemschutz, Handschuhe und ein Kittel oder Overall, der auch deine Arme bedeckt.

Achte aber darauf, dass du das Resin zu Hause sicher verwahrst. Denke daran, dass vielleicht auch Kinder, Gäste und Haustiere anwesend sind und gegebenenfalls in Kontakt mit dem Material kommen könnten. Das solltest du auf jeden Fall vermeiden!

Kunstharz und mit Kunstharz kontaminierte Schutzausrüstung und Reinigungstücher dürfen nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Du bringst die gesammelten Abfälle zum Wertstoffhof oder zum Schadstoffmobil.

Die gängigen Resin-Drucker für den Hobby-Bereich haben integrierte Sicherheits-Features. Dazu gehört der Auto-Stop, wenn das UV-Schutzschild nicht fest geschlossen ist. 

Wenn du mit Kunstharz arbeitest:

  • Trage keinen Schmuck wie Ringe, Armbänder oder Armbanduhren.
  • Trage Nitril-Handschuhe (chemikalien-beständig), Sicherheitsbrille und Atemschutzmaske.
  • Iss oder trink niemals im Arbeitsbereich oder auch nur in der Nähe von Kunstharz und Drucker!
  • Entsorge kontaminierte Werkzeuge und Reinigungsgegenstände im Wertstoffhof.
  • Bewahre flüssiges Resin niemals im Kühlschrank auf oder an anderen Orten, an denen du auch Lebensmittel verwahrst!
  • Nutze den Drucker nicht in Schlaf- und Aufenthaltsräumen, sondern eher in der Garage oder einem reinen Arbeitsraum.
  • Schütze deine Mitbewohner/-innen, insbesondere Kinder und Tiere, indem du Resin sicher aufbewahrst und den Drucker nur an einem sicheren Ort verwendest.

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