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Mittlerweile sind 3D-Drucker wie der K1 von Creality so schnell, dass manche Filamente nicht mehr nachkommen. Er kann mit bis zu 600 mm/s drucken – das ist zwölfmal schneller als die meisten kartesischen 3D-Drucker.
Direkt nach der Montage des K1 habe ich natürlich den 600 mm/s Test auf dem mitgelieferten USB-Stick mit dem Hyper PLA gestartet. Mein erster Gedanke war: “Was, wie kann das so schnell sein?! Geht das auch mit normalem Filament?!” – Und genau das wollte ich ausprobieren.
Ich habe diverse Tests mit Hyper PLA von Creality* und normalem PLA Filament gemacht, um diese Frage zu beantworten. In diesem Artikel zeige ich dir meine Testdrucke als Beispiele und wie du die Einstellungen für normales Filament optimierst, um so schnell wie möglich mit dem K1 zu drucken.
Was ist Hyper PLA?
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Aber was ist Hyper PLA überhaupt und warum ist es für hohe Druckgeschwindigkeiten so gut geeignet?
Dafür sind hauptsächlich zwei Eigenschaften wichtig: Das Filament muss schnell schmelzen und erstarren.
Bei hohen Druckgeschwindigkeiten hat der Extruder auch einen hohen Filament-Durchsatz. Damit das Filament dann auch fehlerfrei extrudiert werden kann, muss es schnell genug schmelzen, wofür es nur wenig Zeit hat.
Das Hyper PLA Filament wurde von Creality so entwickelt, dass es im Hotend so schnell wie möglich schmilzt, ohne es dabei zu verstopfen. Das Filament muss nur für kurze Zeit im heißen Hotend sein, um ausreichend geschmolzen zu werden. Druckfehler, die durch eine zu niedrige Drucktemperatur hervorgerufen werden, da das Filament zu schnell extrudiert wurde, können mit Hyper PLA nicht auftreten.
Sehr hohe Druckgeschwindigkeit nützen aber nichts, wenn die minimale Schichtdauer nicht reduziert werden kann. In den meisten Slicern gibt dieser Wert an, wie viel Zeit eine Schicht mindestens dauern muss. Wäre der 3D-Drucker theoretisch schneller als diese Zeit, wird seine Geschwindigkeit reduziert, um diesen Wert einzuhalten.
Wenn du also die Druckgeschwindigkeit auf 600 mm/s erhöhen möchtest, musst du die minimale Schichtdauer verringern (außer bei sehr großen Objekten natürlich, wo eine Schicht auch trotz der hohen Geschwindigkeit mehrere Sekunden dauert).
Bei einer kurzen Schichtdauer entsteht aber die Gefahr, dass der 3D-Drucker auf noch nicht ganz erstarrtem Filament druckt, was zu diversen Druckfehlern führen kann. Daher war der zweite wichtige Fokus beim Hyper PLA, dass es auch schnell wieder abkühlt und erstarrt.
Dadurch kann die minimale Schichtdauer im Slicer stark reduziert werden. Nur so kannst du auch kleine Objekte wie ein 3DBenchy mit hohen Geschwindigkeiten drucken.
Abgesehen davon, dass es sich gut für hohe Druckgeschwindigkeiten eignet, hat Hyper PLA aber auch eine höhere Zug- und Biegefestigkeit als ABS. Die einzigen Nachteile sind, dass es bisher nur in ein paar Farben erhältlich ist und etwas teurer als normales Filament ist.
600 mm/s mit Hyper PLA
Mit Hyper PLA ist das Drucken mit einer Geschwindigkeit von 600 mm/s kein Problem. Auch habe ich damit das oben abgebildete Bötchen innerhalb von 12:52 gedruckt. Die Qualität ist zwar nicht perfekt, aber gut genug, um den Test als erfolgreich zu bewerten.
Die Einstellungen im Slicer müssen für das Hyper PLA nicht für hohe Geschwindigkeiten angepasst werden. Zum Beispiel kann die gleiche Drucktemperatur verwendet werden.
600 mm/s mit Normalem PLA
Bei normalem Filament sieht das aber anders aus. Hier müssen die Einstellungen auf die hohen Geschwindigkeiten angepasst werden. Ansonsten entstehen starke Druckfehler durch eine zu niedrige Extrusions-Temperatur.
Um eine schnelle Kühlung müssen wir uns zumindest beim K1 keine Gedanken machen, da der im Gehäuse verbaute Lüfter die Schichten extrem schnell abkühlt. Eine minimale Schichtdauer von einer Sekunde ist auch mit normalem Filament also absolut kein Problem.
Um die Druckqualität zu verbessern, habe ich die Drucktemperatur auf die maximalen 300 °C erhöht, damit das Filament schneller schmilzt und die eigentlich gewünschte Drucktemperatur von hoffentlich etwa 220 °C erreicht, sobald es aus der Nozzle austritt.
Danach habe ich noch etwas die Retraction Einstellungen kalibriert und habe den nächsten Test gedruckt.
Zwar konnte ich die Bestzeit des Hyper PLA nicht mit normalem PLA erreichen, eine Druckzeit von 15:43 ist aber auch super!
Zumindest den Speedtest bei 600 mm/s konnte ich in derselben Zeit mit normalem Filament drucken. Druckfehler traten auch hierbei nicht auf.
Es ist also möglich, mit dem K1 auch mit normalem Filament mit 600 mm/s zu drucken, aber es ist wesentlich schwieriger, dabei eine gute Druckqualität zu erreichen als mit Hyper PLA.
Fazit
Mit Hyper PLA druckt der Creality K1 auch mit 600 mm/s mit einer hohen Druckqualität. Mit normalem Filament muss die Geschwindigkeit auf 400 mm/s reduziert werden, um diese Qualität zu erreichen. Bessere Werte können jedoch mit einer präzisen Kalibrierung erzielt werden.
Ich habe in diesem Test ausschließlich das normale PLA von Creality verwendet. Es kann sein, dass du mit anderen PLA Sorten bessere oder schlechtere Ergebnisse erzielen wirst. Es ist wichtig, mit den Druckeinstellungen zu experimentieren, um die Druckqualität bei hohen Geschwindigkeiten zu optimieren.
Auf jeden Fall kannst du mit dem K1 auch mit normalem Filament um ein Mehrfaches schneller drucken als mit den meisten anderen modernen 3D-Druckern!
Hier findest du meinen ausführlichen Test des K1: Creality K1 Test: Eine Neue Ära der High-Speed 3D-Drucker?
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