Ender 3: Filament Laden und Wechseln – Schritt-für-Schritt

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Der Filamentwechsel gehört beim 3D-Druck zu jenen Tätigkeiten, die weniger geschätzt und als lästig empfunden werden. Dies ist gleich aus mehreren Gründen verständlich, jedoch muss der Wechsel des Werkstoffs nicht unbedingt mit einer zeitaufwändigen und mühsamen Fummelarbeit einhergehen.

In unserem Ratgeber möchten wir dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit auf den Weg geben, welche dir den Wechsel und das Laden von Filament beim Ender 3 drastisch erleichtern. Zudem bieten wir dir einige wertvolle Tipps von erfahrenen Usern, welche auf den einen oder anderen Trick beim Austausch von Werkstoffen zurückgreifen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: Entferne das alte Filament

Wenn du bei deinem Ender 3 das Filament wechselst, musst du zuerst das aktuell geladene Filament entfernen.

• Erwärme die Düse zuerst auf die Schmelztemperatur des jeweiligen Materials. Die exakte Angabe zur geeigneten Temperatur findest du auf der Filamentspule.
  • Schalte deinen 3D-Printer Ender 3 ein.
  • Klicke nun auf den Steuerknopf, damit du das Menü aufrufen kannst.
  • Scrolle zu den Steuerungseinstellungen und wähle diese aus.
  • Klick auf den Button Temperatur und wähle die Einstellung Düse aus.
• Nun musst du deine Geduld unter Beweis stellen, da du so lange warten musst, bis sich das Hotend auf die gewünschte Temperatur erhitzt hat.
• Wenn das Hotend entsprechend aufgeheizt ist, drückst du den Hebel des Extruders, damit sich der Griff am Filament löst. Ziehe das Filament heraus.
• Im Anschluss daran kannst du die Filamentspule entfernen.
• Nun ist ein ausgezeichneter Zeitpunkt dafür, das Ende des Filaments in eines der Löcher einzufädeln, welche sich am Rand der Filamentspule befinden. Das Einfädeln in das Loch dient dazu, dass das Filament während der Aufbewahrung ordentlich aufbewahrt ist und für den nächsten Einsatz an Ort und Stelle bleibt.

Sobald du das alte Filament entfernt hast, ist das Hotend des Enders 3 bereit, einen neuen Werkstoff zu akzeptieren.

Schritt 2: Neues Filament Einführen

Da die Düse nach dem Entfernen des alten Filaments wieder frei ist, kannst du den neuen Werkstoff laden.

• Schneide das Filament am Ende in einem scharfen Winkel ab. Der scharf geschnittene Winkel dient dazu, dass du das neue Filament leichter in den Extruder des 3D-Printers Ender 3 einführen kannst.
• Führe das neue Filament in deinen Extruder ein. Begradige die ersten paar cm des Filaments, damit es sich besser einführen lässt. Ist das Filament krumm, kann es schwierig sein.
• Schiebe das neue Filament so weit in den Extruder, bis du einen Widerstand spüren kannst. Dieser feste Widerstand deutet darauf hin, dass das Filament nun die Düse erreicht hat. Wenn die Düse noch heiß ist, wirst du durch das Schieben auch etwas Filament extrudieren – aber das ist schon der nächste Schritt.

Schritt 3: Spüle die Düse

Nachdem du das neue Filament bis zur Düse eingeführt hast, musst du es mittels Extruder durch die Nozzle zu führen. Bevor du mit dem neuen Werkstoff weiterarbeiten kannst, musst du das in der Düse befindliche alte Filament entfernen.

Der smarte Ender 3 wartet in der innovativen Software mit einigen Funktionen auf, mit welchen du den alten Werkstoff entfernen kannst.

• Klicke auf den Steuerknopf. Nun öffnet sich das Einstellungsmenü.
• Scrolle zu Achse verschieben. Klicke auf einen Millimeter.
• Klicke nun auf Düse und schon kannst du die Einstellung in einem Bereich zwischen 15 und 20 anpassen.
• Nun beginnt der Extruder des 3D-Printers Ender 3 damit, das Material durch die Nozzle zuzuführen. Dadurch wird das alte Filament heraus gespült und der neue Werkstoff kann zugeführt werden.
• Nicht immer ist ein Spülvorgang ausreichend. Somit solltest du diesen Vorgang mehrmals wiederholen, damit sich das alte Filament vollständig von der Düse lösen kann.
• Die Nozzle wird gespült, sobald das neue Material erhitzt wird und aus der Düse herausfließt.

Der Ender 3 ist ein smarter 3D-Printer, der dir das Wechseln von Filament ebenso wie das Spülen der Düse erleichtert.

Filamentsensor

Ein Filamentsensor* kommt dann zum Einsatz, wenn du befürchtest, dass das Filament für das zu druckende Objekt nicht ausreichen wird. 

Wenn du sicher bist, dass du mit deinem Filament für den 3D-Druck auskommst, kannst du den Sensor einfach beiseitelegen. Achte darauf, dass sich in diesem Fall lediglich ein kurzes Stück Werkstoff im Filamentsensor befindet, damit dein Ender 3 normal funktioniert.

Du kannst bei Filamentsensoren gewisse Einstellungen treffen, die sich beim Filamentwechsel als praktisch erweisen.

Wird der Filamentsensor ausgelöst, fährt der Druckkopf zur Seite und pausiert an jener Stelle. Im Zuge dessen wird auch das Hotend nicht beheizt.

Wenn das Filament ausgeht, kannst du Einstellungen treffen. Wähle zuerst die Einstellung Heat Hotend, klicke dann auf Unload, Load oder Continue.

Diese Vorgehensweise ist ziemlich komfortabel, da du das Filament nicht sofort auswechseln musst. Du hast die Möglichkeit, an der Seite ausreichende Mengen des neuen Werkstoffs durchzupumpen, bevor der 3D-Druck mit dem neuen Filament fortgesetzt wird.

Störrisches Filament Entfernen

Die Plop-Methode

Der Plop stellt ein ruckartiges Entfernen des Filaments dar. Dieser Trick kann sich beim Wechsel von Filament als hilfreich erweisen.

Hierfür heizt du zuerst das Hotend um 5 bis 10 °C über der eigentlichen Drucktemperatur des alten Filaments vor. Sobald diese Temperatur erreicht ist, löst du die Spannung am Extruder. Hierfür hältst du den Extruder gedrückt.

Nun kannst du den Werkstoff durch die Düse drücken bis sich ein schöner Filamentfaden bildet. 

Sobald der Werkstoff einen schönen Fluss aufweist, reißt du das Filament ruckartig nach oben und ziehst den Rest somit heraus. Durch diese ruckartige Bewegung entsteht ein Sog. Dieser Sog befreit sowohl die Düse als auch die Throat von dem restlichen Filament. 

Wenn du diese Prozedur ausführst, hörst du ein deutliches ploppendes Geräusch. Dieser Plop bestätigt, dass du den Vorgang richtig ausgeführt hast und du musst dir keine Sorgen machen, dass die Düse noch immer verstopft ist.

Die Coldpull-Methode

Dieses Verfahren, auch Atomic Pull genannt, bietet sich an, um verstopfte Hotends oder Düsen von Filamentresten zu befreien.

Wenn du einen Coldpull anwendest, setzt du eine Filamentfarbe ein, die in einen hohen Kontrast zu jener Farbe aufweist, mit der du gerade gedruckt hast.

Am empfehlenswertesten ist den Coldpull mit Nylon* auszuführen.

Erhitze die Düse kurzzeitig. Wenn du PLA verwendest, solltest du eine Temperatur von etwa 80 °C anstreben, während für Nylon eine Temperatur von 110 °C notwendig ist.

Lass die Nozzle abkühlen und ziehe die Düse ruckartig aus dem Hotend heraus.

Diese Methode ist ideal, um Ablagerungen von Filamenten zu beseitigen. Es kann vorkommen, dass du den Coldpull mehrmals durchführen musst, um alle Ablagerungen zu entfernen.

Für mehr Infos und Methoden deine Düse zu reinigen findest du hier: Eine 3D-Druckerdüse Reinigen | Alle Methoden Step by Step

Filament Anspitzen und Begradigen

Oft ist es hilfreich beim neuen Filament das Ende anzuspitzen. Hierfür kannst du einen beliebigen Kabelschneider einsetzen. Schneide das Ende des neuen Werkstoffs in einem 45 Grad Winkel an.

Im Anschluss daran ist es ratsam, das Filamentende zu begradigen. Das Ende des Filaments, welches du mit deinen Fingern glättest und begradigst, sollte nicht länger als fünf Zentimeter lang sein. Wenn du PLA einsetzt, ist die Wärme deiner Hände ausreichend. Solltest du andere Filamente einsetzen, kann die Zufuhr von etwas Wärme hilfreich sein, um die Begradigung zu beschleunigen. Du kannst beispielsweise einen Föhn einsetzen, um das Filament zu erwärmen.

Filament Verschweißen

Einige User verschweißen die alte und neue Filamentspule miteinander.

Das Verschweißen kann mit Hilfe eines Feuerzeugs vorgenommen werden. Erhitze beide Enden und drücke diese anschließend zusammen. Da die erhitzen Enden heiß sind, besteht die Gefahr, dass du dir beim Verschweißen deine Finger verbrennst.

Diese Methode ist nicht einfach und nicht immer erfolgversprechend. Die Hauptschwierigkeit liegt darin, den Schweißpunkt besonders dünn zu halten. Zudem kann altes Filament aus der Nozzle austreten, auf das Objekt tropfen und das Entfernen des überschüssigen Werkstoffe kann sich als schwierig erweisen.

Wenn du die Methode des Verschweißens wählst, solltest du dir im Klaren sein, dass du Nachbearbeitungen durchführen musst. Die Schweißnaht stellt keinen nahtlosen Übergang dar und somit ist es notwendig, dass du diese mit deinen Fingern entsprechend formst.

Nachschieben

Wenn du bemerkst, dass sich das Filament während des Drucks dem Ende zuneigt und im Feeder verschwindet, kannst du den neuen Werkstoff nachschieben. Drücke den neuen Werkstoff mit leichtem Druck in den Feeder, bis dieser das neue Filament aufgreift und befördert.

Bei dieser Methode ist Fingerspitzengefühl gefragt. Zudem musst du dir darüber bewusst sein, dass zwischen dem alten und neuen Filament ein kleiner Spalt entsteht. Dieser Spalt ist nicht groß und hat keine negativen Auswirkungen auf das Printergebnis. Du kannst diesen Spalt nachbearbeiten.

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