Unter-Extrusion auf einem 3D-Drucker Vermeiden – Guide

Martin

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Bist du bereits etwas erfahrener auf dem Gebiet des 3D-Drucks, so wirst du bereits auf einige Probleme gestoßen sein, welche es zu beheben galt. Bei einer so komplexen Technologie wie dem 3D-Druck ist es nur natürlich, dass bei unterschiedlichen Dingen Schwierigkeiten oder Fehler auftreten können. 

Oftmals gibt es auch nicht nur eine einzige Lösung, um diese zu beheben. Der Problemlösungsprozess beinhaltet meistens viele kleine Änderungen und Anpassungen, daher ist es am besten, wenn du tatsächlich verstehst, was die verschiedenen Einstellungen an einem 3D-Drucker bedeuten.

Ein häufig auftretendes Problem beim 3D-Druck ist die Unterextrusion. Drucke, welche durch eine Unterextrusion fehlerhaft aus dem Drucker gekommen sind, sind sehr leicht zu erkennen. Bei solchen Modellen kannst du fehlende oder sehr dünne Schichten als auch zufällige Punkte oder Löcher feststellen. Diese Drucke sind jedoch nicht nur unansehnlich, sondern auch in ihrer Struktur sehr schwach.

Doch was genau verursacht eine Unterextrusion und welche Einstellungen musst du anpassen, um dieses Problem zu beheben? Der nachfolgende Artikel liefert dir Antworten auf diese Fragen.

Was ist eine Unterextrusion?

Wie du dem Namen bereits entnehmen kannst, tritt eine Unterextrusion immer dann auf, wenn nicht ausreichend Filamentmaterial aus der Düse extrudiert wird. Ein solcher Materialmangel führt zu zufälligen Lücken innerhalb einer Schicht oder zu Schichten, welche nicht oder nicht stark genug gedruckt wurden. Während dieses Problem zwar leicht zu identifizieren ist, gestaltet sich der Problemlösungsprozess etwas komplizierter.

Unter-Extrusion! (Quelle: reddit)

Die Hauptursachen einer Unterextrusion

Verklebte Filamentspulen

Filamente neigen dazu, stecken zu bleiben, wenn diese nicht richtig gewickelt sind. Eine Blockierung kann auch auftreten, wenn die Fäden von deinem 3D-Drucker nicht korrekt abgerollt werden können. 

Bleibt die Filamentspule stecken, so verursacht dies eine Reibung, welche wiederum oft dazu führt, dass der Motor beim Einführen in den Drucker den Halt des jeweiligen Materials verliert. Dieser Umstand führt letztendlich zu einem verringerten Materialfluss und innerhalb kurzer Zeit zu einer Unterextrusion.

Verzogene Teflonschläuche

Viele FDM-3D-Drucker benutzen Teflonröhren, um das Filament abzuwickeln und den Faden in den Druckkopf zu führen. Sind diese Röhren in irgendeiner Weise verbogen oder verzerrt, so verursachen sie viel Reibung auf dem Filament. Diese zusätzliche Reibung übt einen starken Druck auf die Zuführmotoren aus, was infolgedessen zu einer Unterextrusion führt. 

Zu den Verwerfungen und Verzerrungen in den Teflonröhren gehörten auch eine Überhitzung des gesamten Aufbaus, da FDM-Drucker viel Wärme abgeben. Wartest du dein Gerät nicht regelmäßig oder wird es sehr oft überbeansprucht, so kann sich dies ebenfalls negativ auf die Teflonröhren auswirken.

Zu geringer Druck auf den Filamentvorschub

Die meisten FDM-Drucker bieten dir die Möglichkeit, die Druckeinstellungen für den Filamentvorschub anzupassen. Dieser Druck steuert die Kraft, welche der Motor auf das Filament ausübt, um das Material fest im Griff zu haben. 

Fällt dieser Druck ab, so verliert der Motor seinen Halt auf die Druckmaterialien, was wiederum zu einer Unterextrusion führt. Du kannst den Filamentdruck ganz einfach von Hand überprüfen. Dazu hältst du das Filament während des Druckvorganges gedrückt, während sich der Motor dreht. 

Hast du das Gefühl, dass das Filament rutscht, so solltest du den Druck entsprechend erhöhen. Zudem ist es wichtig, dass du jedes Mal den Feederdruck anpasst, wenn du das Filament wechselst. Für jeden Hersteller gibt es hier einen speziellen Durchmesser.

Verstopfter Extruder

Befinden sich im Extruderkopf deines 3D-Druckers festsitzende Gegenstände wie beispielsweise Reste vom Filament, so erhält der durch ihn eingeführte neue Filamentfaden eine zusätzliche Reibung, wenn dieser zur Düse gelangt. Diese zusätzliche Reibung verlangsamt das Erreichen der Düse durch das Druckmaterial und führt so zu einer Unterextrusion. 

Eine weitere Ursache der Verstopfung kann im Feedermotor liegen. Stelle daher sicher, dass das Zahnrad des Zuführmotors, welches die Materialien durch die Düse drückt, nicht mit Filamentresten verunreinigt ist.

Blockierte Düse

Von Zeit zu Zeit solltest du auch die Düse deines 3D-Druckers reinigen. Die Rückstände und Reste von Materialien, welche durch diese hindurchgehen, können sich am Durchgangsloch festsetzen und dieses blockieren. 

Eine verstopfte Düse ist die häufigste Ursache für eine Unterextrusion. Um hier auf Nummer Sicher zu gehen, kannst du zunächst einen kleinen Test durchführen: Nimm dazu im ersten Schritt den Extruderhebel ab und drückte das Filament von Hand durch. 

Geht es mit einem geringen Widerstand durch, so ist die Düse sauber. Spürst du jedoch einen gewissen Widerstand im Prozess, während das Filament austritt oder ist dies gar nicht erst möglich, so ist die Düse verstopft und du solltest sich unverzüglich reinigen.

Niedrige Drucktemperatur

Ebenfalls eine der häufigsten Ursachen für eine Unterextrusion ist eine zu niedrig eingestellte Düsentemperatur. Druckst du mit hoher Geschwindigkeit, so wird die Durchflussrate des Filaments durch die Düse erhöht. 

Kann die Düse jedoch nicht heiß genug werden, so schmilzt das Filament nicht richtig und zudem nicht in einer Geschwindigkeit, welche dem in die Düse eingespeisten Frischmaterial entspricht. Dies wiederum wirkt sich negativ auf den Filamentfluss aus und verursacht eine Unterextrusion.

Zu hohe Druckgeschwindigkeit

Auch zu hohe Druckgeschwindigkeiten können der Grund dafür sein, warum du auf Probleme mit deinem 3D-Drucker stößt. Während des Extrusionsprozesses musst du grundsätzlich sicherstellen, dass die Flussrate der Druckgeschwindigkeit entspricht. 

Übersteigt die Druckgeschwindigkeit die Flussrate, so gelangt nicht ausreichend Material zur Düse, was eine Unterextrusion zur Folge hat. In Anbetracht dessen ist es ratsam, dass du die Druckgeschwindigkeit so änderst, dass diese mit der Feederrate synchronisiert ist. Verringere die Druckgeschwindigkeit um 20 Millimeter pro Sekunde und beobachte anschließend das Ergebnis.

Probleme des Filaments

Neben den aufgeführten Einstellungen ist es auch möglich, dass das Problem direkt beim Material selbst liegt. Zum Beispiel kann sich das Filament nach dem Entfernen aus dem 3D-Drucker unter Umständen verheddern und bleibt hängen, bevor es in den Einzug gelangen kann. Deshalb ist es ratsam, dass du immer überprüfst, ob sich das Filament auf der Spule nicht überlappt, bevor du mit deinem Druckvorgang startest. 

Ein weiterer Grund ist die Aufnahme von zu viel Feuchtigkeit durch das Filament. Einige Materialien, wie zum Beispiel PVA*, sind sehr feuchtigkeitsempfindlich und können an Qualität verlieren, wenn diese zu lange in einer feuchten Umgebung verwendet oder gelagert werden. Die korrekte Handhabung sowie Lagerung des Materials sind daher besonders wichtig.

Möglichkeiten zur Behebung einer Unterextrusion

Die Schwierigkeit, das Problem der Unterextrusion zu lösen, liegt in der Tatsache, dass es so viele mögliche Gründe für ihre Existenz gibt. 3D-Drucker verlassen sich im Normalfall auf die korrekte Koordination von Extruder, Hot End und Druckkopf, um auf diese Weise einen qualitativ hochwertigen Druck zu produzieren. 

Jeder kleine Fehler in diesem empfindlichen System kann zu Problemen führen, bei denen du in den meisten Fällen zunächst mehrere Einstellungen vornehmen musst, bevor du diese beheben kannst.

Nachfolgend erhältst du eine Übersicht über die einfachsten und grundlegendsten Schritte zur Lösung einer Unterextrusion sowie eine Erklärung, welche weiteren Druckereinstellungen du an deinem 3D-Drucker zu diesem Zweck anpassen kannst.

Materialien und Geräte

Prüfen des Filamentdurchmessers

Auch wenn dieser Punkt offensichtlich erscheint, werden hier dennoch oftmals Fehler gemacht. Wenn du ein Filament mit einem Durchmesser von drei Millimetern verwendest, deine Slicer-Einstellungen jedoch nur einen Durchmesser von 1,75 Millimetern haben, so läuft dein Extruder nicht mit einer ausreichenden Geschwindigkeit. 

Bereits kleinste Abweichungen im Durchmesser sind ausreichend, um Probleme mit einer Unterextrusion zu verursachen. Anhand dieser Tatsache wird dir einmal mehr bewusst, wie wichtig der Kauf deines Filaments bei einem hochwertigen und zuverlässigen Lieferanten ist. 

Besitzt du einen Bremssattel, so solltest du schnell den Durchmesser deines Filaments überprüfen und sicherstellen, dass dieser in deiner Slicer-Software korrekt angezeigt wird.

Prüfen der Wicklung deiner Filamentspule

Ist deine Filamentspule ordnungsgemäß gewickelt, so ist diese fest genug, um eine gleichmäßige und kontinuierliche Zufuhr zum Extruder zu gewährleisten. Dennoch ist sie nicht so fest, dass das Filament darin steckenbleiben kann. 

Ein festsitzendes Filament verursacht eine deutlich erhöhte Reibung in seiner Zuführung. Letzendlich kann dies dazu führen, dass der Feeder seinen Halt am Material verliert, wodurch wiederum der Filamentfluss zum Extruder reduziert wird. Stellst du häufig fest, dass das Filament steckenbleibt, so solltest du dies lockern und manuell nochmal aufwickeln. 

Stelle dabei sicher, dass sich keine überlappenden Abschnitte bilden, damit das Filament frei und ohne Probleme herausfließen kann.

Prüfen des Teflonrohres auf Verformungen

Filamente müssen über einen glatten und ununterbrochenen Weg von der Spule zum Extruder verfügen, um somit eine konstante Zufuhrrate zur Düse gewährleisten zu können. Die Mehrzahl der 3D-Drucker verwenden heutzutage Teflonröhren, um diese Reibung zu reduzieren. 

Jedoch können diese Teflonröhren durch häufigen Gebrauch oder sehr hohe Temperaturen Schäden davontragen. Bereits die kleinste Verformung auf diesem Filamentweg kann dazu führen, dass der Eintritt des Materials in die Düse verlangsamt wird und somit eine Unterextrusion entsteht. Stellst du Schäden an der Teflonröhre fest, so solltest du diese sofort ersetzen oder ohne sie deine Druckaufträge ausführen.

Anpassen der Druckereinstellungen

Prüfen der Leistung des Feeders

Als erster Mechanismus, welcher dafür sorgt, dass das Filament nach vorne befördert wird, ist der Feeder auch eine der Komponenten eines 3D-Druckers, welcher Grund für eine Unterextrusion sein kann, wenn dieser nicht ordnungsgemäß arbeitet. 

Stellst du fest, dass der Feeder nicht korrekt am Filament einzurasten scheint, um dieses in Richtung des Extruders zu bewegen, so musst du möglicherweise den Feederdruck erhöhen. 

Achte dabei jedoch darauf, besonders vorsichtig zu sein und es nicht zu übertreiben, da du ansonsten schnell das Filament im Feeder straffen kannst und dies die Geschwindigkeit der Filamentzufuhr in den Extruder nur zusätzlich verlangsamen würde.

Anpassen der Drucktemperatur

Stimmen die Einstellungen der Druckgeschwindigkeit und Drucktemperatur nicht miteinander überein, so kann dies ebenfalls zu einer Unterextrusion führen. Wird das Filament mit zu hoher Geschwindigkeit der Düse am Hot End zugeführt, so ist dies unter Umständen nicht ausreichend der Hitze ausgesetzt, um zu schmelzen. 

Stelle daher sicher, dass die Temperatur auf das von dir verwendete Filament abgestimmt ist. Du solltest den empfohlenen Bereich jedoch nicht überschreiten, da es ansonsten dazu kommt, dass einige Kunststoffe bei zu hohen Temperaturen abgebaut werden.

Einstellen des Extrusionsmultiplikators

Manchmal liegt das Problem einer Unterextrusion bereits darin, dass der Extruder das Filament nicht schnell genug herausdrücken kann. In einem solchen Fall kannst du versuchen, den Extrusionsmultiplikator schrittweise um 2,5 Prozent zu erhöhen. 

Achte dabei jedoch unbedingt darauf, dass du nicht den Punkt erreichst, an dem eine Blockierung unmittelbar bevorsteht. Es ist außerdem möglich, dass du gleichzeitig auch die Drucktemperatur erhöhen musst.

Überprüfen der internen Komponenten

Prüfen der Düse auf eventuelle Verstopfung

Hast du bereits alle oben genannten Möglichkeiten einer Unterextrusion ausgeschlossen, so liegt das Problem möglicherweise an der Düse. Dir stehen einige Optionen zur Verfügung, deine Düse zu überprüfen, ohne diese zerlegen zu müssen. 

Eine Verstopfung lässt sich zum Beispiel bereits mit Hilfe eines Stiftes oder anhand der Kaltzugmethode entfernen. Bist du damit nicht erfolgreich, so musst du die Düse entfernen und sorgfältig reinigen. 

Befindet sich Filament in der Düse, so kannst du versuchen, diese in Aceton zu legen, um die Blockade auf diese Weise aufzulösen. Ist deine Düse trotz aller Versuche weiterhin verstopft, so bleibt dir nichts anderes übrig, als diese zu ersetzen.

Prüfen der Extruderrolle

Hast du den Verdacht, dass die Unterextrusion auf deine Extruderrolle zurückzuführen ist, so musst du eine Demontage durchführen. Ein fehlerhafter Extruder führt leider grundsätzlich zu Extrusionsproblemen. 

Die meisten Extruder verfügen über zwei Hauptteile, welche dazu beitragen, dass das Filament zur Düse am Hot End befördert wird. Diese Komponenten sind die Spannrolle sowie das Antriebsrad. Das Antriebsrad ist dafür verantwortlich, das Filament zu greifen, während die Spannrolle eine reibungslose Oberfläche bereitstellt, gegen die das Filament gehalten wird. 

Es ist offensichtlich, dass der Leerlauf während des gesamten Druckvorganges einer großen Reibung ausgesetzt ist. Dadurch kann die Spannrolle schnell abgenutzt werden, da diese für gewöhnlich aus PTFE-Schläuchen besteht. Ist die Spannrolle zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, so beginnt die gesamte Extruderanordnung damit, das Filament zu greifen, was wiederum zu einer Unterextrusion führt. 

Wenn du weißt, wie ein neuer Leerlauf aussieht, so wirst du leicht erkennen, wenn der vorhandene Leerlauf abgenutzt ist. Die einzige Lösung für dieses Problem ist, die Spannrolle zu ersetzen.

Prüfen des Getriebekopfes des Extruders auf Verstopfungen

Die zweite Komponente des Extruders besteht aus einem Getriebekopf. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um ein Wälzgetriebe, welches durch einen Schrittmotor angetrieben wird. Die Zähne des Zahnrades greifen nach dem Filament und halten es so gegen die Spannrolle. Das Filament wird durch die Drehung des Getriebekopfes bewegt, welcher dies in gemessen Schritten in Richtung der Düse am Hot End befördert. 

Ein weit verbreitetes Problem bei Extruderzahnköpfen besteht darin, dass sich Filamentmaterial in den Zwischenräumen zwischen den Zähnen des Zahnrades ansammelt und darin steckenbleibt. Dadurch wird die Greiffähigkeit des Antriebszahnrades reduziert und eine Unterextrusion verursacht.

Versuche zunächst, das Filament manuell in den Extruder zu schieben. Dazu öffnest du das Maschinenbedienfeld deiner Slicer-Software und erhitzt deinen Extruder auf die für den jeweiligen Kunststoff geeignete Temperatur. Danach extrudierst du eine kleine Menge Kunststoff. Beim Drehen des Extrudermotors solltest du vorsichtig deine Hände benutzen, um das Filament in den Extruder zu drücken. Oftmals reicht diese zusätzliche Kraft bereits aus, um das Filament über den Problembereich hinaus zu transportieren. 

Bewegt sich das Filament immer noch nicht, so solltest du dies in einem nächsten Schritt entladen. Stelle sicher, dass der Extruder auf die entsprechende Temperatur erhitzt worden ist und ziehe das Filament über das erwähnte Maschinenbedienfeld aus dem Extruder heraus.

Bewegt sich das Filament nicht, hilf vorsichtig manuell nach. Sobald das Filament beseitigt wurde, schneidest du den geschmolzenen oder beschädigten Teil des Materials mit einer Schere ab. Danach lädst du das Filament neu und überprüfst, ob du mit dem neuen, unbeschädigten Filamentabschnitt ohne Probleme extrudieren kannst. Sollte dies nicht möglich sein, so musst du die Düse gründlich reinigen, bevor du fortfahren kannst. 

Hierzu ist es empfehlenswert, den Extruder zunächst auf 100 Grad Celsius zu erhitzen und dann das Filament vorsichtig manuell herauszuziehen. Dabei erwischst du im besten Fall auch alle darin enthaltenen Rückstände.

Inkonsistente Extrusion

Die Unterextrusion stellt nur eins der Probleme dar, welche du als Anwender des 3D-Druckes zu lösen hast. Damit dein Drucker präzise Teile herstellen kann, muss er dazu in der Lage sein, eine gleichmäßige Menge Filament zu extrudieren. Variiert diese Extrusion über unterschiedliche Teile deines Druckmodells, so wirkt sich dies auf die finale Druckqualität aus. 

Eine inkonsistente Extrusion kannst du für gewöhnlich feststellen, indem du deinen 3D-Drucker während des Druckvorganges genau beobachtest. Druckt dein Gerät zum Beispiel eine gerade Linie mit einer Länge von 20 Millimetern und du stellst fest, dass die Extrusion holprig erscheint oder in ihrer Größe variiert, dann siehst du dich mit einer inkonsistenten Extrusion konfrontiert. Dabei kann es sich sowohl um eine Unter- als auch um eine Überextrusion handeln.

Lösungswege für eine inkonsistente Extrusion

In den meisten Fällen wird eine inkonsistente Extrusion dadurch hervorgerufen, dass das Filament steckenbleibt oder sich verheddert. Zunächst gilt es in diesem Fall die Plastikspule zu überprüfen, welche in deinen Drucker eingezogen wird. 

Diese muss sich frei drehen können, der Kunststoff muss sich leicht von der Spule abwickeln lassen. Verheddert sich das Filament oder ist die Spule zu widerstandsfähig, so übt sich dies negativ darauf aus, wie das Filament durch die Düse extrudiert wird. 

Verfügt dein Drucker über eine Teflonröhre, so reinige diese oder trage etwas Schmiermittel in das Rohr auf.

Liegt es nicht am Filament, so überprüfst du die Düse selbst. Befinden sich Fremdkörper oder kleine Rückstände darin, so extrudierst du manuell etwas Kunststoff aus der Düse. Verursacht dies Probleme, so solltest du diese sorgfältig reinigen.

Ein deutliches Anzeichen für eine inkonsistente Extrusion ist eine sehr geringe Schichthöhe deines 3D-Druckmodells. Hast du eine extrem dünne Schichthöhe von beispielsweise 0,01 Millimeter gewählt, so kann nur sehr wenig Kunststoff aus der Düse austreten. Der Spalt unter der Düse ist ebenfalls nur 0,01 Millimeter hoch. Das bedeutet, dass es für den Kunststoff sehr schwierig sein kann, den Extruder zu verlassen. Stelle grundsätzlich sicher, dass du eine für deinen Drucker angemessene Schichthöhe verwendest.

Möglicherweise ist aber auch die eingestellte Extrusionsbreite verantwortlich für die inkonsistente Extrusion. Ist die Extrusionsbreite erheblich kleiner als der Düsendurchmesser, so kann dies zu Problemen bei der Extrusion führen. Die Extrusionsbreite sollte immer innerhalb von 100 bis 150 Prozent des Düsendurchmessers liegen. Liegt diese weit darunter, so kann der Extruder keinen gleichmäßigen Filamentfluss fördern.

Filamente von schlechter Qualität sorgen zudem ebenfalls für eine inkonsistente Extrusion. Verwendest du ein schlechtes Material, so enthält dies zusätzliche Additive, welche die Konsistenz des Kunststoffes beeinträchtigen. Ein inkonsistenter Filamentdurchmesser führt zusätzlich zu einer inkonsistenten Extrusion. Filamente wie PLA*, die dazu neigen, schnell Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen, werden oftmals mit einem Trockenmittel geliefert, welches die Feuchtigkeit von der Spule entfernen soll. 

Glaubst du, dass dein Filament fehlerhaft ist, so ersetzte es durch eine neue, hochwertige Spule in einer ungeöffneten Verpackung und stelle somit fest, ob dies bereits dein Problem behebt.

Verwandte Fragen

Wie lässt sich eine Unterextrusion feststellen?

Jedes Profil in einer Slicer-Software enthält Einstellungen, mit denen man festlegen kann, wie viel Kunststoff der 3D-Drucker extrudieren soll. Da das Gerät jedoch keine Auskunft darüber gibt, wie viel Filament letztendlich aus der Düse austritt, weicht die tatsächliche Menge möglicherweise von der ab, welche die Software erwartet. 

In einem solchen Fall sind Lücken zwischen den benachbarten Extrusionen jeder Schicht festzustellen. Dieses Phänomen bezeichnet man als Unterextrusion. Der sicherste Weg, um festzustellen, ob der 3D-Drucker ausreichend Kunststoff extrudiert, besteht darin, einen Testdruck in Form eines Würfels von 20 Millimeter Höhe und mit mindestens drei Umrissen anzufertigen. Sind die drei Perimeter im oberen Teil des Würfels stark miteinander verbunden, ist die Extrusion ausreichend. Bestehen zwischen ihnen Lücken, so wird zu wenig Kunststoff extrudiert.

Warum sollte der Extruder eines 3D-Druckers regelmäßig kalibriert werden?

Die Kalibrierung des Extruders ist aus diversen Gründen für den FDM-3D-Druck wichtig. Hintergrund der Extruderkalibrierung ist, festzustellen, ob der Drucker während eines Druckvorganges exakt die richtige Menge Filament durch das heiße Ende drückt oder nicht. 

Zu wenig Filament hat zur Folge, dass das Druckmodell Lücken zwischen den Schichten aufweist oder diese zu schwach sind beziehungsweise komplett fehlen. Zudem ist die Haftung ungenügend und Drucke können Schichten unterliegen, welche sich delaminieren oder verziehen. 

Wird zu viel Filament extrudiert, so kann es zu einer Überextrusion kommen. Folge davon sind Dellen im Druckobjekt, Bespannungen oder Verzerrungen. Eine extreme Überextrusion kann sogar zu Verstopfungen oder Filamentstaus am heißen Ende führen. Aus diesem Grund sollte der Extruder an einem 3D-Drucker regelmäßig kalibriert werden.

Was passiert bei einer Überextrusion?

Bei einer Überextrusion wird zu viel Material aus der Düse des 3D-Druckers extrudiert. Dies kann die Qualität der Ausdrucke negativ beeinflussen. Es kann zu Maßungenauigkeiten, herabhängenden Schichten, nassen Stellen, Klecksen oder sogar zu Materialstaus kommen. Diese Anzeichen sprechen in der Regel für eine vorliegende Überextrusion.

Wie lässt sich eine Überextrusion beheben?

Im Fall einer Überextrusion überprüft man zunächst die Einstellung des Extrusionsmultiplikators. Dieser bestimmt die Geschwindigkeit, mit der der 3D-Drucker den Kunststoff extrudiert. Die meisten Slicer verfügen hier über einen Standardwert von 1 beziehungsweise 100 Prozent. Weist der Drucker ungewöhnlich große Schichten oder einen Stau in der Düse auf, so ist der Extrusionsmultiplikator in der Regel ausgeschaltet. Extrudiert der 3D-Drucker zu viel Material, so sollte diese Einstellung schrittweise um 2,5 Prozent verringert werden.

Stellt der Extrusionsmultiplikator nicht das Problem dar, so sollte man im nächsten Schritt die Drucktemperatur verringern. Ist diese zu hoch, so kommt es zu übergeschmolzenem Filament, welches unkontrolliert aus der Düse des Gerätes austritt. Die Drucktemperatur sollte abgestimmt auf das jeweilige Filament schrittweise um fünf Grad Celsius reduziert werden, bis die optimale Temperatur sowohl für den 3D-Drucker als auch das Material erreicht ist.

Eine weitere mögliche Ursache ist die falsche Eingabe des Filamentdurchmessers. Ist im Slicer ein geringerer Filamentdurchmesser hinterlegt als tatsächlich verwendet wird, so extrudiert der Extruder das Filament mit einer höheren Geschwindigkeit, was wiederum zu einer Überextrusion führt. Aus diesem Grund sollte der Filamentdurchmesser grundsätzlich dem verwendeten Material angepasst werden.


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