Creality CR-Scan OTTER Review: Test der 0,02 mm Genauigkeit

Martin

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3D-Scanner ermöglichen es, physische Objekte in digitale Modelle zu verwandeln, die dann weiterbearbeitet oder reproduziert werden können. Der Creality CR-Scan Otter ist ein neuer Spieler auf diesem Markt, der mit innovativen Technologien und benutzerfreundlichen Funktionen aufwartet.

In diesem Artikel werden wir den Creality CR-Scan Otter detailliert praktisch testen, mit dem Fokus auf seine Scan-Genauigkeit und Benutzerfreundlichkeit.

Review Zusammenfassung

Der Creality CR-Scan Otter hat mich in diesem Review vor allem durch seine einfache Handhabung beeindruckt. Es ist kinderleicht, einen Scanvorgang zu starten und gute Ergebnisse zu erzielen.

In der Vergangenheit war ich von 3D-Scannern immer etwas enttäuscht, da es sowohl „krampfig“ war gute Ergebnisse zu erzielen und die Genauigkeit nur für größere Objekte ausreichend war. Der CR-Scan Otter ist in mit diesen beiden Punkten definitiv große Sprünge nach vorn gegangen!

Das hier sind meine Highlights des Creality CR-Scan Otter:

Einfache Kalibrierung

Die Kalibrierung ist in wenigen Minuten abgeschlossen!

Gutes Tutorial

Im Lieferumfang ist ein kleines Testobjekt enthalten und es gibt eine ausführliche Dokumentation inklusive Videos zum Gerät.

Hohe Genauigkeit

Mit einer Genauigkeit von 0,05 mm lassen sich auch kleinste Details gut erfassen.

Color Mapping

Auch die Farbe der Oberfläche wird mit erfasst und am Ende der Analyse auf das fertige 3D-Modell projiziert.

Gesamtbewertung:
4,6/5

Vorteile

Einfache Bedienung
Gute Tutorials
Hohe Genauigkeit durch 4 Linsen und Infrarot

Nachteile

× Scanlimit schnell erreicht (gute Workstation erforderlich)

Der Creality CR-Scan Otter ist ein 3D-Scanner mit einer Genauigkeit von 0,02 mm und einer 3D-Auflösung von 0,05 mm. Sein Scanvolumen reicht von 10 × 10 × 10 mm³ bis 2000 × 2000 × 2000 mm³.

Technische Spezifikationen

Der Creality CR-Scan Otter 3D-Scanner bietet eine solide Kombination aus kompakter Größe und hoher Präzision. Mit seinen Abmessungen von 165 mm x 37 mm x 59 mm und einem Gewicht von 390 g ist er nicht nur handlich, sondern auch leicht zu transportieren, was ihn ideal für mobile Anwendungen macht.

Besonders beeindruckend ist die Genauigkeit von bis zu 0,02 mm, die dafür sorgt, dass auch feinste Details eines Objekts erfasst werden können. Die Scanauflösung reicht von 0,05 mm bis 2 mm, was eine flexible Anpassung an unterschiedliche Projektanforderungen ermöglicht. Die Scan-Geschwindigkeit von bis zu 20 Bildern pro Sekunde trägt zur Effizienz des Scanners bei und spart wertvolle Zeit.

Ein interessantes technisches Merkmal ist die Vier-Linsen-Stereo-Vision-Technologie, die mit zwei Sets von Dual-Linsen arbeitet. Diese Technologie ermöglicht es, sowohl kleine als auch große Objekte mit hoher Detailgenauigkeit zu erfassen. Die Teleobjektive erfassen feine Details aus der Nähe, während die Weitwinkelobjektive für größere Objekte eine breite Sicht bieten.

Die Infrarot-Strukturlichtprojektion ist ein weiteres Highlight des Scanners. Sie sorgt dafür, dass präzise Scans auch bei schwierigen Lichtverhältnissen möglich sind, was besonders bei wenig ausgeprägten Oberflächenstrukturen wie schwarzen oder reflektierenden Materialien nützlich ist. Der Otter unterstützt außerdem eine vollständige Farberfassung dank zwei weißer LEDs und acht kalibrierter Infrarot-LEDs.

CR-Scan Otter scannt ein Objekt.

Der Arbeitsabstand des Scanners liegt zwischen 110 mm und 1000 mm, was eine flexible Handhabung verschiedenster Objektgrößen ermöglicht. Zudem arbeitet der Scanner zuverlässig in einem Temperaturbereich von -10°C bis 40°C und bei einer Luftfeuchtigkeit von 0-90 %.

Auf der Rückseite des CR-Scan Otter ist ein kleines Touch Menü.

In Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit ist der CR-Scan Otter gut ausgestattet. Er verfügt über Touch-Buttons und interaktive Anzeigen, die den Benutzer intuitiv durch den Scanprozess führen. Die farbcodierten LED-Indikatoren zeigen den Betriebsstatus und die optimale Scan-Entfernung an.

Der Scanner ist kompatibel mit Windows und macOS, und für drahtloses Scannen auf iOS- und Android-Geräten sind zusätzliche Zubehörteile erforderlich. Die gescannten Daten können in den Formaten OBJ, STL und PLY exportiert werden, was eine einfache Integration in verschiedene 3D-Modellierungssoftware ermöglicht.

Hier sind alle Spezifikationen noch einmal im Überblick:

  • Genauigkeit: Bis zu 0,02 mm bei 60 mm
  • 3D-Auflösung: 0,05-2 mm
  • Scangeschwindigkeit: Bis zu 20 fps
  • Minimales Scanvolumen: 10 mm x 10 mm x 10 mm
  • Arbeitsabstand: 110 mm bis 1000 mm
  • Farberfassung: Ja
  • Farbzusatzbeleuchtung: 2 weiße LEDs
  • Markiererkennungserweiterung: 8 Infrarot-LEDs
  • Lasersicherheit: Klasse I (augensicher)
  • Systemunterstützung: Windows, macOS (drahtloses Scannen für iOS/Android erfordert Zubehör)
  • Datenanschlüsse: Typ C, USB 3.0, USB 2.0
  • Geräteabmessungen: 165 mm x 37 mm x 59 mm
  • Gerätegewicht: 390 g

Kalibrierung

Die Kalibrierplatte ist weiß mit vielen schwarzen Punkten, die in einem bestimmten Muster angeordnet sind.

Zum Kalibrieren ist eine Platte im Lieferumfang enthalten, die ein bestimmtes Muster aufweist. Innerhalb der Software kann man damit den Scanner kalibrieren. 

Screenshot der Scan Software beim Kalibrieren.

Der Scanner wird in verschiedenen Winkeln über der Platte gehalten und in verschiedenen Entfernungen, bis die Kalibrierung abgeschlossen ist. 

Dabei gewinnt man auch direkt viel Erfahrung dabei, wie man mit dem Scanner am besten umgeht und ihn auf das Objekt richtet. Insgesamt war der Kalibriervorgang erstaunlich einfach und schnell erledigt.

Der erste Test-Scan

Im Lieferumfang ist eine kleine Figur einer Eule enthalten. Sie ist das perfekte Testobjekt für den ersten Scan.

Ich habe die Eule auf den beiliegenden schwarzen Untergrund gestellt und in der Scansoftware den Scanvorgang gestartet.

Die Benutzeroberfläche zeigt rechts die gescannten Bereiche des Objekts und links die beiden Ansichten der Kameras inklusive Infrarotbild. Direkt daneben befindet sich eine Anzeige die dir sagt, ob du mit der mit dem Scanner zu weit entfernt oder zu nah am Objekt bist, um die Details bestmöglich zu erfassen.

Diese Anzeige ist tatsächlich eins meiner Lieblingsfeatures dieser Software, da es damit sehr einfach ist, die korrekte Entfernung beizubehalten. 

Das zweite Feature, dass die Benutzerfreundlichkeit extrem erhöht ist das automatische Wiederfinden des Objekts, sobald der Scanner bzw. die Software es verloren hat. Wenn man während des Scanvorgangs das Objekt aus dem Blickfeld verliert und die Software das Objekt nicht mehr erkennen kann, ist es ausreichend, den Scanner zurück in die letzte bekannte Position zu bringen (oder jede bekannte Ansicht/Winkel des Objekts). Nach ein paar Sekunden Wartezeit erkennt die Software das Objekt wieder, und man kann den Scanvorgang nahtlos fortsetzen.

Nachdem ich alle Seiten der Eule abgedeckt hatte, habe ich den Scanvorgang beendet. Danach öffnet sich automatisch die Auswertung des Scans.

Screenshot der Analyse eines 3D gescannten Objekt mit dem CR-Scan Otter

Bis hierhin bin ich tatsächlich komplett ohne Anleitung gekommen, da die Software sehr intuitiv bedienbar ist. Dann wurde es jedoch etwas komplizierter, mit vielen Einstellungen zur Optimierung des gescannten Objekts. Nach kurzer Suche bin ich aber auf das offizielle Creality Wiki und ein Erklärvideo gestoßen, die alles sehr anschaulich und schnell erklären.

Screenshot das fertigen 3D gescannten Objekts.

In der Nachbearbeitung kann man alle Datenpunkte, die nicht zum Objekt gehören manuell entfernen. Danach wird die Oberfläche automatisch optimiert, Lücken gefüllt und die Farbdaten werden interpretiert und auf das Objekt projiziert.

Da es sich hier um sehr viele Datenpunkte handelt, dauert die Berechnung relativ lange. Dies ist natürlich davon abhängig, wie leistungsstark dein Computer ist. Bei mir hat es schon einige Minuten gedauert, bis jeder dieser einzelnen Prozesse abgeschlossen war.

Das Warten hat sich aber definitiv gelohnt, denn das Ergebnis ist sehr nahe am Original!

Weitere Scan-Ergebnisse

Als Nächstes habe ich eine kleine Spielfigur gescannt, die insgesamt etwa 7 cm hoch ist. Für einen 3D-Scanner ist dies ein kleines Objekt und ich habe nicht erwartet, dass jedes Detail präzise wird.

Das Ergebnis ist aber gar nicht mal so schlecht. Und obwohl der Otter 3D-Scanner „nur“ eine Auflösung von 0,5 mm hat, kann man selbst kleinere Details gut erkennen.

Besonders überrascht hat mich, dass der Scanner auch in die Vertiefungen, z.B zwischen Bart und Haaransatz, gekommen ist. Ich habe schon ein, zwei andere 3D-Scanner getestet und solche Vertiefungen waren bisher immer ein großes Problem.

Fast perfekt ist auch die aufgenommene Farbe. Sie ist im Prinzip im vorderen Bereich der Figur fehlerfrei abgebildet. Von hinten, wo ich mir weniger Mühe gegeben habe, sieht man ein Artefakt oder eine Spiegelung meiner Tastatur am rechten Schuh der Figur. Anscheinend habe ich hier zu wenig gescannt.

Der nächste Test war wesentlich größer, mit einer Höhe von etwa 18 cm.

Schon während des Scans habe ich gemerkt, dass der Vorgang sehr viel einfacher wirkt und das Ergebnis besser werden müsste. Die Software hat das Objekt kein einziges Mal verloren und es war sehr einfach die gesamte Oberfläche Grün zu bekommen, was so viel bedeutet wie eine gute Abdeckung des Scans.

Schon die Punktewolke in der Bearbeitung sieht wesentlich einheitlicher und flächendeckender aus. Anscheinend fängt der Otter 3D-Scanner ab dieser Größe an sein wahres Potenzial zeigen.

Das Ergebnis ist auch hier zufriedenstellend. Ich habe mich bei diesem Scan auf das Gesicht konzentriert. Die Details der Fliegerbrille und sogar die Wimpern und Augenbrauen wurden sehr gut dargestellt.

Bisher habe ich immer im kleinsten und genauesten Modus gescannt. Jedoch kann der CR-Scan Otter auch größere Objekte scannen. Das nächste Objekt ist ein 24 cm hohes Micky Maus Sparschwein.

Für dieses Objekt bin ich in den mittleren Scan-Modus gegangen, mit dem man Objekte von bis zu 250 mm scannen kann. 

Während des Scanvorgangs habe ich anscheinend drei kleine Stellen übersehen. Am Ohr, an der rechten Schulter und am Bein sieht man orangefarbene Flächen, die die Software eigenständig ausgefüllt hat, da sie nicht gescannt wurden. Ansonsten ist das Ergebnis wirklich hervorragend und bildet sogar die Textur des Objekts richtig ab.

Und nach dem Color Mapping hat man eher das Gefühl ein Foto anzuschauen als einen 3D-Scan!

Und zum Schluss kommt der absolute Härtetest für die Genauigkeit: eine Warhammer Minifigur, die gerade mal 3 cm hoch ist!

Der Scanvorgang war wie erwartet ziemlich schwierig und es war unmöglich in alle Vertiefungen zu kommen. Ich hatte mich auf den Kopf und die Axt konzentriert und versucht dort so viele Punkte wie möglich zu scannen.

Das hat auch ziemlich gut funktioniert, jedoch waren dann zu wenig Speicher für die Rückseite übrig. Hier komme ich tatsächlich mit meinem MacBook Pro auch an die Grenzen, was man mit einem 3D-Scanner machen kann.

Die Ergebnisse für den Teil, den ich gut gescannt habe, sind jedoch ziemlich gut und erstaunlich genau. Obwohl das Objekt so klein ist, konnte die Genauigkeit von 0,05 mm hier gut ausgenutzt werden.

Man kann sogar die Augenhöhlen, die Nase und sogar die einzelnen Zähne erkennen. Zwar sind wir noch weit entfernt davon, solche Miniaturen durch einen 3D-Scanner zu scannen und dann zu drucken und damit quasi zu kopieren, aber dafür werden sie auch nicht gemacht!

Anwendungsbereiche des Creality CR-Scan Otter

Der Creality CR-Scan Otter 3D-Scanner ist vielseitig einsetzbar und eignet sich besonders gut für folgende Anwendungsbereiche:

  • Industriedesign und Fertigung: Perfekt für das Reverse Engineering und die Qualitätskontrolle, da er detaillierte Modelle zur Verbesserung von Designprozessen liefert.
  • Kunst und Kulturerbe: Ideal zur Erfassung und digitalen Reproduktion von Kunstwerken und historischen Artefakten, um Restaurierungen zu unterstützen und virtuelle Ausstellungen zu ermöglichen.
  • Medizin und Zahnmedizin: Nützlich für die Erstellung präziser Modelle von Körperteilen und Zahnstrukturen, die zur Planung von Eingriffen und zur Herstellung von Prothesen verwendet werden können.
  • Bildung und Forschung: Bietet Studenten und Forschern eine einfache Möglichkeit, 3D-Modelle für Lehrzwecke und wissenschaftliche Publikationen zu erstellen.
  • Gaming und Animation: Unterstützt die Entwicklung realistischer und detailreicher 3D-Modelle für Videospiele und Animationen.

Fazit

Der Creality CR-Scan Otter ist ein beeindruckender 3D-Scanner, der durch seine einfache Bedienung, hohe Genauigkeit und Vielseitigkeit besticht. Egal ob im Industriedesign, in der Kunst, in der Medizin oder im Bildungsbereich – der Otter zeigt in jeder Anwendung seine Stärken. Besonders die Fähigkeit zur präzisen Farberfassung und die schnelle Scangeschwindigkeit machen ihn zu einem wertvollen Werkzeug.

Natürlich gibt es einige Herausforderungen, wie den hohen Leistungsbedarf für optimale Ergebnisse und die etwas komplexe Nachbearbeitung. Doch die umfassende Dokumentation und die hilfreichen Tutorials machen den Einstieg leicht und die Nutzung effizient.

Insgesamt ist der Creality CR-Scan Otter eine hervorragende Wahl für alle, die auf der Suche nach einem zuverlässigen und leistungsfähigen 3D-Scanner sind. Ob Profi oder Hobbyist, dieser Scanner liefert detailreiche und genaue Ergebnisse und ist dabei noch einfach zu bedienen.


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