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Blobs und Zits (oder auch Kleckse und Pickel) können deine 3D Druck Objekte unschön machen und all deine Arbeit zunichte machen. Da dieser Fehler von so vielen Einflussfaktoren bestimmt wird, ist es auch oft nicht ganz einfach den Fehler ohne Hilfe in den Griff zu bekommen.
Blobs und Zits entstehen entweder durch feuchtes Filament oder durch falsche Druckseinstellungen. Beim 3D Druck sollte nur trockenes Filament verwendet werden – eine trockene Lagerung ist wichtig. Eine Optimierung der Druckgeschwindigkeit und vor Allem der Retraction verhindert Blobs und Zits.
Wie du dies umsetzt und testest, erfährst du in diesem Artikel.
Table of Contents:
- 1 Warum bilden sich Pickel, Blobs und Zits?
- 2 Was sind Pickel, Blobs und Zits beim 3D-Druck?
- 3 Zu viel Filament
- 4 Zu hoher Druck im Extruder
- 5 Vermeide unnötige Retractions
- 6 Instationäre Retraction
- 7 Position der Startpunkte
- 8 Druckgeschwindigkeit Reduzieren
- 9 Filament Trocknen
- 10 Testdruck mit speziellen Objekten
Warum bilden sich Pickel, Blobs und Zits?
Pickel, Blobs und Zits treten auf, weil der Extruder während des 3D-Druckvorganges sehr oft startet und wieder stoppt.
Blobs entstehen also dort, wo der Extruder mit dem Print eines Abschnittes der Außenhülle gestartet hat und nach dem 3D-Print des Umfangs wieder zu dieser Stelle zurückkehrt.
Diese Verbindungsstelle ist beim 3D-Druck sehr heikel, da es kein Kinderspiel ist, zwei Kunststoffabschnitte miteinander zu verbinden, ohne unschöne Spuren zu hinterlassen.
Die Ursachen für die Bildung dieser Pickel sind vielfältig und wir möchten dir einen Überblick über die häufigsten Ursachen verschaffen, welche die Bildung von diesen Pickeln bzw. Blobs und Zits begünstigen.
Jedoch gibt es einige Lösungsansätze, die wir dir nun vorstellen möchten, damit die unliebsamen Kleckse nicht auf der Oberfläche deines 3D-Objekts erscheinen.
Was sind Pickel, Blobs und Zits beim 3D-Druck?
Der Großteil der Extruder sorgen während des Prints für eine gleichmäßige Extrusion, jedoch kann das ständige Ein- und Ausschalten Probleme hervorrufen.
Wenn du die äußere Hülle deines 3D-Objekts genau betrachtest, bemerkst du an der Oberfläche eventuell eine kleine Markierung.
Diese Markierung stellt jene Stelle dar, an welcher dein Extruder mit dem Print dieses Bauabschnitts begonnen hat. Zudem kehrt der Extruder bei Beendigung des Drucks wieder an diese Markierung zurück. Diese Markierungen werden in der Fachsprache Blobs und Zits genannt.
Zu viel Filament
Bevor du versuchst, unschöne Pickel zu reduzieren, solltest du herausfinden, wo genau sich die kleinen Blasen bilden.
Beobachte hierfür den laufenden Druckvorgang. Wenn Blobs und Zits auftreten, wenn der Extruder gerade dabei ist, mit dem Druck des Umfangs zu beginnen, extrudiert dein Extruder zu viel Filament. Ebenso verhält es sich, wenn am Ende der zu druckenden Schicht Kleckse auftreten.
Um den Blobs und Zits zu Beginn oder am Ende einer Druckschicht vorzubeugen, solltest du die Retraction Einstellung anpassen. Es empfiehlt sich, einen zusätzlichen negativen Neustartabstand hinzuzufügen.
Der zusätzliche Neustartabstand bestimmt die Differenz beim Anhalten des Extruders zwischen der Retractionstrecke beim erneuten Ansaugen.
Solltest du den Oberflächenfehler bereits beim Start bemerken, grundiert dein Extruder zu große Mengen an Filament. Somit solltest du den Ansaugabstand reduzieren, indem du einen Negativwert für einen extra Neustartabstand programmierst.
Wenn dein Retractionabstand zum Beispiel 2,0 Millimeter ausmacht, solltest du einen extra Neustartabstand von minus 0,4 Millimeter ergänzen. Dies bewirkt, dass dein Extruder jedes Mal stoppt, wenn sich das Filament um 2,0 Millimeter zurückzieht.
Sobald dein Extruder wieder startet, wird dein Werkstoff lediglich um 1,6 Millimeter zurück in die Nozzle gedrückt.
Auf diese Weise kannst du die Zahl anpassen, bis die unschönen Blobs und Zits nicht mehr angezeigt werden.
Zu hoher Druck im Extruder
Blobs und Zits treten vermehrt auf, wenn sich in der Extruderdüse zu viel Druck aufbaut. Der zu hohe Druck bewirkt, dass größere Mengen an flüssigem Filament herausgedrückt werden als du eigentlich beabsichtigt hast.
Tipp für das Verhindern von Blobs und Zits beim Start
Wenn du bemerkst, dass Blobs und Zits auftretet, wenn dein Extruder den Druck des Umfangs beendet hat, solltest du die sogenannte Ausrollen-Einstellung anpassen.
Wenn du diese Einstellung veränderst, kannst du ein wenig Druck im Extruder abbauen. Dies bewirkt, dass sich der Extruder kurz vor dem Beenden des Druckvorgangs ausschaltet.
Erhöhe den Ausroll-Wert geringfügig und beobachte, ob sich immer noch unschöne Blobs und Zits bilden.
Sind diese zwar immer noch ersichtlich, jedoch weniger stark ausgeprägt, weißt du, dass du die Ursache erkannt hast und kannst die Einstellung mit Fingerspitzengefühl anpassen.
Tipp für das Verhindern von Blobs und Zits am Ende
Solltest du den Defekt am Ende des Umfangdrucks bemerken, also wenn dein Extruder zum Stillstand kommt, musst du die Einstellung des Ausrollens anpassen.
Direkt unter den Einstellungen für den Retraction befindet sich auch die Einstellung „Ausrollen“. Beim Ausrollen wird dein Extruder kurz vor der Beendigung des Umfangprints ausgeschaltet.
Dies führt dazu, dass sich der in der Nozzle aufgebaute Druck reduziert. Aktiviere diese Ausroll-Option und erhöhe den Wert so lange, bis dieser unschöne Druckfehler nicht mehr auftritt. Hierbei solltest du deinen Extruder beobachten, wenn dieser nach dem Druck des Umfangs zum Stillstand kommt.
In den meisten Fällen ist ein Ausrollabstand von 0,2 bis 0,5 Millimeter komplett ausreichend und kann die unliebsame Bildung der Pickel verhindern.
Vermeide unnötige Retractions
Die eben beschriebenen Einstellungen in Bezug auf das Einfahren und Ausrollen des Filaments helfen dabei, Druckfehler beim Einfahren des Nozzle zu vermeiden.
In einigen Fällen ist allerdings die Vermeidung der Filament-Retraction die Lösung für das Auftreten von Blobs und Zits.
Somit ist es nicht mehr notwendig, dass dein Extruder umkehren muss. Wird kein Filament zurückgezogen, kann dein Extruder die Extrusion kontinuierliche ebenso wie gleichmäßig fortsetzen.
Speziell wenn du einen Bowden-Extruder* einsetzt, ist dieser Lösungsansatz anzuraten. Bei Bowden-Extrudern ist der Abstand zwischen der Düse und dem Motor des Extruders groß und somit ist der Rückzug des Filaments schwierig.
Rückzüge oder Retractions werden Großteils eingesetzt, damit das Filament beim Bewegen der Düse zwischen den einzelnen Druckabschnitten nicht ausläuft.
Überquert die Düse jedoch keinen offenen Raum, so tropft das flüssige Filament nur auf die Innenseite. Dies ist jedoch nicht besonders problematisch, da du von außen keine unschönen Blobs und Zits erkennen kannst.
Dies ist der Grund, warum bei zahlreichen 3D-Printer die Einstellung „Nur beim Überqueren offener Räume einfahren“ gewählt wird.
Eine ähnliche Einstellung kannst du meistens im Bewegungsverhalten des 3D-Druckers vornehmen. Sollte sich dein 3D-Printer ausschließlich bei Überqueren von offenen Bereichen zurückziehen, solltest du den Rückfahrweg umleiten.
Simplify3D bietet eine äußerst praktische Funktion an, mit welcher du den Weg deines Extruders umleiten kannst, damit das Überschreiten von einem Umrissumfang verhindert werden kann. Somit zieht sich dein Extruder auch nicht zurück und es kann kein flüssiges Filament ungewollt auslaufen.
Wenn du diese Funktion verwenden willst, aktiviere die Option „Umrisse für Reisebewegungen vermeiden“.
Instationäre Retraction
Eine weitere nützliche Funktion deiner Simplify3D-Software stellt die Möglichkeit dar, instationäre Retractionen durchzuführen.
Speziell wenn du einen Bowden-Extruder besitzt, kannst du diese Problemlösung versuchen. Bei diesen 3D-Druckern ist das Risiko groß, dass ein Klecks flüssiges Filament aufgrund des Überdrucks abgesondert wird, auch wenn der Extruder stillsteht.
Aus diesem Grund ist Simplify3D mit einer praktischen Option ausgestattet, mit welcher du die Nozzle während des Rückzugs in Bewegung halten kannst.
Für die Aktivierung dieser Funktion musst du einige Einstellungen anpassen.
Zuerst musst du den Button „Prozesseinstellungen bearbeiten“ anklicken.
Wechsle nun zur „Extruder“ Registerkarte und stelle sicher, dass du die Option „Wischdüse“ aktiviert hast.
Wenn diese Option aktiv ist, wird deine Nozzle am Ende jedes einzelnen Druckanschnitts abgewischt.
Gib hierfür den Wischabstand ein. Fünf Millimeter sind ein guter Ausgangspunkt.
Wechsle nun zur „Registerkarte erweitert“. Aktiviere die Option, die als „Zurückziehen während der Wischbewegung durchführen“ bezeichnet wird. Somit kannst du verhindern, dass sich die Düse stationär zurückzieht. Dein 3D Printer ist jetzt nur angewiesen, die Düse abzuwischen und nicht zurückzuziehen.
Diese leistungsstarke Funktion stellt eine optimale Lösung dar, um die unschönen Blobs und Zits zu verhindern und eine saubere Oberfläche zu schaffen.
Position der Startpunkte
Solltest du noch immer kleine Pickel auf der Oberfläche deines dreidimensionalen Objektes wahrnehmen, kannst du auf eine weitere Option von Simplify3D zurückgreifen.
Dank dieser Option hast du die Möglichkeit, die Position der Startpunkte zu steuern.
Klicke hierfür auf den Button „Prozesseinstellungen bearbeiten“. Wähle die Registerkarte „Ebene“. Meist werden diese Positionen der Startpunkte ausgewählt, damit es zu einer Optimierung der Druckgeschwindigkeit kommt.
Nun hast du die Möglichkeit, die Platzierung der Startpunkte zu bestimmen. Entweder wählst du diese nach dem Zufallsprinzip oder du richtest die Startpunkte an einer gewissen Stelle aus.
Möchtest du beispielsweise eine Skulptur drucken, kannst du jegliche Startpunkte so ausrichten, dass sich diese auf der Rückseite deines Objekts befinden. Dies bietet den Vorteil, dass die Startpunkte von vorne nicht sichtbar sind und kleine Bläschen nicht ins Auge stechen, da sich diese auf der Rückseite befinden.
Wenn du die Startpunkte ändern möchtest, aktiviere die Option in der Simplify3D-Software „Startpunkt auswählen, der einem bestimmten Ort am nächsten liegt“. Gib die entsprechende XY-Koordinate ein, an welcher du die Startpunkte platzieren möchtest.
Druckgeschwindigkeit Reduzieren
Nicht selten führt eine hohe Druckgeschwindigkeit zu Fehlern. Ein schneller Print geht meist auf Kosten der Qualität des Objektes. Wenn die Druckgeschwindigkeit zu schnell eingestellt ist, ist dein 3D-Drucker nicht in der Lage, die exakte Position einzuhalten und das Risiko von kleinen Filament-Klecksen an der Außenhülle deines Objekts steigt.
Verringere hierfür einfach die Geschwindigkeit des Druckvorgangs und beobachte, ob sich die Oberflächenbeschaffenheit verbessert.
Filament Trocknen
Die Entstehung von Blobs und Zits wird auch durch ein zu feuchtes Filament unterstützt. Der Großteil der Werkstoff ist hygroskopisch.
Dies bedeutet, dass das Filament aus der Luft Wassermoleküle aufnimmt und diese an sich bindet. Aufgrund der aufgenommenen Flüssigkeit wird das Filament zu feucht. Befindet sich ein feuchter Werkstoff in der Düse, wird die Feuchtigkeit in Dampf umgewandelt.
Folglich baut sich der entstandene Druck über den Ausgang der Nozzle ab. Dieser Vorgang wird häufig von unschönen Filamentspritzern begleitet, welche sich auf deinem Objekt in Form von Blasen absetzten.
Verwandter Artikel:
Filamente Trocknen: PLA, ABS, Nylon und Co.
Damit dein Werkstoff für den 3D-Druck nicht zu viele Wassermoleküle bindet, solltest du die Lagerung optimieren. Bei zahlreichen Filamenten sind schon wenige Stunde ohne entsprechende Verpackung ausreichend, um sich mit Wasser zu sättigen.
Du kannst den Feuchtigkeitsgrad deines 3D-Werkstoffes nicht mit bloßem Auge erkennen.
Hersteller von 3D-Filamenten versiegeln die Werkstoffe nach der Herstellung sofort, damit keine Luft eindringen kann.
Falsch gelagerte Filamente bilden nicht nur unschöne Blasen, sie können dein Objekt auch anfälliger für Bruch machen, spröder werden oder den Durchmesser bzw. die Farbe verändern!
Öffne dein Filament nicht aus Neugierde, sondern erst dann, wenn du den Werkstoff für einen 3D-Druck benötigst. Achte darauf, dass dein Filament stets luftdicht verpackt ist. So vermeidest du unnötige Feuchtigkeit im Filament.
Ideal wäre es, das Filament in einen Beutel zu geben und mit einem Vakuumiergerät* die Luft abzusaugen.
Alternativ kannst du deinen Werkstoff luftdicht in Folie einwickeln und in einer Box aufbewahren. Wichtig ist auch, dass du dein Filament dunkel lagerst. Füge etwas Trockenmittel* bei, welches die Wassermoleküle der Luft aufsaugt.
Empfehlenswert ist auch die Lagerung in luftdichten Vakuumboxen oder Farbeimern, die du in einem Baumarkt kaufen kannst.
Wenn du weniger Stauraum zur Verfügung hast, kannst du deinen Werkstoff auch in einem Vakuumbeutel oder einer Vakuumiertasche aufbewahren. Spare nicht am falschen Ende und kauf dir am besten einen Vakuumierbeutel aus stabilem Kunststoff, der mit einem doppeltem Zipper ausgestattet ist. Diese Modelle weisen ein geringeres Risiko auf, Risse oder Löcher zu bekommen.
Testdruck mit speziellen Objekten
Da diese Blobs ein häufiges Problem in der 3D-Drucker Community darstellt, gibt es ein paar spitzfindige Hobby-Drucker, die spezielle Objekte designt haben, um die Einstellungen deines 3D-Druckers zu testen:
Mit diesem Objekt kannst du deinen 3D-Drucker ideal auf dein Filament justieren, um diese unschönen Druckfehler zu vermeiden!
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